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BN fordert: Wasser sparen und schützen!

Der Weltwassertag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Beschleunigter Wandel“ („Accelerating Change“). Diesen Wandel kann man einerseits auf die notwendige gesellschaftliche Transformation und andererseits auf die immer schneller voranschreitende Klimakrise beziehen. Klar ist, dass die Politik jetzt gefordert ist, denn unser Umgang mit Wasser muss sich grundlegend ändern.

21.03.2023

Der Klimawandel wird mit teils massivem Wassermangel einhergehen – das ist unumstritten. Deshalb müssen Wassersparmaßnahmen für Industrie, Landwirtschaft und Privathaushalte umgesetzt werden. Der Landschaftswasserhaushalt muss künftig so gestaltet werden, dass das Wasser in der Fläche gehalten und nicht möglichst schnell in den nächsten Bach oder Graben abgeleitet wird.

Wasser wird aber nicht nur mehr und mehr zur Mangelware, auch die Wasserqualität ist besorgniserregend. Nur gut ein Fünftel der bayerischen Fließgewässer sind in einem guten ökologischen Zustand. Gewässerverbauung und Aufstau sorgen neben den Stoffeinträgen für dieses schlechte Ergebnis. Zwölf Jahre Anstrengungen im Rahmen der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie haben hier keine wesentliche Verbesserung erzielt.

„Accelerating Change ist ein hochpolitisches Motto. Man könnte auch sagen: Bewegt euch endlich und macht ernst mit einer Politik, die dafür sorgt, dass wir im Einklang mit der Natur wirtschaften. Und das bedeutet auch, dass wir das Wasser, welches wir nutzen, der Natur schonend zurückgeben“, stellt der BN-Vorsitzende Richard Mergner fest. „Durch Industrie, Landwirtschaft und Privathaushalte gelangen nämlich mehr Stickstoff, Phosphor und eine riesige Anzahl an umweltschädlichen Stoffen in die Gewässer, als diese vertragen. Viele Ökosysteme sind stark geschädigt, teilweise drohen sie zu kollabieren.“ 

Peter Hirmer, Sprecher des BN-Arbeitskreises Wasser, betont: „Es ist Fünf nach Zwölf. Wir brauchen eine Beschleunigung der Maßnahmen zum Schutz unserer Lebensgrundlagen. Das bedeutet, wir brauchen vor allem effektive Schutzmaßnahmen für unsere Bäche, Seen, Flüsse, Meere und unser Grundwasser. Die bisherige Gesetzgebung reicht nicht aus. Auch bei der Umsetzung bestehender Gesetze gibt es große Defizite. Es ist es dringend notwendig, alles zu tun, um die Gewässer vor weiteren Belastungen zu schützen und Verbesserungen zu erreichen.“

Der BUND Naturschutz in Bayern appelliert sowohl an die Bayerische Landesregierung als auch an die Bundesregierung: Es müssen die gesetzlichen und personellen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass Gewässer nicht länger mit Stickstoff und Phosphor überdüngt und mit Schadstoffen belastet werden und Wasser unnötig verschwendet wird!

Die konkreten Forderungen des BN lauten:

  • Umbau unseres Abwassersystems in ein Kreislaufsystem
  • Verstärkte Förderung der Forschung und Entwicklung von innovativen, nachhaltigen Verfahren, um die im Abwasser enthaltenen Wertstoffe zu recyceln
  • Anwendung des Verursacherprinzips bei den Kosten der Abwasserreinigung, um die Entwicklung umweltverträglicher Produkte und Produktionsverfahren zu beschleunigen
  • Die Speicherfähigkeit der Landschaft wiederherstellen
  • Transformation der Landwirtschaft
    • Umstellung auf ökologische Landwirtschaft
    • Anpassung der Tierbestände an die eigene Futterfläche
    • Verschärfung des Düngerechts
    • Abkehr von synthetischen Düngemitteln
    • Humusaufbau
    • Verbot von Pestiziden
    • Biodiversitätsfördernde und wasserrückhaltende Praktiken (z.B. Agroforstsysteme) stärken
  • Lebensmittelverschwendung vorbeugen
  • Stickstoffemissionen aus dem Verkehrssektor reduzieren
  • Deutliche Reduktion der Emissionen aus Industrie-, Energie-, Abfall- und Abwassersektor
  • Renaturierung von Gewässern vorantreiben
  • Sparsamer Umgang mit der Ressource Wasser