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Fred Terporten-Löhner: Teamplayer für das Fichtelgebirge

Die Wälder des Fichtelgebirges sind sein Revier, im wahrsten Sinne des Wortes. Fred Terporten-Löhner ist Forstingenieur. Er kennt sich also aus in Wald, Feld und Flur zwischen Selb und Wunsiedel. Terporten-Löhner war lange Jahre Vorsitzender der Kreisgruppe Wunsiedel des BUND Naturschutz. „Da bin ich ein bisschen dazu gekommen, wie die Jungfrau zum Kind“, sagt er.

Geboren wurde Fred Terporten im Juni 1961 in Straelen am Niederrhein, in Nordrhein-Westfalen direkt an der niederländischen Grenze. Schon nach dem Abitur war klar, dass er raus in die Natur wollte. So absolvierte er eine Lehre als Forstwirt im Wittgensteiner Land, um sich im Anschluss an der Hochschule in Weihenstephan in der Fakultät für Wald- und Forstwirtschaft einzuschreiben. Seine Anwärterzeit verbrachte Fred Terporten im unterfränkischen Lohr am Main, wo er seine Frau Karin Löhner, eine Försterin, kennenlernte. Diese bekam wenig später ein Revier in Selb angeboten und die Familie entschied sich nach einigem Zögern für das Fichtelgebirge. „Eigentlich wollte ich gar nicht ins Fichtelgebirge, es war mir entschieden zu nass“, erinnert sich Terporten-Löhner schmunzelnd an eine verregnete Exkursion aus Studententagen. Doch die imposante Felsenlandschaft und vor allem die urigen Wälder müssen einen Eindruck hinterlassen haben. Neben seiner Arbeit im Forst begann sich Fred Terporten-Löhner in der BN-Kindergruppe „Waldmäuse“ zu engagieren: „Damit war ich glücklich, das hat mir wirklich Spaß gemacht.“

Im Jahr 2000 gewann das Thema Fichtelgebirgsautobahn an Brisanz. Weil der BN-Kreisvorsitzende und SPD-Landtagsabgeordnete Albrecht Schläger eine Kehrtwende hingelegt hatte und auf einmal offen für die neue Trasse eintrat, kam es innerhalb der Gruppe zu einem Schlagabtausch. Bei der Jahreshauptversammlung im Januar 2001 standen Neuwahlen an. Die Autobahngegner im BN brauchten einen Kandidaten, der es mit dem amtierenden Vorsitzenden aufnehmen konnte. Fred Terporten-Löhner erklärte sich bereit zu kandidieren. Die Wahl des Vorsitzenden spitzte sich zu einem Duell zwischen aktiven Naturschützern und Parteipolitik zu. Die Trassengegner behielten schließlich die Oberhand, Fred Terporten-Löhner konnte sich nach einer emotional geführten Debatte durchsetzen. Karl Paulus dazu: „Wäre die Wahl anders ausgegangen, wir hätten alle unsere Arbeit hingeschmissen.“ So zieht sich der Widerstand gegen die Fichtelgebirgsautobahn wie ein roter Faden durch die Amtszeit von Fred Terporten-Löhner. „Ohne ihn hätte unser Protest nicht funktioniert“, beschreibt der Kreisgeschäftsführer die Rolle des Kreisvorsitzenden. So viel Lob mag Fred Terporten-Löhner nicht auf sich sitzen lassen. Im Grunde sei die Kreisgruppe ein gutes Team: „Sie ist nicht auf eine Person konzentriert“, sagt er.  „Wir sind als Team in den Widerstand gegangen und noch heute gut aufgestellt.“ 

Neben der Verhinderung der Fichtelgebirgsautobahn tragen noch andere Projekte die Handschrift von Fred Terporten-Löhner: Der Kampf gegen ein Pumpspeicherkraftwerk und eine Müllverbrennung seien zwar nicht so Aufsehen erregend gewesen, dafür aber auch nicht weniger intensiv. Viel Nerven hätten die Diskussionen um vernünftige Windkraftstandorte gekostet. „Aber wenn wir keinen Atomstrom haben wollen, können wir nicht gegen alles sein“, sagt Fred Terporten-Löhner.