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Laubsauger und Laubbläser schaden Mensch und Natur

Laubbläser erscheinen als praktische Hilfsmittel - aber kann man sie unbedenklich verwenden? Bis auf etwas zeitliche Ersparnis und weniger körperliche Arbeit bringen sie vor allem erhebliche Nachteile mit sich: Sie schädigen Umwelt und Gesundheit und stören den Naturhaushalt. Mit Rechen und Harke verhält es sich umgekehrt: Sie schonen Natur, Mitmenschen und Geldbeutel. 

Was gegen Laubbläser und Laubsauger spricht

Ein Mann bläst herbstlich gelb gefärbtes Laub mit einem Laubbläser vor sich auf einen Haufen.

Kaum fällt das Herbstlaub, lärmen sie wieder in Park und Garten: die Laubsauger oder Laubbläser.  Klar, Gehwege müssen von Laub befreit werden, damit niemand ausrutscht; und im Garten möchte man das Laub oft nicht großflächig liegen lassen. Viele Grünflächenämter und Grundstückbesitzer*innen greifen dann gern zu Laubbläsern oder Laubsaugern, die eine schnelle Lösung zu bieten scheinen. Doch haben die Geräte deutliche Schattenseiten.

  • Der Lärm belästigt die Mitmenschen: Der Schallpegel von über 100 Dezibel ist ungefähr so laut wie ein Presslufthammer. Damit belästigt man Anwohner und Nachbarn. Außerdem schadet man auch der eigenen Gesundheit, denn schon ab einem Lärmpegel von 85 Dezibel kann es bei Dauerbelastungen zu Hörschäden kommen.
  • Die Gebläse verletzen und töten Tiere: Die Geräte wirbeln mit den welken Blättern auch Kleintiere wie Spinnen und Insekten auf, häckseln und töten sie dabei. Außerdem zerstören sie Pflanzensamen.
  • Die Geräte schaden der Natur: Können die weggeblasenen Blätter und Äste nicht mehr auf dem Boden verrotten, wird die Humus- und Nährstoffbildung behindert. Die am Boden lebenden Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger verlieren Nahrung und Lebensraum, der Boden wird der Deck-Schicht beraubt, die ihn vor Austrocknung und bei extremer Kälte schützt.
  • Die Abgase belasten die Luft: Laubsauger und -bläser, die von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden, stoßen Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid aus. So belasten die Geräte die Luft in den Städten zusätzlich. Akku-Geräte sind keine Alternative, denn sie haben eine kurze Laufzeit, so dass für Privatanwender oft mehrere Batterien empfohlen werden. Früher oder später landen die Akkus im Müll und wichtige Rohstoffe gehen verloren – und das für ein Gerät, das nur kurze Zeit im Jahr genutzt wird.
  • Der Feinstaub gefährdet die Gesundheit: Laubbläser und -sauger wirbeln Mikroben, Pilzsporen, Unrat und Tierkot auf und verteilen sie in unserer Atemluft. Der Nutzer des Geräts und Personen in der Nähe atmen das dann ein.

Untersuchungen des Umweltmedizinischen Informationsdienstes des Umweltbundesamtes haben bereits im Jahr 2002 ergeben, dass es beim Betrieb eines Laubbläsers zu einer gesundheitlich bedenklichen Erhöhung der Luftkeimgehalte in der näheren Umgebung kommen kann. 

Eine Studie der Technischen Universität Graz aus dem Jahr 2013 zeigt, dass beim Einsatz eines Laubbläsers auf Wegen oder Straßen sechs- bis zehnmal so viel Feinstaub aufgewirbelt wird wie beim Einsatz eines Besens. Diese aufgewirbelten Feinstäube verschlechtern die Qualität der Stadtluft zusätzlich zu den bereits bestehenden Belastungen. 

Deshalb rät selbst das Umweltbundesamt vom Einsatz der Geräte ab. Rechen und Besen sind eine wirkliche Alternative. Anders als oft behauptet, wäre der Mehraufwand selbst für eine Kommune vertretbar.

