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Der Biber: ein Steckbrief

In den 1960er-Jahren hat der BUND Naturschutz (BN) den Biber zurück nach Bayern geholt. Erfahren Sie hier mehr über den nützlichen Baumeister!

Der Europäische Biber (Castor fiber) ist das größte Nagetier Europas und das zweitgrößte weltweit – nach dem Südamerikanischen Wasserschwein. Ein ausgewachsenes Tier wird etwa 1,30 Meter lang. Davon entfallen rund 40 Zentimeter auf die „Kelle“, den typischen Schwanz des Bibers.
Mit dem Biber ist dem BUND Naturschutz die erfolgreichste Wiedereinbürgerung eines Wildtieres in Bayern gelungen. Heute sorgt der Ureinwohner für mehr Artenvielfalt und Hochwasserschutz im Freistaat.

Steckbrief
Biber
Eine Grafik zeigt, welche Merkmale ein Biber aufweist. Copyright: BUND Naturschutz (BN)
  • Nagezähne sehr groß, ständig nachwachsend, selbstschärfend, mit dicker orangeroter Schmelzschicht versehen
  • Sehr gute Taucher und Schwimmer; dichtes und wasserabstoßendes Fell schützt vor Auskühlung; wasserabweisende Wirkung wird durch Pflege mit Bibergeil (Castoreum) aufrechterhalten; Schwimmhäute zwischen den Zehen der Hinterfüße
  • Abgeplatteter, keulenförmiger Schwanz (Kelle) ist unbehaart und mit Schuppen bedeckt; dient im Wasser als Ruder aber auch zur Fettspeicherung
  • Hauchdünne, transparente Haut (Nickhaut) schützt die Augen unter Wasser; Ohren und Nasenlöcher können verschlossen werden; Tauchgang bis zu 20 Minuten möglich
  • Gewicht: ca. 30 Kilogramm; ein Biber kann damit schwerer als ein Reh werden
  • Größe: ca. 1,30 Meter lang
  • Biber leben monogam
  • Geschlechtsreife im Alter von zweieinhalb bis vier Jahren
  • Tragzeit etwa drei Monate
  • Zwischen April und Juni Geburt von zwei bis vier Jungen
  • Rein vegetarisch
  • Im Sommer vor allem Kräuter, Gräser und Wasserpflanzen
  • Im Winter Rinden und Zweige weicher Hölzer wie Pappeln oder Weiden und vieler anderer Baum- und Straucharten
  • Nahrungsbedarf etwa 2 bis 3 Kilogramm pro Tag (inkl. „Abfälle“)
  • Gewässerreiche Landschaften
  • Naturnahe Flussabschnitte
  • Siedlungsnahe Gräben oder Fischteiche
  • In guten Revieren genügen zwei Kilometer Uferlänge für eine Biberfamilie
  • Durchschnittlich 10 Jahre Lebenserwartung, ausnahmsweise auch bis zu 25 Jahre
  • Gefährdet durch Straßenverkehr,
  • Hochwasser (Jungtiere im Bau),
  • Illegale Tötung (mutmaßlich oft aufgrund von Vorurteilen und mangelndem Wissen) und
  • Ertrinken in Reusen
  • Rote Liste Deutschland: gefährdet
  • Rote Liste Bayern (2017): ungefährdet
  • Nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng und besonders geschützt
  • Europa: streng geschützte Art (FFH-Richtlinie)

Europäischer Biber (Castor fiber)
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Biberverwandte (Castorimorpha)
Familie: Biber (Castoridae)


Unterschied Nutria, Bisam, Fischotter und Biber

Laien fällt es mitunter schwer, den Biber von Nutria, Bisam oder sogar dem Fischotter zu unterscheiden.

 BiberNutriaBisamFischotter
Körpermax. 90 cmmax. 65 cmmax. 35 cmmax. 90 cm
Schwanz

max. 40 cm

flach und keulenförmig, schuppenbedeckt, unbehaart

max. 45 cm

rund, schuppenbedeckt, kaum behaart

max. 22 cm

rund/seitlich abgeplattet, kaum behaart

max. 40 cm

rund, behaart

Gewichtmax. 30 kgmax. 10 kgmax. 2,3 kgmax. 12 kg
Fellbraunvon beigeweiß bis fast schwarzvon beigeweiß bis fast schwarzhellbraun, Brust und Kehle weißgrau
ZähneNagezähne, gelb/orangefarbenNagezähne, orangerotNagezähne, gelblichRaubtiergebiss mit Reißzähnen
Tasthaaredunkelbraunweißschwarzweiß
SchwimmhäuteNur HinterpfotenNur HinterpfotenKeineVorder- und Hinterpfoten
Nahrungausschließlich vegetarischvorwiegend vegetarisch, selten Schnecken, Würmer, Muschelnüberwiegend vegetarisch, bei Nahrungsmangel auch Insekten, Amphibien, Muscheln, Krebsecarnivor (z.B. Fisch, Muscheln, Krebse, auch Bisam)
HerkunftEuropaSüdamerikaNordamerikaEuropa
Wiss. NameCastor fiberMyocastor coypusOndra tazibethicusLutra lutra