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Raumordnungsverfahren Bahntrasse Ulm-Augsburg: Autobahntrasse in Augsburg und Günzburg, sowie Bestandstrasse in Ulm am naturverträglichsten

Der BUND Naturschutz hat in einer umfangreichen Stellungnahme zum Raumordnungsverfahren „Bahnprojekt Ulm-Augsburg“ die verschiedenen Trassenvarianten bewertet. Aus Sicht des BN kann im Landkreis Neu-Ulm nur ein Ausbau der Bestandstrasse und in den Landkreisen Günzburg und Augsburg eine Trasse eng an der Autobahn A8 als raumverträglich angesehen werden.

06.11.2023

Der BUND Naturschutz unterstützt grundsätzlich das Vorhaben, zwei zusätzliche Gleise zwischen Augsburg und Ulm zu bauen, um mehr Kapazitäten auf der Bahn zu schaffen und so mehr Personen- und Güterverkehr auf die Bahn verlagern zu können. Neue Regionalbahnhöfe an der Ausbau-/Neubautrasse zur Erschließung von bisher schlecht mit der Bahn versorgten Räumen können den Nutzen deutlich steigern.

„Im Landkreis Neu-Ulm sieht der BN als naturverträglichste Variante den Ausbau der Bestandstrasse bis Unterfahlheim an“, so Wolfgang Döring Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Neu-Ulm. „Die Trassenvarianten durch das Landschaftsschutzgebiet Pfuhler Ried sind dagegen problematisch, da das Pfuhler Ried einer der letzten naturnäheren Landschaftselemente im Umfeld von Neu-Ulm ist.“

„Im Landkreis Günzburg ist der Ausbau der Bestandstrasse nicht möglich, weil diese durch das Naturschutzgebiet Donauauen führt. Hier bietet sich eine Trasse entlang der Autobahn A8 an“, erklärt Alexander Ohgke, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Günzburg. „Um den südlichen Landkreis besser an das Bahnnetz anzubinden, schlagen wir einen Haltepunkt Günzburg Süd mit Anschluss an die Mittelschwabenbahn vor.“

„Eine ICE-Trasse durch das europäisch geschützte Fauna-Flora-Habitat Gebiet Schmuttertal oder quer durch den Naturpark Augsburg Westliche Wälder ist nicht raumverträglich“, sagt Johannes Enzler, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Augsburg. „Im Landkreis Augsburg gibt es keine Alternative zur Trasse eng gebündelt an der Autobahn.“

„Die Trassenvarianten quer durch die Landschaft zerschneiden immer wieder wertvolle Biotopverbundachsen und alte Wälder“, erklärt der BN Regionalreferent für Schwaben, Thomas Frey. „Diese dürfen keinesfalls in die weitere Planung gehen, auch wenn sie gegebenenfalls aus wirtschaftlicher Sicht positiv zu bewerten sind.“

„Einen positiven Beitrag zur Klimabilanz kann die Trasse auch dann entfalten, wenn mittels neuer Regionalbahnhöfe bisher nicht gut mit der Bahn abgedeckte Räume neu erschlossen werden“, erklärt der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe. „Wir bitten das bayerische Verkehrsministerium eine Potenzialstudie für Regionalbahnhöfe in Auftrag zu geben.“