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Hummel-Hotline boomt trotz Kälte

Wer seine Hummel-Artenkenntnisse trainieren will, konnte von Frühlingsanfang bis Ostermontag den kostenlosen Service der Hummel-Hotline des BUND Naturschutz nutzen und sich unbekannte Hummeln bestimmen lassen. Ergebnis nach Ende der Aktion: Viele Teilnehmer*innen und tausende eingesendete Fotos.

27.04.2023

Die Hummel-Hotline ist ein Gemeinschaftsprojekt des BUND Naturschutz (BN) und des Instituts für Biodiversitätsinformation e.V. (IfBI). Gemeinsam wollen die Partner ein Bewusstsein für die flauschigen Wildbienen schaffen und das Wissen über unsere häufigsten Hummel-Arten fördern. Über WhatsApp oder Mail konnten deshalb Interessierte vom 20. März bis 10. April unbekannte Hummeln fotografieren und an die Hummel-Hotline zum Bestimmen schicken. Ein Experten-Team sah sich die Fotos an und gab umgehend Bescheid, welche Art genau fotografiert wurde.

„Trotz des schlechten Wetters während der Aktion war das Interesse an der Hummel-Hotline sehr groß“, freut sich Projektleiterin Martina Gehret. Über 1.700 Teilnehmer*innen haben 4.300 Fotos von insgesamt 2.770 Wildbienen geschickt. „Auch unsere digitalen Bestimmungstipps und Hummel-Infos im WhatsApp-Status wurden täglich von unzähligen Naturfreund*innen mit Spannung verfolgt“, so Gehret weiter. Die am häufigsten gesichtete Hummelart war mit großem Abstand die Erdhummel. Danach folgten Wiesenhummel, Steinhummel, Baumhummel, Gartenhummel, Ackerhummel und Kuckuckshummel. Über zwölf gemeldete Bunte Hummeln und acht entdeckte Veränderliche Hummeln haben sich die Projektinitiatoren besonders gefreut. „Beide Arten stehen in Bayern auf der Roten Liste. Die Bunte Hummel steht auf der Vorwarnliste und die Veränderliche Hummel gilt seit 2021 als gefährdet“, weiß Gehret. Die Hauptursache für die Gefährdung und den Rückgang von Hummeln sind fehlende Nistmöglichkeiten und fehlende Nahrung in Form von Pollen und Nektar.

„Einige Hummeln konnten wir leider nicht bestimmen, da die Qualität der Fotos für eine einwandfreie Zuordnung nicht ausreichte“, erklärt Gehret. „Geärgert hat das aber niemanden. Ganz im Gegenteil, die Hummelfreund*innen wünschen sich eher einen noch längeren Projektzeitraum“. Die Aktion startet jährlich ab Frühlingsbeginn bis einschließlich Ostern. In dieser Zeit zwischen Mitte März und Mitte April werden zu einer hohen Wahrscheinlichkeit Hummelköniginnen fotografiert. Diese sind größer und haben die für ihre Art typischen Farben und auch deutlichere Farbübergänge als Arbeiterinnen oder männliche Drohnen. Laut BUND Naturschutz lassen sich dadurch die Tiere über Fotos besser bestimmen. Somit ist auch für alle Teilnehmer*innen das Kennenlernen der unterschiedlichen Hummelarten viel einfacher. Wer trotzdem nicht genug bekommt, kann natürlich gerne weiterhin Hummeln fotografieren und versuchen, die Tiere mit Hilfe einer Bestimmungstafel auf der Webseite des BN zu bestimmen (https://www.bund-naturschutz.de/aktionen/welche-hummel-ist-das/summende-sieben) oder sich durch die kostenlose App ObsIdentify bei der Bestimmung helfen zu lassen.

Mehr Infos zum Projekt unter: https://www.bund-naturschutz.de/aktionen/hummelfruehling

Für Rückfragen:

Dr. Klaus Mandery
Tel: 0171/6064414
Institut für Biodiversitätsinformation e.V. (IfBI)
E-Mail: mandery@bund-naturschutz.de

Martina Gehret
BUND Naturschutz in Bayern e.V. 
Referat Artenschutz
Tel: 0160/5640529
E-Mail: martina.gehret@bund-naturschutz.de

Foto: Erdhummel
Fotografin: Antje Schulte

Foto: Wiesenhummel
Fotografin: Michel Kristina