Laub ist gut für Garten und Tiere

Ein Igel schaut aus einem kleinen Haufen rotbrauner Blätter heraus.

Die Natur in Gärten und Parks profitiert gleich mehrfach, wenn man die vom Baum gefallenen Blätter auf sanfte Weise mit Rechen und Harke zusammenkehrt und das Laub vor Ort belässt.

  • Verwenden Sie das Laub als Dünger: Wenn die Blätter und Äste zusammengerecht liegen bleiben, verrotten sie langsam und bilden wertvollen Humus – die beste Gartenerde! Außerdem führt die Verrottung wertvolle Nährstoffe in den Boden zurück – ein idealer Dünger. Lassen Sie das Laub dafür einfach an Ort und Stelle liegen oder es verteilen Sie es an passenden Stellen wie Gartenecken, Beeten und unter Sträuchern. Alternativ können Sie auch einen Laubhaufen anlegen oder das Laub für Kompost nutzen.
  • Schützen Sie Ihren Gartenboden mit Laub: Wie eine Decke bewahrt das Laub den Boden davor, auszutrocknen oder extrem zu gefrieren. So sorgt das Laub dafür, dass der Boden feuchter bleibt und wichtige Stoffe im Boden erhalten bleiben. Lassen Sie das Laub deshalb am besten einfach liegen. Oder verteilen Sie es auf Beeten und unter Sträuchern und Hecken.
  • Schaffen Sie ein Tierhotel für Igel, Frösche und allerlei Kleintiere: Viele Tiere suchen unter Laub Schutz und ein Winterquartier. Wenn Sie das Laub zu einem Haufen aufschichten, legen Sie zwischen die Laubschichten am besten noch Äste und Zweige, um den Haufen zu stabilisieren. So hält er einen ganzen Winter lang – zur Freude vieler Tiere.
  • Stärken Sie die Artenvielfalt im Garten. Ein Laubhaufen ist ein wertvoller Lebensraum für Kleintiere wie Weichtiere und Insekten. Davon profitieren wiederum größere Tiere wie Igel und Vögel, die auf die Kleintiere als Nahrung angewiesen sind. Belassen Sie das Laub deshalb im Garten! Artenvielfalt im Garten fördern

Rechen und Harke: schonend und günstig

Eine Frau kehrt mit einer Harke gelbbraune Blätter zu einem Haufen zusammen.

Mit Rechen und Harke hat man etwas mehr Arbeit - aber auch einige klare Vorteile:

  • Rechen und Harke sind gesünder: Sie wirbeln weit weniger gesundheitlich bedenklichen Feinstaub auf und machen keinen stressigen Lärm. Zudem tut die leichte Arbeit an der frischen Luft Körper und Seele gut.
  • Gezielteres Arbeiten möglich: Mit Rechen und Harke lässt sich das Laub kontrollierter bewegen als mit einem Gebläse, das die Blätter umherwirbelt. Auf kleiner Fläche ist man damit oft sogar schneller als mit dem Laubbläser.
  • Man spart Geld: Ein Elektro-Laubbläser kostet etwas 100 bis 200 Euro, ein benzinbetriebenes Gerät noch einmal erheblich mehr. Der Ersatzakku für ein Elektrogerät schlägt mit circa 50 Euro zu Buche. Ein Rechen kostet einen Bruchteil eines Laubbläsers und hält bei sachgemäßem Gebrauch viele Jahre oder gar Jahrzehnte.
  • Positiv für die Umwelt: Rechen und Harke kommen ohne schädliche Abgase aus und produzieren keinen Batteriemüll. Das ist gut für Umwelt und Klima in Stadt und Garten.
  • Gut für Boden und Artenvielfalt: Mit Rechen und Harke lässt sich das Laub auf schonende Weise bewegen, ohne Tiere zu stören, zu verletzen oder gar zu töten und ohne ihren Lebensraum zu zerstören. Schichtet man das welke Laub zu einem Haufen oder verteilt es auf Beete und unter Gehölze, profitieren davon Boden und Artenvielfalt.

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