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Hornissen – was tun? Tipps zu Hornissen und Hornissennestern
Sommerzeit, Hornissenzeit: Bei vielen lösen Hornissen Unbehagen aus. Doch sind Hornissen wie Hummeln erstaunlich tolerante und friedfertige Tiere. Man kann hervorragend mit ihnen auskommen. Zudem sind Hornissen für uns Menschen sehr nützlich. Hier finden Sie Tipps, wie das Zusammenleben gelingt!
- document.getElementById('c240018').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">1 So gehen Sie mit Hornissen um
- document.getElementById('c240017').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">2 Verhalten in der Nähe des Hornissennests
- document.getElementById('c240016').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">3 Wenn eine Hornisse ins Haus geflogen ist
- document.getElementById('c240015').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">4 Hornissennest entfernen?
So gehen Sie mit Hornissen um

Es ist ganz einfach: Wenn man Hornissen in Ruhe lässt, tun sie das umgekehrt auch.
- Bewegen Sie sich ruhig: Sollte eine Hornisse mal um sie herumfliegen oder in der Nähe umherkrabbeln, vermeiden Sie hektische Bewegungen.
- Nicht vertreiben: Wedeln Sie nicht mit der Hand, schlagen Sie nicht nach dem Tier, pusten Sie es nicht an. Lassen Sie die Hornisse einfach gewähren und sie wird rasch wieder davonfliegen.
- Hornissen sind sanfte Riesen. Sie sind wesentlich scheuer, defensiver und berechenbarer als Honigbienen oder Wespen.
- Hornissen interessieren sich nicht für unser Essen: Im Gegensatz zu Wespen wollen Hornissen als reine Insektenjäger am kuchengedeckten Kaffeetisch nicht naschen – höchstens Wespen jagen.
- Hornissen bleiben ohne vorausgegangene Störung friedlich. Ihren Stachel benutzen sie nur, um ihre Beute zu töten oder – wenn es gar nicht anders geht – um sich zu verteidigen.
Hornissengift ist weder gefährlicher noch schmerzhafter als Bienen- oder Wespengift. Allen gruseligen Legenden zum Trotz ist ein Hornissenstich nicht gefährlicher als ein Bienen- oder Wespenstich. Hornissenstiche sind deshalb in aller Regel nicht gefährlich für Menschen. Nicht einmal die Giftmenge eines gesamten Hornissenvolkes mit mehreren Hundert Tieren könnte einen Menschen töten. Selbst Kleinkinder haben nichts Ernsthaftes zu befürchten.
Hornissenstiche sind daher im Normalfall kein ärztliches Problem. Es kommt zu einer Schwellung und Rötung, die bald wieder abklingt. Am besten gut kühlen! Wie bei Bienen- oder Wespenstichen gilt natürlich, dass Stiche im Rachen oder Hals sofortige ärztliche Hilfe erfordern.
Aufpassen müssen wie bei vielen anderen Insektenstichen Allergiker. Personen mit einer häufiger auftretenden Bienengiftallergie sind dabei nicht automatisch gegen Wespen oder Hornissen allergisch. Betroffene Personen sollten das fachärztlich prüfen lassen.
Jedes Tier hat seinen Platz und seinen Sinn in der Natur. Die Frage nach der Nützlichkeit ist rein aus menschlicher Perspektive gedacht. Und ja, auch für uns Menschen hat die Nachbarschaft mit Hornissen Vorteile.
Hornissen sind Insektenjäger. Tag und Nacht auf Beutezug, fängt ein großes Hornissenvolk täglich ein halbes Kilo Insekten, so viel wie fünf bis sechs Meisenfamilien.
Hornissen helfen im Garten. Mit ihrem Hunger auf andere Insekten haben die Riesenbrummer eine bedeutende Rolle im Naturhaushalt – was auch Gärtner und Landwirte zu schätzen wissen.
Hornissen erbeuten gerne Wespen. Bereiche, in denen Hornissen leben, meiden Wespen deshalb.
Hornissen interessieren sich nicht für unser Essen. Anders als Wespen wollen die Hornissen als stolze Insektenjäger nicht an Kuchen, Limo oder Speiseeis naschen.
Verhalten in der Nähe des Hornissennests

