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Mineral- oder Leitungswasser trinken?

Das meiste Leitungswasser wird im Haushalt für Hygiene sowie zum Waschen und Spülen benutzt. Nur fünf Liter verbraucht jede/r in Bayern täglich für Essen und Trinken – dass Leitungswasser auch ein einwandfreies Lebensmittel ist, gerät somit oft in Vergessenheit. Zu Unrecht, denn aus unseren Wasserhähnen fließt bestes Trinkwasser.

Leitungswasser wird gut und regelmäßig kontrolliert, die Grenzwerte für Schadstoffe sind streng, vergleichbar denen für Mineral- und Tafelwasser. Während die Wasserwerke jedoch die Verantwortung bis zur Wasseruhr im Haushalt übernehmen, erfolgt die Untersuchung bei Mineral- und Tafelwasser am Abfüllort. Wie sich Transport, Lagerung und Verpackungsmaterial auf das Produkt ausgewirkt haben bleibt offen. Leitungswasser kostet zudem wenig und das anstrengende Kistenschleppen entfällt, mit einem Wassersprudler sorgen Sie für Ihre individuelle Kohlensäurekonzentration.

Hinzu kommt die gute Umweltbilanz: Anders als bei Wasser in Flaschen (oder Tüten), wird keine Energie für Herstellung und Transport von Verpackungen verbraucht. Ein Vergleich des CO2-Fußabdrucks von Mineral- und Trinkwasser ergab 2020, dass Leitungswasser über die gesamte Logistikkette hinweg 586-fach besser abschneidet (siehe a tip: tap e.V.)

Warum Leitungswasser trinken? 5 Argumente!

  1. Die Qualität: Leitungswasser ist genauso gut wie Tafel- oder Mineralwasser, es wird ebenfalls kontinuierlich überwacht.
  2. Der Preis: 2022 kostete ein Kubikmeter (1.000 Liter) Leitungswasser in Bayern durchschnittlich 1,78 Euro, dieselbe Menge von einem der günstigsten Mineralwässer hingegen 170 Euro (17 Cent/Liter).
  3. Das Klima: Leitungswasser verursacht 586-mal weniger CO2-Emissionen als Mineralwasser.
  4. Die Verpackung: Auch für Mehrwegflaschen werden Ressourcen eingesetzt, ob Glas oder Kunststoff.
  5. Der Transportaufwand: Das anstrengende Tragen von Wasserkisten entfällt, in der Wohnung sparen Sie Platz für die Lagerung.

3 Mio. Tonnen CO2

könnten in Deutschland durch Leitungswasser eingespart werden.

2 Mio. Tonnen CO2

verursacht der innerdeutsche Flugverkehr pro Jahr (2020).

Leitungswasser ist am besten, wenn es frisch abläuft und nicht längere Zeit in der Leitung gestanden hat. Kalkablagerungen sind hingegen kein schlechtes Zeichen für Wassertrinker. Sie zeugen von einem hohen Anteil an Mineralstoffen wie Calcium und Magnesium. Die Werte schwanken von Region zu Region. Wasserwerke informieren kostenlos über die Qualität des angelieferten Wassers.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sein Wasser auf Schadstoffe prüfen lassen. Dafür können Proben bei Wasserwerken, Apotheken oder bei Stiftung Warentest eingereicht werden. Sollten Verunreinigungen vorkommen, dann liegt das meist an den Leitungen in den Haushalten. In Bayern sind Bleirohre bereits seit 1878 verboten, hier können eher Kupferrohre ein Problem darstellen. Liegen unzumutbare Schadstoffbelastungen vor, so haben Mieter das Recht auf Rohrsanierung.

Sofern der Wasserhahn mehr als vier Stunden nicht benutzt wurde, rät die Verbraucherzentrale, das Wasser laufen zu lassen, bis es kühl aus dem Hahn kommt. So werden etwaige Keime und ungewollte Stoffablagerungen herausgespült. Verwenden Sie den ersten Guss für Ihre Pflanzen oder zum Geschirrspülen. Füllen Sie eine Flasche oder Karaffe mit Leitungswasser, damit Sie für kleine Mengen nicht jedes Mal Wasser verschwenden müssen. Lagern Sie die Flasche eventuell im Kühlschrank, so können Sie immer kaltes Wasser genießen!


Füllen Sie Leitungswasser in eine eigene Flasche!

Stellen Sie die Flasche in den Kühlschrank, so müssen Sie am Wasserhahn nicht auf frisches, kaltes Wasser warten.

Was ist von Filtern oder Aufbereitungsanlagen zu halten, wenn ich Trinkwasser trinken will?

Von Wasserfiltern rät der BUND Naturschutz ab. Sie verursachen unnötige Kosten und verschlechtern unter Umständen sogar die Wasserqualität: Werden die Filterpatronen nicht regelmäßig gewechselt, bieten sie einen Nährboden für Keime. Für die Zubereitung von Säuglingsnahrung kann in aller Regel frisches Leitungswasser aus dem Hahn verwendet werden, mit einer Ausnahme: Wohnen Sie in einem Haus oder einer Wohnung mit neu verlegten Kupferrohren (< 6 Monate), so sollten Sie Mineralwasser vorziehen. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, dass das Leitungswasser keine Bakterien enthält, so sollten Sie Wasser für Babynahrung vor der Verwendung abkochen.