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BN App „Eichhörnchen in Bayern“ ein voller Erfolg

Die Baumwipfel sind ihr Zuhause: Eichhörnchen sind als flinke Kletterer perfekt an das Leben in den Bäumen angepasst. Mit der neuen App „Eichhörnchen in Bayern“ kann jeder zum Eichhörnchen-Forscher werden und dazu beitragen mehr über die quirligen Hörnchen herauszufinden.

04.06.2020

„Es ist eines der bekanntesten Charaktertiere unserer Heimat und dennoch wissen wir über Eichhörnchen weit weniger als über viele Wildtiere aus fernen Ländern und anderen Kontinenten. Je mehr wir über die kleinen Hörnchen wissen, umso besser können wir sie und ihre Lebensräume schützen.“ sagt Martin Geilhufe, Landesbeauftragter des BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN)

Die Baumwipfel sind ihr Zuhause: Eichhörnchen sind als flinke Kletterer perfekt an das Leben in den Bäumen angepasst. So stammt ihr Name nicht etwa von der „Eiche“ oder „Eicheln“ ab, sondern vom althochdeutschen „aig“, was so viel wie „sich schnell bewegen“ bedeutet. Man trifft sie beim Spaziergang durch den Park oder im Wald und kann sie auch häufig beim Blick aus dem Fenster beobachten. Als Kulturfolger bevorzugen sie die günstigen Lebensraumbedingungen unserer Städte und Dörfer und profitieren von alten Stadtbäumen und Parks.

„500 neue Meldungen innerhalb einer Woche – das ist ein voller Erfolg!“, freut sich einer der beiden Projektleiter Christopher Busch. „Mit der neuen App „Eichhörnchen in Bayern“ können Mitbürger jeder Altersklasse selbst zu Eichhörnchen-Forschern werden. Und neben der Möglichkeit Eichhörnchen-Beobachtungen zu erfassen, bietet die App auch viele interessante Informationen über die putzigen Hörnchen. Dafür kann die App ganz einfach im Google Play Store oder im Apple App Store heruntergeladen werden und auch die Erfassung direkt über die BN-Homepage ist möglich.“, so Christopher Busch.

Google Play Store:
https://www.bund-naturschutz.de/index.php?id=24645&rid=t_154785&mid=1380&aC=2727fde5&jumpurl=2

Apple App Store:
https://www.bund-naturschutz.de/index.php?id=24645&rid=t_154785&mid=1380&aC=2727fde5&jumpurl=3

BN-Homepage:
https://www.bund-naturschutz.de/aktionen/eichhoernchen-beobachten-und-melden.html

„Eichhörnchen sind glücklicherweise laut Roter Liste nicht gefährdet, sie zählen jedoch zu den besonders geschützten Wildtieren und ihr Bestand ist rückläufig.“, beklagt der Leiter des BN-Artenschutzreferats Kai Frobel. „Durch immer sterilere Gärten, Flächenversiegelung und Baumfällungen verlieren die Eichhörnchen in den Dörfern und Städten zunehmend an Lebensraum. Baumfäller sind dazu verpflichtet, nachzusehen, ob sich Vögel, Eichhörnchen oder andere Tiere im Baum befinden. Dies wird häufig vernachlässigt und die jungen Tiere verenden qualvoll.“, weiß Frobel. Darum setzt sich der BN für einen besseren Schutz von Bäumen im Siedlungsraum ein.

Farbenvielfalt beim Fellkleid
Unsere einheimischen Eichhörnchen kommen in einer Vielzahl von Farben vor. Am bekanntesten sind sie wohl im hellroten Fellkleid. Aber auch Braun bis zu Graunuancen und fast Schwarz sind möglich – lediglich der Bauch bleibt immer weiß.  Bei grau gefärbten Hörnchen handelt es sich also aller Wahrscheinlichkeit nach nicht um das wesentliche größere Amerikanische Grauhörnchen - eine Ausbreitung dieser Tiere wurde in Bayern bzw. Deutschland noch nicht festgestellt. Grund für die Farbvielfalt ist die bessere Tarnung vor Fressfeinden. Durch genetische Entwicklung konnten sich die Tiere an verschiedene Umwelteinflüsse, wie beispielsweise das Klima anpassen. So sind Eichhörnchen, die in höheren Lagen mit viel Nadelwald leben, dunkler gefärbt als in den Laubwäldern des Flachlandes. Im Frühjahr und Herbst findet ein Fellwechsel statt, um sich an die jeweiligen Witterungsverhältnisse anzupassen. Auch die „Pinsel“ an den Ohren werden im Winter länger und fallen beim Fellwechsel im Frühjahr wieder aus.

Eichhörnchen pflanzen Bäume!

Eichhörnchen legen Vorräte für die kalte Jahreszeit an, da sie keinen Winterschlaf halten. Dazu vergraben die Tiere Nüsse, Samen und sogar Pilze im Boden in kleinen Vorratslagern an vielen verschiedenen Stellen. Nicht gefressene Wintervorräte, wie Samen, beginnen im Frühjahr zu keimen und helfen nicht nur beim Waldaufbau, sondern sorgen auch in städtischen Parks für Baumnachwuchs und ökologische Vielfalt.

Ansprechpartner:

Martin Geilhufe, Landesbeauftragter BUND Naturschutz, Tel. 0172/7954607, martin.geilhufe@bund-naturschutz.de

Christopher Busch, Eichhörnchen-Experte, Tel. 09 11-575 294 – 17, christopher.busch@bund-naturschutz.de

Die Bilder können für eine redaktionelle Berichterstattung über die App „Eichhörnchen in Bayern“ und bei Nennung des im Dateinamen angegebenen Fotografen honorarfrei verwendet werden.
Weitere Fotos gerne auf Anfrage.