IAA-Protest: Aufruf zur Radl-Demo gegen Auto-Show und für zukunftsfähige Mobilität
Die IAA kehrt zurück nach München – mit glänzenden Karossen, leeren Versprechen und einer Vision, die im Stau steht. Sie blockiert zentrale Plätze für ein Werbeevent der Autoindustrie, während sozial und ökologisch verträgliche Mobilität auf der Strecke bleibt und die Klimakrise eskaliert. Die vom Verband der Automobilindustrie organisierte Messe steht für eine „Auto-Zukunft“ mit mehr SUV, mehr Beton und mehr Profit auf Kosten von Mensch und Natur.
Die Radl-Demo gegen diesen Auto-Irrsinn findet statt am Samstag, 13. September und startet um 12 Uhr an der Steinskulptur an der Karl-Theodor-Straße am Luitpoldpark. Die Demo-Strecke führt 16 km quer durch die Stadt bis zum Karolinenplatz.
Martin Geilhufe, BN-Landesbeauftragter: „Der Verkehrssektor ist einer der größten Klimakiller und die IAA rückt mit ihren Autoshows in unsere Stadt. Doch wir lassen uns den öffentlichen Raum nicht klauen. Münchens Innenstadt braucht keine Bühne für immer größere Autos, sondern den Platz für Menschen, echten Klimaschutz und eine sozialgerechte Mobilitätswende. Klimaschutz und immer mehr und größere Autos, selbst wenn es E-Autos sind, das verträgt sich nicht. Die Zukunft muss dem Ausbau von Bus, Bahn und Radinfrastruktur gehören. Davon haben alle Menschen etwas und das Klima auch.“
Janina Laube, Green City e.V., Referentin nachhaltige Mobilität: „Die IAA wirkt wie ein Bremsklotz für die Zivilgesellschaft. Sie entwertet das mühevolle Ehrenamt, das auf Gemeinwohl und eine nachhaltige Zukunft ausgerichtet ist – und das ist gefährlich. Denn ohne die Menschen vor Ort, ohne die vielen kleinen Initiativen, wird unsere Stadt nur eins bleiben: autogerecht statt menschenfreundlich."
Christoph von Gagern, Sprecher Verkehrsclub Deutschland (VCD), Kreisverband München e.V.: „Wir fordern eine gerechte Verteilung des Straßenraums: mehr Platz für Rad- und Fußverkehr, weniger für die übergroße Zahl an Autos. Und gute ÖPNV-Angebote. Das schafft eine lebenswerte Stadt. Keine gigantischen Werbeaktionen für die Autolobby.“
Dr. Gerhard Pischel, 1. stellvertretender Vorsitzender des BA Maxvorstadt „‘Mobility for all‘ verursacht in der Maxvorstadt massive Einschränkungen für die Bevölkerung. Deshalb hat sich der Bezirksausschuss gegen die Belegung öffentlicher Plätze durch die IAA ausgesprochen. Die open spaces sind damit auch ein Votum gegen die hier Lebenden.“
Katja Deutsch, betroffene Anwohnerin aus dem Bezirk Altstadt/Lehel: „Wir Anwohnende der Innenstadt werden durch die Open Spaces zu Statisten für die kurzfristigen PR-Erfolge der internationalen Autoindustrie gemacht, die langfristig jedoch die Vision einer lebenswerten, nachhaltigen Stadt München gefährden. Eine kritische Reflexion über die sozialen, ökologischen und ethischen Konsequenzen findet seitens der Autoindustrie sowie der politisch Verantwortlichen nicht statt und wir werden ignoriert."