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Schadstoffe in der Schwangerschaft vermeiden

Schwangere sollten ganz besonders darauf achten, den Kontakt mit Schadstoffen so weit es geht zu vermeiden. Da werdende Mütter und Väter nur das Beste für ihr Baby wollen, verzichten sie in der Schwangerschaft auf Alkohol, Zigaretten und bestimmte Lebensmittel. Weniger bekannt ist, dass auch Alltagschemikalien die Entwicklung des Ungeborenen gefährden können.

Föten im Mutterleib reagieren besonders empfindlich auf Schadstoffe. Vor allem Chemikalien, die wie Hormone wirken, sind problematisch, denn das Hormonsystem steuert die gesunde Entwicklung des Körpers. Hormonell wirksame Stoffe können hier "dazwischenfunken". Gesundheitliche Probleme äußern sich jedoch oft erst Jahre oder Jahrzehnte später.

Saubere Luft im Kinderzimmer

Die Vorfreude ist groß, ein Kinderzimmer wird eingerichtet, die Wände werden frisch gestrichen, neue Möbel angeschafft. Doch Vorsicht: Farben, Lacke, Kleber, Möbel und Baumaterialien enthalten oft Schadstoffe, denen sich eine Schwangere nicht aussetzen sollte. Die Renovierung sollte sie daher anderen überlassen und außerdem auf ökologische Renovierung, besonders mit nachwachsenden, schadstoffarmen Rohstoffen wie Holz achten. Perfekt ist, wenn die Arbeiten frühzeitig – am besten drei Monate vor der Geburt – beendet sind. So können Wohnung und Kinderzimmer noch auslüften. Denn auch das Baby sollte nicht in ein frisch renoviertes Zimmer einziehen, in dem die Luft stark belastet ist.

Übertreiben Sie es als Schwangere auch nicht beim Wohnungsputz: Viele Chemikalien in Reinigungsmitteln belasten Umwelt und Gesundheit. Sie können Haut und Atemwege reizen sowie Allergien auslösen. Ein milder Allzweckreiniger und ein Essig- oder Zitronenreiniger reichen in den meisten Fällen aus. Duftstoffe sowie antibakterielle und bleichende Zusätze sind überflüssig und können der Gesundheit schaden.

Schadstofffreie Ernährung in der Schwangerschaft

Konservendosen sind innen vielfach mit Lacken beschichtet, die den hormonell wirksamen Schadstoff Bisphenol A enthalten, der auf den Inhalt übergehen kann. Um eine Belastung damit zu vermeiden, sollten Schwangere möglichst frische, selbst gekochte Speisen wählen. Obst und Gemüse aus Bio-Anbau ist in aller Regel frei von Pestiziden.

Große räuberisch lebende Meeresfische, die am Ende der Nahrungskette stehen, sollten Sie während der Schwangerschaft hingegen meiden: In Heilbutt, Schwert- oder Thunfisch reichert sich Quecksilber an. Auch fette Fische wie Lachs, Hering und Aal sollten Sie nur in Maßen verzehren, da sich in der Fettschicht ebenfalls langlebige Schadstoffe anreichern können, die Sie dann ungewollt mit der Nahrung aufnehmen.

Tipps, wie Schwangere Schadstoffe vermeiden können

  • Minimieren Sie den Kontakt mit Chemikalien für sich und Ihr Kind: Meiden Sie die Verwendung von Spraydosen, Haarfärbemittel, Farben und Lacke.
  • Bevorzugen Sie Produkte mit Bio- oder Umweltsiegeln wie dem Blauen Engel oder der EU-"Euroblume", die weitgehende Schadstofffreiheit garantieren.
  • Lüften Sie Ihre Wohnung mehrmals täglich für etwa fünf Minuten und saugen Sie regelmäßig Staub. Achten Sie auf einen Pollenfilter, um auch mikroskopisch kleine Schadstoffe zu entfernen.
  • Nutzen Sie die BUND-ToxFox-App, um Körperpflegemittel ohne hormonell wirksame Stoffe zu erkennen.
  • Feuchttücher sind zwar praktisch, verursachen aber viel Abfall und enthalten oft unnötige Duftstoffe. Verwenden Sie Feuchttücher besser nur unterwegs und greifen Sie zu Hause auf herkömmliche Waschlappen und warmes Wasser zurück.
  • Bei Babykleidung ist Second-Hand eine gute umweltschonende Wahl. Die Kleinen wachsen ohnehin schnell aus allem heraus. Und bei gebrauchten Sachen ist die Belastung mit Schadstoffen oft geringer, weil diese meist schon ausgewaschen oder ausgegast sind.
  • Auch andere Produkte für die Kleinsten wie Kinderwagen, Autositz oder Spielzeuge können viele Schadstoffe enthalten. Achten Sie daher beim Kauf auf Qualität: Informationen zur Schadstoffbelastung finden Sie zum einen über entsprechende Siegel (zum Beispiel Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft e.V.) sowie in unabhängigen Tests, etwa der Stiftung Warentest oder Ökotest.