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Scharlachlibelle (Ceriagrion tenellum): Steckbrief
Scharlachlibellen, seltener auch Zarte Rubinjungfern bzw. Späte Adonislibellen genannt, wurden in Bayern Ende der 1970er-Jahre zuletzt beobachtet, seither gilt die Art als verschollen. Am ehesten ist ihre Rückkehr im Allgäu zu erwarten, wenn die Tiere aus Baden-Württemberg einwandern, wo es noch Vorkommen gibt.
Die Scharlachlibelle (Ceriagrion tenellum) war nur in der Münchener Ebene, dem Oberpfälzischen Hügelland, auf der Mittleren Frankenalb und in der Regensenke nachgewiesen. Ihre Lebensräume sind regional sehr unterschiedlich, sie reichen von stehendem oder langsam fließendem Wasser, Tümpeln oder Gräben bis zu kalkreichen Quellseen. Von sauren Heidegewässern (pH-Wert 3,5) bis zu Kalkquellmooren (pH-Wert 8,0) besiedelt die Scharlachlibelle Gewässer von unterschiedlichster Beschaffenheit. Ein feinkörniger Untergrund, den die Larven zum Schutz vor Kälte aufsuchen können, scheint darüber hinaus eine Grundanforderung an ihren Lebensraum zu sein.
 
Biologie der Scharlachlibelle (Ceriagrion tenellum)
- Schlupfzeit: Juni bis Anfang August
 - Flugzeit: Mitte Juni bis Anfang September
 
Gefährdung und Schutzmaßnahmen
Zum Aussterben der Zarten Rubinjungfer haben wohl eine Vielzahl menschlicher Eingriffe beigetragen, sofern sie nicht sogar ganz dafür verantwortlich sind. Absenkung des Grundwasserspiegels, Austrocknung der Waldtümpel sowie Ausbau und Intensivierung von Fischteichen und die intensive Landwirtschaft an den Quellgebieten haben ihren bevorzugten Lebensraum der Kalkquellmoore stark geschädigt.
Systematik
- Klasse: Insekten (Insecta)
 - Ordnung: Libellen (Odonata)
 - Unterordnung: Kleinlibellen (Zygoptera)
 - Familie: Schlanklibellen (Coenagrionidae)
 - Art: Scharlachlibelle / Zarte Rubinjungfer / Späte Adonislibelle (Ceriagrion tenellum)
 





