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Bayern ist nur ungenügend auf Dürre vorbereitet

Grundwasserspiegel bayernweit auf bedenklichem Niveau. Wasser muss insgesamt besser in der Fläche gehalten werden. BN fordert nachhaltige Wasserpolitik mit vier Hauptzielen.

30.06.2025

Die derzeitige abermalige Hitzewelle und damit verbundene Trockenheit wirkt sich weiter negativ auf Grundwasserspiegel und Bodenfeuchte in Bayern aus. „Unsere Böden sind viel zu trocken, das Grundwasser sinkt weiter ab, Erholung ist nicht in Sicht, daran konnte auch der relativ regenreiche vergangene Sommer nichts ändern“, sorgt sich der BN-Vorsitzende Richard Mergner. „Hitzewellen und Dürren durch die Klimakrise sind das neue Normal in Bayern – und der Freistaat ist nur ungenügend darauf vorbereitet. Wir werden in Zukunft massive Wasserknappheit in allen Teilen von Bayern haben, nicht nur im traditionell trockeneren Nordbayern.“

Laut Bayerischem Landesamt für Umwelt haben derzeit rund 95 Prozent der Fließgewässer-Messstellen und 56 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen sowie Quellen niedrige Wasserstände (siehe hier). Die Hochholz Quellen nahe Passau haben sogar einen neuen Niedrigstand-Rekord – sehr ungewöhnlich für Ende Juni. Auch der Dürremonitor des Helmholz-Zentrums zeigt dramatische Werte an (siehe hier).  

Ursachen für die kritische Wassersituation im Freistaat sind: Schnelles Ableiten von Wasser durch Drainagen und die Flurbereinigung, die Versiegelung oder Verdichtung von Böden sowie die Übernutzung vorhandener Grundwasser- und Oberflächenwasserkörper. Diese fatalen, auch politisch forcierten Maßnahmen, haben dazu geführt, dass zu wenig Wasser in der Landschaft bleibt und die Grundwasserneubildung gestört ist. Die Klimakrise verschärft die Situation weiter. 

Der BN fordert eine nachhaltige Wasserpolitik, bei der vorrangig vier Ziele umgesetzt werden müssen:

  1. Die Speicherfähigkeit der Bayerischen Landschaft muss wiederhergestellt werden: Flüsse und Bäche renaturieren, Drainierung von Wiesen und Äckern rückgängig machen, Mulden, Säume, Hecken und andere abflussbremsende Strukturen in der Landschaft fördern, Flächenverbrauch endlich drastisch einschränken.
  2. Der Ökolandbau muss gestärkt werden, mit einer Boden schonenden Bewirtschaftung und dem Verzicht auf Pestizide zur Schonung des Grundwassers.   
  3. Mit der wertvollen Ressource Wasser muss sparsam umgegangen werden. Dafür muss es klare Vorgaben und Anreize für Landwirtschaft, Industrie und auch Privathaushalte geben, um den Wasserverbrauch zu verringern. Der Wassercent muss endlich eingeführt werden.    
  4. Zu guter Letzt muss die Klimakatastrophe bekämpft werden. Die Bayerische Staatsregierung muss alles tun, um die Treibhausgasemissionen so schnell wie möglich zu senken. Hier bestehen in fast allen politischen Handlungsfeldern noch große Defizite, beispielsweise die schleppende Wiedervernässung von Mooren.

„Diese Krise ist menschengemacht – und nur mit konsequentem politischem Willen aufhaltbar. Wir brauchen jetzt klare Prioritäten für den Erhalt der Lebensgrundlagen von Menschen, Tieren und Pflanzen“, so Mergner abschließend.

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