Durchsuchen Sie unser Wissen

Zur Startseite

Eichhörnchen beobachten und melden

Themen

  • Übersicht
  • Klimakrise

Tiere und Pflanzen

  • Home  › 
  • Aktionen

Neun-Euro-Ticket: Ergebnisse der Online-Umfrage

In einer Online-Umfrage hatten wir nach Erfahrungen mit dem Neun-Euro-Ticket gefragt. Für die Mehrheit der fast 10.000 Teilnehmer hat das Ticket einen echten Mehrwert. Die Menschen sind öfter auf den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) umgestiegen, wünschen sich aber höhere Taktung und bessere Anbindung. Hier finden Sie die wichtigsten Ergebnisse.


Menschen sind öfters auf den ÖPNV umgestiegen

64 Prozent gaben an, seit Einführung des Neun-Euro-Tickets den ÖPNV häufiger als vorher zu nutzen. 42 Prozent nutzen das Ticket mehrmals die Woche, teilweise sogar täglich. 93 Prozent konnten Vorteile für sich aus dem Neun-Euro-Ticket ziehen: Die allermeisten haben Geld gespart und mehr als die Hälfte ist statt Auto zu fahren lieber in Bus oder Bahn gestiegen.

  • 36% sagten: an mehreren Tagen pro Woche
  • 30%: an einem Tag pro Woche
  • 16%: nur am Wochenende
  • 12%: gar nicht
  • 6%: jeden Tag

Fazit: Das Ticket war erfolgreich und ermöglicht soziale Teilhabe.

  • 64% sagten: häufiger als vorher
  • 34%: genau so oft wie vorher
  • 2%: seltener als vorher

Fazit: Niedriger Preis und unkomplizierter Tarif motivieren zum Umstieg auf den ÖPNV.

 

  • 50% sagten: sehr ausgelastet
  • 22%: genauso wie immer
  • 20%: deutlich überfüllt
  • 5%: kaum ausgelastet
  • 3%: keine Angabe

Fazit: Die Kapazitäten des ÖPNV in Bayern müssen asugebaut werden.

  • 93% antworteten mit "Ja".
  • 7% antworteten mit "Nein".

Fazit: Das Ticket hat Vorteile für die allermeisten Menschen.

Infrastruktur des ÖPNV muss ausgebaut werden

Außerdem hat die Auswertung unserer Umfrage zum Neun-Euro-Ticket gezeigt, dass die Kapazität des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs deutlich ausgebaut werden muss, wenn zukünftig mehr Leute mit Bus und Bahn fahren. 70 Prozent empfanden den ÖPNV als sehr ausgelastet, teilweise sogar als deutlich überfüllt.

Auch bei der Anbindung an den ÖPNV ist noch Luft nach oben – vor allem im ländlichen Raum. 92 Prozent der Teilnehmenden aus kreisfreien Städten gaben an, dass es im Umkreis von einem Kilometer eine Haltestelle mit einer stündlichen Bus- oder Bahnverbindung gibt. Ähnliche Bedingungen finden nur 71 Prozent der Teilnehmenden aus Landkreisen vor. Der infrastrukturelle Unterschied zeigt sich besonders groß in Niederbayern. Hier hat weniger als die Hälfte eine ÖPNV-Anbindung im Umkreis von einem Kilometer.

Bei den Antworten auf diese Frage waren Mehrfachnennungen möglich.

  • 85% gaben an: Ich habe Geld gespart.
  • 54%: Ich konnte das Auto stehen lassen.
  • 35%: Ich bin entspannter ans Ziel gekommen.
  • 31%: Ich bin mehr herumgekommen.
  • 7%: Ich bin schneller ans Ziel gekommen.
  • 92% antworteten mit "Ja"
  • 8% antworteten mit "Nein".

Fazit: Die ÖPNV-Anbindung in den Ballungsgebieten ist zufriedenstellend.