Bei Ihnen haben sich Hornissen niedergelassen? Befindet sich die prachtvolle, bis 50 Zentimeter hohe Hornissenburg an einer Stelle, die Sie nicht stört, dann freuen Sie sich darüber! Hornissen sind friedliche und sehr nützliche Nachbarn.
- Abstand halten: Wenn möglich betreten Sie einen Bereich von drei bis vier Metern um das Nest nicht. Dann fühlen sich die Hornissen sicher und sehen keine Gefahr für ihr Nest.
- Ruhig bewegen: Wenn Sie näher am Nest vorbeigehen müssen, vermeiden Sie hektische Bewegungen. Ruhige und langsame Bewegungen tolerieren die Hornissen. Kleinkinder halten Sie wegen ihrer oft ungestümen Bewegungen am besten vom Nest fern, eventuell durch einfache Absperrungen.
- Nicht belästigen: Keinesfalls das Nest erschüttern, etwa durch Hämmern oder Klopfen. Keinen Rauch oder Motoren, etwa von Rasenmähern, in Nestnähe bringen oder gar mit dem Wasserschlauch auf das Nest spritzen.
- Halten Sie die Flugbahn direkt am Nest frei und manipulieren Sie den Landeplatz nicht.
- Hängt das Nest an einer problematischen Stelle, hilft oft eine einfache Absicherung, etwa ein Fliegengitter oder Perlenschnüre zur Wohnung hin.
- Abwarten: Sie können das Nest getrost hängen lassen, bis der gesamte Hornissenstaat im Herbst bei den ersten Nachtfrösten abstirbt. Da Hornissen niemals ein Nest nochmals beziehen, ist nicht zu befürchten, dass im nächsten Jahr an der gleichen Stelle ein Nest gebaut wird.
Wenn eine Hornisse ins Haus geflogen ist

Manchmal verirren sich Hornissen unabsichtlich in Innenräume. Das passiert besonders bei der nächtlichen Jagd auf Insekten, wenn sie sich in ein helles Zimmer.
- Auch hier gilt: Ruhig bleiben. Die Hornisse will sich nicht im Zimmer niederlassen, sondern sucht vielmehr nach einem Ausweg.
- Fenster weit öffnen: Schalten Sie das Licht im Zimmer aus und öffnen Sie das Fenster weit. Dann wird das Tier durch die Zugluft nach außen geleitet. Wenn Sie zusätzlich ein Außenlicht einschalten, findet die Hornisse noch besser nach draußen.
- Bei Bedarf einfangen: Hornissen lassen sich mit einem Trinkglas und einem darunter geschobenem Pappdeckel leicht fangen und nach draußen befördern. Gehen Sie dabei ruhig und bedacht vor.
- Schalten Sie das Zimmerlicht aus, wenn Sie das Fenster öffnen. Dann werden die Hornissen erst gar nicht vom Licht angelockt.
- Moskitonetz anbringen: Bei regelmäßigen "Besuchen" empfiehlt es sich, die betroffenen Fenster mit Insektenschutz-Gaze bzw. einem Moskitonetz zu verkleiden.
Hornissennest entfernen?

Es kann Fälle geben, wo sich Mensch und Tier unbeabsichtigt ständig in die Quere kommen, zum beiderseitigen Schaden. Etwa wenn das Nest an einer nicht tolerierbaren Stelle hängt oder Sie eine nachgewiesene Allergien haben.
- Nicht selbst handeln: Hornissen stehen wegen ihrer abnehmenden Bestände und wegen ihres Nutzens in der Natur unter besonderem Schutz (Bundesartenschutzverordnung Anlage 1 in Verbindung mit § 20f Bundesnaturschutzgesetz). Sie dürfen deshalb nicht getötet werden und ihr Nest darf nicht eigenmächtig entfernt oder zerstört werden. Auch für Problemfälle brauchen Sie eine Genehmigung. Hier helfen Hornissenspezialisten.
- Kontaktieren Sie einen Hornissenspezialisten: Den Kontakt erhalten Sie über die Untere Naturschutzbehörden beim Landratsamt. Auch manche Imkervereine oder der örtliche BUND Naturschutz können weiterhelfen. Diese Spezialisten beraten Sie vor Ort und können – mit behördlicher Erlaubnis, wenn es keine andere Abhilfe gibt – die Nester manchmal versetzen.
- Nicht gleich die Feuerwehr rufen: Das ist die falsche Anlaufstelle und zudem meist kostenpflichtig.