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Stadtbäume gießen

Heiße Temperaturen und anhaltende Trockenheit bestimmen das Wetter der letzten Sommer. Gerade in den Städten staut sich die Hitze, da sich die Gebäude und Straßen stark aufheizen, die Wärme speichern und reflektieren. Darunter leidet auch die Stadtnatur. Was Sie für die Bäume in Ihrer Stadt tun können und was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie hier.

Hilfsbedürftige Bäume erkennen

Eingerollte und vergilbte Blätter eines Baumes.

Gelbe Braunkronen und abgeworfenes Laub im Sommer? Das ist ein sicheres Zeichen dafür, dass der Baum stark unter Trockenstress leidet. 

  • Wassermangel zeigt sich zuerst an der Baumspitze: Die Blätter werden kleiner und dürr. Je länger die Trockenheit anhält, desto größer werden die Lücken.
  • Die Blätter rollen sich ein, vergilben und werden schließlich abgeworfen. Zurück bleibt eine schüttere und durchsichtige Baumkrone.
  • Gefährdet sind vor allem junge Bäume, da diese besonders viel Wasser zum Anwachsen und Gedeihen benötigen.
  • Außerdem leiden Bäume an Straßen und auf Plätzen mehr als in Parks: Gebäude, Straßen sowie andere Beton- und Asphaltflächen heizen sich stark auf, speichern die Wärme und reflektieren sie. Das erhöht den Hitzestress für Bäume zusätzlich.
  • Am besten ist es natürlich, es kommt erst gar nicht so weit. Deshalb sollten alle Stadtbäume regelmäßig bewässert werden.

Stadtbäume haben ein hartes Leben, vor allem Straßenbäume. Sie sind Hitze, Autoverkehr, Wassermangel und Nährstoffarmut ausgesetzt. Die meist ohnehin zu kleinen Baumscheiben werden oft niedergetrampelt. Streusalz, Abgase, Hundekot und -urin sowie wilde Ablagerungen machen ihnen zusätzlich zu schaffen. 

Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels brauchen wir das Grün in der Stadt. Denn Stadtbäume spenden Schatten, reduzieren die Staubbelastung und entlasten die Atmosphäre, indem sie CO2 in Sauerstoff umwandeln. Sie dienen als Lebensraum für Eichhörnchen, Vögel und Insekten. Sie durchlüften den Boden, speichern Wasser und können dadurch Gefahren, beispielsweise durch Starkregen, abmildern. Zudem kühlen Bäume ihre Umgebung - angesichts der immer heißeren Sommer ein wichtiger Faktor im städtischen Klima. Kurzum: Bäume sind echte Alleskönner.

Trotzdem werden es jährlich immer weniger Bäume in den Städten. Mehr und mehr Grünflächen und Bäume fallen der stetig fortschreitenden Bebauung und Flächenversieglung zum Opfer. Nachbepflanzungen können den Verlust großer und alter Stadtbäume für das Stadtklima und die Tierwelt dabei nicht ausreichend kompensieren.

Städte und Kommunen müssen mittelfristige Strategien entwickeln, um Regenwasser besser speichern zu können. Neben der Entsieglung der Flächen und der Ausbreitung der Grünanlagen, gehört auch das Sammeln von Wasser in Sickergruben und ausreichend große Pflanzgruben für das Wurzelwerk der Bäume zu den notwendigen Maßnahmen.

Aber auch jeder Einzelne kann helfen, gerade in den heißen Sommermonaten. Denn viele Städte haben durch Personalmangel oder zu extreme Trockenheit keine ausreichenden Kapazitäten um alle Bäume genügend zu bewässern. Wie Sie helfen können, erfahren Sie auf dieser Seite.

Stadtbäume gießen

Jemand gießt Wasser aus einer grünen Gießkanne in die von einem Gießring umgebene Erde, aus der der stamm eines jungen Baumes wächst.

Prinzipiell gilt: Wenn es trocken aussieht, können Sie den Baum gießen. Das ist grundsätzlich erlaubt und man muss auch keine Angst haben, dass ein Baum zu viel gegossen wird.

