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Tiere und Pflanzen

Zukunft der Amphibien in Bayern ungewiss

Lebensraumverlust, Klimawandel, Pestizide, Straßenbau und Insektensterben setzen Fröschen, Kröten, Unken, Molchen und Salamandern immer mehr zu."Rückgänge selbst bei einstigen Allerweltsarten wie dem Grasfrosch sind ein überdeutliches Alarmzeichen“, mahnt der BN-Vorsitzende Richard Mergner. Es braucht ein ein Umdenken in der Landnutzung.

01.04.2019

„Unsere rund 6.000 freiwilligen Helferinnen und Helfer leisten seit Jahrzehnten bei den Amphibienwanderungen gerne und leidenschaftlich ihren Beitrag für die Erhaltung der Amphibien in Bayern. Sie retten jährlich circa 500.000 bis 700.00 Amphibien das Leben. Doch die Zerschneidung von Lebensräumen, das Insektensterben und die Intensivierung der Landwirtschaft droht die Erfolge dieses Engagements zunichte zu machen.“

An den ersten Tagen mit milderen Temperaturen und frostfreien Nächten haben Kröten, Frösche und Molche in diesem Jahr bereits Ende Februar begonnen, sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern machen. Ab einer nächtlichen Temperatur von circa 5 ° C und bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere dann massenweise auf Wanderschaft.

In vielen Landkreisen Bayerns steht der weitaus größere Teil der Wanderung noch aus, denn die bisherigen warmen Nächte waren eher trocken und bei regnerischem Wetter war es kühl. „Halbzeit“ bezüglich der Anzahl der wandernden Amphibien wurde bisher von keiner der BN-Kreisgruppen gemeldet.

Immer mehr Helferinnen und Helfer stellen allerdings fest, dass frühere Allerweltsarten wie der Grasfrosch vielerorts seltener in den Fangeimern zu finden sind. Um die Bestände zu retten, muss der Rückgang von feuchten Wiesen und Weiden in Bayern gestoppt werden, so wie es das unlängst mit überwältigender Beteiligung von der Bevölkerung unterstützte Volksbegehren zur Artenvielfalt vorsieht. „Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod retten. Aber der Rückgang der Insekten macht ihnen dennoch schwer zu schaffen. Denn die Hauptnahrung der Kröten, Frösche und Molche sind Insekten!“, so Wolfgang Döring, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Neu-Ulm.“

 „Auch der umfangreiche Einsatz von Pestiziden trägt zum allmählichen Verschwinden unserer Amphibien bei. Darum ist es wichtig, dass die Inhalte des erfolgreichen Volksbegehrens zur Artenvielfalt nun ins bayerische Naturschutzgesetz aufgenommen werden“, so Thomas Frey, BN-Regionalreferent für Schwaben.

„Da viele Amphibien in Wäldern überwintern ist auch eine naturverträgliche und bodenschonende Forstwirtschaft für den Fortbestand der Amphibienpopulationen entscheidend“, berichtet Bernd Kurus-Nägele, Geschäftsführer der BN-Kreisgruppe Neu-Ulm.

Zudem berichten die BN-Ehrenamtlichen auch zunehmend, dass der Rhythmus der Wanderung gestört zu sein scheint. Früher wanderten die einzelnen Arten „in Schüben“, z.B. die Grasfrösche vor den Erdkröten. Auch war die Wanderung der erwachsenen Tiere hin zu den Laichgewässern recht klar von der Rückwanderung der Jungtiere zu trennen. Heute vermischen sich die Arten und die Hin-und Rückwanderung mehr. Das erschwert die Amphibienrettung und kann dazu führen, dass die Verluste auf den Straßen wieder steigen.

Bayernweit ist die Tendenz der Amphibienzahlen ist leider leicht rückläufig, trotz intensiver Schutzmaßnahmen.

Mithelfen beim Amphibienretten

Möglichkeiten, selbst etwas zu tun, gibt es bayernweit.

  • Werden Sie Amphibienretter: Um die Tiere vor dem massenhaften Tod durch Überfahren zu bewahren, startet wir jedes Jahr Bayerns größte Artenschutzaktion. Machen Sie mit!
  • Der BN bittet alle Autofahrer weiterhin bis ca. Ende April um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme.
  • Befolgen Sie die Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Amphibienzäunen.
  • Achten Sie an den Stellen, an denen Amphibienzäune errichtet sind, auf die Helfer, die am Straßenrand Tiere einsammeln.
  • Reduzieren Sie Ihr Tempo auf Straßen, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen, auch wenn keine Warnhinweise aufgestellt sind.
  • Sie haben eine Stelle entdeckt, an der viele Amphibien überfahren wurden und an der kein Schutzzaun errichtet ist? Hier Beobachtung melden

Alles über Bayerns Amphibien