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Hilfe für durstende Stadtbäume: Wässern und bepflanzen

Heiße Temperaturen und anhaltende Trockenheit bestimmen das Wetter der letzten Sommer. Gerade in den Städten staut sich die Hitze, da sich die Gebäude und Straßen stark aufheizen, die Wärme wird gespeichert und reflektiert. Darunter leidet auch die Stadtnatur. Was Sie für die Bäume in Ihrer Stadt tun können und was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie hier.

Gelbe Braunkronen und abgeworfenes Laub erinnern zwar im ersten Moment an den Herbst, tatsächlich sind es aber Anzeichen, dass der Baum stark unter Trockenstress leidet. Erste Hinweise, dass dem Baum Wasser fehlt, zeigen sich an der Baumspitze. Die Blätter werden kleiner und dürr. Je länger die Trockenheit anhält, desto größer werden die Lücken. Die Blätter rollen sich ein, vergilben und werden schließlich vom Baum abgeworfen. Zurück bleibt eine schüttere und durchsichtige Baumkrone.

Grundsätzlich müssen unsere Städte und Kommunen mittelfristige Strategien entwickeln, um Regenwasser besser speichern zu können. Neben der Entsieglung der Flächen und der Ausbreitung der Grünanlagen, gehört auch das Sammeln von Wasser in Sickergruben und ausreichend große Pflanzgruben für das Wurzelwerk der Bäume zu den notwendigen Maßnahmen.

Aber auch jeder Einzelne kann gerade in den heißen Sommermonaten aktiv helfen. Viele Städte haben durch Personalmangel oder zu extreme Trockenheit keine ausreichenden Kapazitäten um alle Bäume genügend zu bewässern. Dabei benötigen gerade junge Bäume besonders viel Wasser zum Anwachsen und Gedeihen.


Was muss beim Gießen der Bäume beachtet werden?

Prinzipiell gilt: Wenn es trocken aussieht, können Sie den Baum gießen. Das ist grundsätzlich erlaubt und man muss auch keine Angst haben, dass ein Baum zu viel gegossen wird.

  • Mit etwa 100 Liter in der Woche gießen.
  • Besser einmal wöchentlich die gesamte Wassermenge ausbringen, anstatt täglich eine kleinere Menge. So kann das Wasser tiefer in den Boden sickern und verdunstet nicht so schnell.
  • Feuchten Sie die Erde um den Baum zuerst an, damit der Boden das Wasser besser aufnehmen kann und es nicht direkt wieder abfließt.
  • Zusätzlich können Sie mithilfe von Erde einen Gießring um den Baum herum formen, damit das Wasser nicht davonfließen kann.
  • Gießen Sie die Bäume am besten frühmorgens oder spät am Abend. Dann ist es nicht so heiß und das Wasser verdunstet weniger schnell.

Gemeinsam kann man mehr erreichen. Fragen Sie Ihre Nachbarn, ob man nicht gemeinsam den Bäumen vor der eigenen Haustür helfen möchte. Gemeinschaftliches Gießen erleichtert die Versorgung der Bäume und bringt gleichzeitig Freude und Spaß.

In einigen Städten können auch Bewässerungssäcke ausgeliehen werden. Diese werden am Baum befestigt und geben kontinuierlich Wasser ab.

Baumscheiben bepflanzen

Ein weiterer Tipp, um den Bäumen in Ihrer Stadt zu helfen, ist das Begrünen von Baumscheiben. Wenn Sie die Möglichkeit haben, bepflanzen Sie den offenen Bereich um den Baum herum. Die Baumscheiben können so den Boden auflockern, schützen vor direkter Sonneneinstrahlung und somit auch vor schneller Verdunstung. So bleibt der Boden auch aufnahmefähiger für Wasser.

Im Normalfall wird es von den Städten und Kommunen gern gesehen, wenn sich Bürger um die Bepflanzung von Baumscheiben kümmern möchten. Für eine Anmeldung bzw. Genehmigung fragen Sie einfach bei Ihrem zuständigen Grünflächenamt nach. Wenn Sie mit der Bepflanzung starten dürfen, sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Lockern Sie zuerst die Erde um den Baum herum auf. Dabei sollten die Baumwurzeln nicht beschädigt werden.
  • Schütten Sie zusätzlich bis zu zwei Zentimeter Erde auf.
  • Pflanzen Sie möglichst robuste und insektenfreundliche Gewächse um den Baum. Heimische Bodendecker und Stauden schützen den Boden vor Verdunstung und bieten Insekten reichlich Futter.

Bäume sind enorm wichtig für das Leben in der Stadt

Sie spenden Schatten, reduzieren die Staubbelastung und entlasten die Atmosphäre, indem sie CO2 in Sauerstoff umwandeln. Sie dienen als Lebensraum für Eichhörnchen, Vögel und Insekten. Sie durchlüften den Boden, speichern Wasser und können dadurch Gefahren, beispielsweise durch Starkregen, abmildern. Zudem kühlen Bäume ihre Umgebung - angesichts der immer heißeren Sommer ein wichtiger Faktor im städtischen Klima. Kurzum: Bäume sind echte Alleskönner.

Trotzdem werden es jährlich immer weniger Bäume in den Städten. Mehr und mehr Grünflächen und Bäume fallen der stetig fortschreitenden Bebauung und Flächenversieglung zum Opfer. Nachbepflanzungen können den Verlust großer und alter Stadtbäume für das Stadtklima und die Tierwelt dabei nicht ausreichend kompensieren.

In Dürrezeiten kann der Boden kein Wasser mehr speichern und das Grundwasser sinkt. So kommen Jungbäume und Flachwurzler nicht mehr an genügend Wasser und sind auf eine zusätzliche Wasserversorgung angewiesen.