  • Mit etwa 100 Liter in der Woche gießen.
  • Besser einmal wöchentlich die gesamte Wassermenge ausbringen als täglich eine kleinere Menge. So kann das Wasser tiefer in den Boden sickern und verdunstet nicht so schnell.
  • Gießen Sie die Bäume am besten frühmorgens oder spät am Abend. Dann ist es nicht so heiß und das Wasser verdunstet weniger schnell.
  • Feuchten Sie die Erde um den Baum zuerst an, damit der Boden das Wasser besser aufnehmen kann und es nicht direkt wieder abfließt.
  • Formen Sie bei Bedarf aus Erde einen Gießring um den Baum herum, damit das Wasser nicht davonfließen kann.
  • In einigen Städten kann man Bewässerungssäcke ausleihen. Diese werden am Baum befestigt und geben kontinuierlich Wasser ab.

Gemeinsam kann man mehr erreichen. Fragen Sie Ihre Nachbarn, ob man nicht gemeinsam den Bäumen vor der eigenen Haustür helfen möchte. Gemeinschaftliches Gießen erleichtert die Versorgung der Bäume und bringt gleichzeitig Freude und Spaß.

Baumscheiben bepflanzen

Wildblumen wachsen auf einer runden Baumscheibe.

Boden aufnahmefähiger für Wasser machen

  • Mit Baumscheibe ist der nicht versiegelte Boden rund um den Baumstamm gemeint.
  • Ist dieser Bereich mit Pflanzen bewachsen, lockert das den Boden auf, so dass das Wasser besser versickern kann.
  • Die Pflanzen schützen zudem vor direkter Sonneneinstrahlung und somit auch vor schneller Verdunstung.

Erde lockern, Pflanzensorten wählen

  • Lockern Sie zuerst die Erde um den Baum herum auf. Dabei sollten die Baumwurzeln nicht beschädigt werden.
  • Schütten Sie zusätzlich bis zu zwei Zentimeter Erde auf.
  • Pflanzen Sie möglichst robuste und insektenfreundliche Gewächse um den Baum. Heimische Bodendecker und Stauden schützen den Boden vor Verdunstung und bieten Insekten reichlich Futter.
  • Geeignete Wildblumen, Stauden und Knollenpflanzen

Beim zuständigen Amt nachfragen

  • Für eine Anmeldung bzw. Genehmigung fragen Sie einfach bei Ihrem zuständigen Grünflächenamt nach.
  • Im Normalfall wird es von den Städten und Kommunen gern gesehen, wenn sich Bürger um die Bepflanzung von Baumscheiben kümmern möchten. 

Patin für einen Stadtbaum werden

Eine Frau pflegt die Erde einer begrünten Baumscheibe mit einer Harke.

Als Patin kümmern Sie sich um Ihren Stadtbaum

  • Viele Stadtgartenämter können wegen angespannter Finanzlage nur für die Basisversorgung gestresster Straßenbäume sorgen. Stadtbäume sind deshalb auf die zusätzliche Betreuung und Pflege durch engagierte Anwohner angewiesen.
  • Die Kommunen freuen sich deshalb in aller Regel, wenn sich Bürger*innen bei ihnen melden, um selbst für die Baumscheiben zu sorgen. Die Idee, Pate für einen ausgewählten Baum, eine Baumscheibe oder ein Pflanzbeet zu werden, ist schon in etlichen Städten auf höchst positive Resonanz gestoßen und zum Erfolgsmodell eines nachhaltigen Bürgerengagements geworden.

So werden Sie Patin eines Stadtbaums

  • Pate für einen Stadtbaum zu werden, ist meist ein Kinderspiel. In aller Regel reicht es, sich formlos per Brief, Anruf oder Mail bei der Stadtverwaltung oder beim Stadtgartenamt zu melden und dabei möglichst schon den "Wunschbaum" (zum Beispiel mit Straßenname und Foto) anzugeben.
  • Mehr dazu erfahren Sie hier: Pate für einen Stadtbaum werden

Weitere Tipps und Infos zu Stadtbäumen