Durch Verschlammung geschädigte Pfreimd: Geschützten Flusslauf wirksam sanieren
Direkt an der Ödmühle bei Trausnitz wurde ein besonders stark geschädigter Flussabschnitt in Augenschein genommen, in dem der Schlamm aus der Kainzmühlsperre nach wie vor flächendeckend das Gewässerbett bedeckt. Im Frühjahr 2024 haben sich nach der Absenkung des Wasserspiegels hinter der Staumauer, der durch ihre Sanierung bedingt war, viele tausend Kubikmeter Schlamm gelöst und in das Flussbett ergossen. Dort haben sie sich in mehreren Bereichen und häufig am Ufer abgelagert und das Gewässerbett, in dem sich die Nahrungstiere für viele Fisch- und Krebsarten entwickeln und das verschiedenen Muschelarten als Lebensraum dient, überdeckt.
In der Folge wurden von Fischern und örtlichen Naturkennern erhebliche Rückgänge von Fischen und Muscheln sowie von spezialisierten Vogelarten wie Eisvogel und Wasseramsel festgestellt. Es herrschte bei den Teilnehmern des Treffens Einigkeit darüber, dass durch diese Verschlammung bis heute ein erheblicher Umweltschaden an der Pfreimd eingetreten ist und wirksame Maßnahmen zu dessen Behebung nach dem Verursacherprinzip erforderlich sind.
„Der Markt Tännesberg wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass die Pfreimd in allen Abschnitten wieder in einen guten Zustand kommt und steht dazu im Kontakt mit dem Landratsamt NEW und dem Wasserwirtschaftsamt Weiden“, so Bürgermeister Ludwig Gürtler, Markt Tännesberg.
„Leider fühlen sich noch immer die meisten der Betroffenen vor Ort von den Behörden nicht angemessen in das laufende Verfahren einbezogen,“, bedauert Reinhard Scheuerlein, Regionalreferent des BUND Naturschutz für die Oberpfalz. „Außerdem bestehen verbreitet Zweifel an der Unabhängigkeit der beauftragten Gutachter, die nun im Auftrag des Talsperren-Betreibers die Schäden ermitteln sollen. Bei den Betroffenen ist bereits in der Vergangenheit viel Vertrauen in die Beteiligten verloren gegangen, das nun dringend wieder hergestellt werden muss. Daher erwartet der BUND Naturschutz eine zweifelsfrei unabhängige Untersuchung und eine Einbeziehung der Betroffenen und der Naturschutzverbände.“