Petition: Kein Gips-Bergwerk im Trinkwasserschutzgebiet!
Die „Zeller Quellen“ versorgen rund die Hälfte der Würzburger Bevölkerung mit Trinkwasser. Um dies in der notorisch trockenen Region auch für die Zukunft sicherzustellen, will die Stadt das Wasserschutzgebiet erweitern. Doch genau in der Erweiterungszone will die Firma Knauf ein Bergwerk errichten: Der Grundwasserleiter soll durchstoßen und neun Meter darunter jährlich bis zu eine Million Tonnen Gips abgebaut werden. Der BUND Naturschutz sieht den Trinkwasserschutz massiv gefährdet und hat deshalb eine Petition aufgelegt. Diese fordert die beiden Minister T. Glauber und H. Aiwanger auf, die beantragte Erweiterung des Trinkwasserschutzgebiets zu unterstützen und die Genehmigung für den Gipsabbau zu verhindern: helfen.bund-naturschutz.de/bergwerk-stoppen-trinkwasser-schuetzen/. Zudem soll die Petition in den Landtag gegeben werden.
„Trinkwasser für rund 80.000 Menschen ist wichtiger als private Profit-Interessen“, erklärt der Landesbeauftragte des BUND Naturschutz in Bayern e.V., Martin Geilhufe. „Untertagebaue sind in Bayerns Wasserschutzgebieten aus gutem Grund untersagt. Die bedrohten Quellen sind gerade im trockenen Unterfranken unersetzlich, das erklärt auch der Wasserversorger. Und wenn das Bergwerk trotzdem genehmigt wird, weckt das Begehrlichkeiten auch an anderen Orten.“ Die Minister Glauber und Aiwanger seien jetzt am Zug, das Würzburger Wasser zu schützen und damit auch das Trinkwasser in ganz Bayern zu verteidigen: „Trinkwasserschutz und Bergwerk sind hier nicht vereinbar!“
Der von Knauf beantragte Gipsabbau wäre das größte Bergwerk Bayerns, betroffen wären auch die Wasserschutzgebiete von Waldbrunn und Alltertheim. Erst am 1. Juni hatten zwei erfolgreiche Bürgerentscheide die Gemeinde Altertheim dazu verpflichtet, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, um das Bergwerk zu verhindern, und keine in ihrem Eigentum befindlichen Grundstücke an Knauf zu veräußern bzw. bereits bestehende Vereinbarungen nach Möglichkeit rückgängig zu machen.