Düngeverordnung: Bayerns Trinkwasser ist in Gefahr!
Der BUND Naturschutz in Bayern warnt vor einer zunehmenden Gefährdung des Trinkwassers durch zu hohe Nitratwerte in Bayerns Böden. Anlass ist das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom vergangenen Freitag: Die Richter verlangen Nachbesserungen an der Düngeverordnung, um die Ausweisung von „roten Gebieten“ mit besonders hoher Belastung klarer zu regeln.
„Wir haben eine unzureichende Düngegesetzgebung, die zu Frust bei den Landwirten führt und gleichzeitig das Trinkwasser gefährdet. Dass die Kläger jetzt recht bekommen haben, zeigt die Schwächen des Systems. Wir brauchen endlich klare und wirksame Regeln zum Schutz unseres Wassers!“, erklärt der BN-Vorsitzende Richard Mergner.
Laut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt befinden sich im Freistaat aktuell 56 von 260 ausgewiesenen Grundwasserkörpern hinsichtlich der Nitratwerte in einem schlechten chemischen Zustand - dies entspricht fast einem Drittel der Landesfläche.
Besonders kritisch bewertet der BN die Abschaffung der Stoffstrombilanz durch Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer im Sommer. „Die Stoffstrombilanz war das zentrale Instrument, um Nährstoffflüsse in den Betrieben transparent zu machen und übermäßige Düngung frühzeitig zu erkennen. Sie einfach abzuschaffen, war der Sündenfall schlechthin!“, betont der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe.
Der BN fordert, das Verursacherprinzip wieder konsequent anzuwenden: „Anstatt sich nur auf ein lückenhaftes Messstellensystem zu verlassen, sollte man wieder direkt bei den Betrieben ansetzen. Die allermeisten Betriebe arbeiten unproblematisch und brauchen keine weiteren Auflagen. Aber wir müssen gezielt die Nitratquellen identifizieren, die unser Trinkwasser gefährden“, so Geilhufe abschließend.




