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Tiere und Pflanzen

Verdacht auf Wolfsrisse: Besserer Schutz von Weidetieren notwendig

Schafe im Mantelner Forst vermutlich von Wolf gerissen. Staatsregierung muss wolfsabweisende Zäune und die laufenden Kosten fördern. Wölfe dürfen sich nicht an Schafe als leichte Beute gewöhnen.

20.05.2022

Im Revier des Wolfsrudels am Mantelner Forst im Landkreis Neustadt an der Waldnaab in der Oberpfalz gibt es laut Pressemitteilung des Landesamtes für Umwelt einen weiteren Verdacht auf von einem Wolf gerissene Schafe. Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern äußert in diesem Zusammenhang seine Sorge anlässlich der begonnenen Weidesaison: „Es gibt immer noch sehr viele Schaf- und Ziegenherden in Bayern ohne Herdenschutz. Doch mit zunehmender Zahl von Wölfen steigt auch das Risiko von Wolfsrissen.“ Der BN fordert deswegen von der bayerischen Staatsregierung, die Förderung für wolfsabweisende Zäune zumindest für Schaf- und Ziegenhalter sowie für Gehegewild in ganz Bayern zu ermöglichen.

Uwe Friedel, Wolfsexperte des BN: „Wir brauchen Prävention statt Reaktion. In Bayern kann jederzeit überall ein Wolf auftauchen. Die Notwendigkeit des Herdenschutzes sollte allen Weidetierhalter*innen klar kommuniziert werden. Wenn ein Tierhalter erst noch warten muss, dass Tiere gerissen werden, bevor er einen wolfsabweisenden Zaun finanziert bekommt, dann laufen wir Gefahr, dass sich Wölfe an Schafe als leichte Beute gewöhnen.“

Neben der flächendeckenden Förderung der investiven Kosten fordert der BN auch, dass Bayern endlich eine Förderung für die laufenden Kosten und den Aufwand des Herdenschutzes auf den Weg bringt, denn diese können die investiven Kosten deutlich übersteigen und sind für die Mehrzahl der Weidetierhalter alleine nicht zu stemmen.

Im Rahmen des Projekts LIFEstockprotect werden in Bayern praxisnahe Schulungen von Herdenschutzpraktikern angeboten. Weidetierhalter, die Herdenschutzzäune installieren wollen, können in den Kursen lernen, wie diese errichtet werden müssen, um Wölfe vom Angriff abzuhalten. Der BN engagiert sich in dem Projekt, um zu weniger Wolfsrissen beizutragen.

Abschüsse von Wölfen, die mehrfach ordnungsgemäßen Herdenschutz überwunden haben, sind auch nach Ansicht des BN als ultima ratio notwendiger Teil eines durchdachten Wolfsmanagements.