  • 71% antworteten mit "Ja"
  • 29% antworteten mit "Nein"

Fazit: Die ÖPNV-Anbindung im ländlichen Raum ist mangelhaft.

  • Niederbayern: 48% Ja, 52% Nein
  • Oberpfalz: 68% Ja, 32% Nein
  • Schwaben: 72% Ja, 28% Nein
  • Unterfranken: 76% Ja, 24% Nein
  • Oberfranken: 76% Ja, 24% Nein
  • Oberbayern: 85% ja, 15% Nein
  • Mittelfranken: 88% Ja, 12% Nein

Fazit: Niederbayern ist Schlusslicht bei der ÖPNV-Anbindung.

Höhere Taktung und bessere Anbindung gewünscht

Bei der letzten Frage wollten wir wissen, was Sie sich vom ÖPNV wünschen. 63 Prozent gaben eine höhere Taktung an. 59 Prozent wünschen sich eine bessere Anbindung.

Außerdem wollen viele mehr Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit von Bus und Bahn. Einheitliche Tarife und einfacher Ticketkauf am Automaten und mit dem Smartphone stehen ebenfalls auf dem Wunschzettel.

Auf die Frage, was sie sich für den ÖPNV wünschen, antworteten die Teilnehmer der Umfrage (Mehrfachnennung möglich):

  • 63%: höhere Taktung
  • 59%: bessere Anbindung
  • 31%: mehr Barrierefreiheit
  • 27%: Sonstiges

Fazit: Der ÖPNV in Bayern braucht eine höhere Taktung und eine bessere Anbindung.


Fünf Forderungen für einen besseren ÖPNV

Wenn die Menschen das Auto stehen lassen, dann ist das ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Um ein wirkliches Umdenken bei den Menschen zu erreichen, muss es aber ein dauerhaft günstiges Angebot für den ÖPNV geben. Nicht zu unterschätzen ist auch die soziale Komponente: Mit dem Neun-Euro-Ticket war auch für ärmere Menschen soziale Teilhabe möglich. Der BUND Naturschutz stellt deshalb fünf zentrale Forderungen:

  1. Bundesweit gültiges 365-Euro-Jahresticket: Das Ticket muss mit einem Angebot für Menschen mit niedrigem Einkommen verbunden werden, das vergleichbar günstig wie das Neun-Euro-Ticket ist. Beide Angebote sollten auch monatsweise zu erwerben sein. Das Ticket soll durch Steuern und freiwerdende Mittel durch den Abbau von klimaschädlichen Subventionen (Dienstwagenprivileg, Dieselprivileg, Pendlerpauschale) finanziert werden.
  2. Quantitative Verbesserung des ÖPNV: Insbesondere im ländlichen Raum braucht es einen Stundentakt von Montag bis Sonntag von 5 bis 24 Uhr. Das könnte auch durch Ruf-Busse und Anrufsammeltaxis gewährleistet werden. Die nächste Haltestelle sollte nicht weiter als 1.000 Meter entfernt liegen, in Städten und Verdichtungsräumen wird eine deutlich engere Haltestellendichte benötigt.
  3. Qualitative Verbesserung des ÖPNV: Es sind ausreichende Kapazität sicherzustellen, die Haltestellen und Bahnhöfe barrierefrei zu gestalten. Wir brauchen ein Echtzeitinformationssystemen mit Anschlusssicherheitssystem, ebenso wie die Überdachung und Sitzgelegenheit bei jeder Haltestelle, zudem Fahrradabstellmöglichkeiten und Carsharing-Parkplätze.
  4. ÖPNV schnellstmöglich klimaneutral: Busse sind auf Elektrobetrieb umzurüsten, das Eisenbahnnetz muss elektrifiziert werden.
  5. Organisation: Der Freistaat Bayern ist für die Finanzierung und die Gesamtorganisation des ÖPNV zuständig. Schienen- und Busverkehr müssen von einer Hand geplant werden.