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„Wildkatzenwälder von morgen“

Zum Start des sechsjährigen Großprojektes „Wildkatzenwälder von morgen“ überreichen Bundesumweltministerin Steffi Lemke und die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz Sabine Riewenherm heute den Förderbescheid an den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Der BUND Naturschutz in Bayern setzt das Projekt im Freistaat um. Ziel ist es, die Wiederausbreitung der Wildkatze zu fördern und gleichzeitig Wälder als artenreiche und klimarobuste Lebensräume zu gestalten.

07.03.2023

Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und vom Bayerischen Naturschutzfonds gefördert.

Bundesumweltminister Steffi Lemke erklärt dazu: „Gesunde Wälder sind artenreiche Lebensräume und natürliche Klimaschützer – sie zu erhalten und zu entwickeln ist angesichts der akuten Doppelkrise von Artenaussterben und Klimakrise wichtiger denn je. Ich freue mich, dass im Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ ganz unterschiedliche Akteur*innen bundesweit zusammenarbeiten, um klimarobustere Wälder von morgen entstehen zu lassen.“

Der BN-Vorsitzende Richard Mergner sagt: „Die vielfältigen Lebensräume der Europäischen Wildkatze sind Refugien der Artenvielfalt. Wo es der Katze gefällt, fühlen sich auch andere bedrohte Tiere wie Bechsteinfledermaus, Feuersalamander und Mittelspecht wohl. Zusammen mit Partner*innen vor Ort werten wir daher Wälder, Waldränder, Lichtungen und Wiesen am Wald auf. Um unser Vorhaben umzusetzen, kooperieren unsere Landesverbände mit Waldnutzenden sowie Entscheidungsträger*innen aus Forst, Landwirtschaft, Jagd, Grundbesitz, Verwaltung, Kommunen und Kirche“.

Die Europäische Wildkatze ist in Deutschland im Aufwind. Sie konnte in den letzten Jahrzehnten vielerorts wieder nachgewiesen werden, wo sie lange als ausgestorben galt. Doch noch immer fehlt sie in vielen Regionen Bayerns. Die Wildkatze gilt als Art Nationaler Verantwortlichkeit und wird in der Roten Liste als gefährdet eingestuft. Als sogenannte Verantwortungsarten gelten beispielsweise solche Arten, die wie die Wildkatze ihr europäisches Verbreitungszentrum in Deutschland haben und für deren Schutz Deutschland daher eine besondere Verantwortung trägt.

Die Tiere haben konkrete Anforderungen an ihren Lebensraum: Wildkatzen benötigen unaufgeräumte Wälder mit Totholz und Gebüsch, die ihnen als Versteckmöglichkeit und zur Jungenaufzucht dienen. Sie bevorzugen zudem strukturreiche Waldränder und angrenzende offene Flächen mit Deckung für die Mäusejagd. Zusätzlich müssen in wildkatzengerechten Wäldern Gefahrenquellen minimiert werden, um Unfälle der geschützten Art zu vermeiden.

Nicht nur Wildkatzen profitieren von strukturreichen, laubholzgeprägten Wäldern. Die Wildkatzenwälder von morgen sind besser vor Stürmen und Austrocknung geschützt, robuster gegenüber dem Klimawandel und wiederstandfähiger gegen das Artensterben.

Das Projekt wird gemeinsam von dem BUND-Bundesverband, der BUNDjugend sowie zehn BUND-Landesverbänden umgesetzt. Neben dem BUND Naturschutz beteiligen sich die BUND-Landesverbände Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.bund.net/wildkatzenwaelder und www.biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/projekte/ 

Alles über die Wildkatze in Bayern