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Vögel füttern im Winter?
Viele Menschen wollen den Vögeln in der kalten Jahreszeit helfen, indem sie sie füttern. Doch brauchen Vögel das Winterfutter tatsächlich zum Überleben? Was kann man sonst tun? Hier finden Sie Tipps und Infos, wie Sie den Vögeln wirklich helfen kann.
- document.getElementById('c240960').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">1 Warum die Vogelfütterung problematisch ist
- document.getElementById('c240961').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">2 Wie Sie den Vögeln wirklich helfen können
- document.getElementById('c240962').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">3 So füttern Sie Vögel richtig
Warum die Vogelfütterung problematisch ist

Die Vogelfütterung im Winter hilft nur den Vogelarten, denen es eh schon vergleichsweise gut geht. Die Arten, denen es schlecht geht, geraten weiter ins Hintertreffen, weil sie nicht ans Vogelhaus kommen.
- Über 90 Prozent der heimischen Brutvogelarten, vor allem die seltenen und bedrohten Arten, kommen gar nicht ans Futterhäuschen.
- Während häufige Arten wie Meisen und Amseln am Futterhäuschen wie im Paradies leben, haben Vogelarten, denen es besonders schlecht geht, kaum etwas davon.
- Im Gegenteil: Die Winterfütterung verschafft häufigen und an den Menschen angepassten Arten einen weiteren Konkurrenzvorteil.
Die winterliche Vogelfütterung verstärkt den Konkurrenzkampf.
- Durch die winterliche Fütterung überleben auch schwache und kranke Vögel den Winter.
- Die Folge: Im nächsten Frühjahr steht ein noch härterer Konkurrenzkampf um Nahrung und Brutplätze an.
- Vögel, die Winterfutter nicht annehmen oder nicht hier überwintern, geraten weiter ins Hintertreffen.
Der winterliche Nahrungsengpass ist nicht das Problem – sondern der Verlust an Lebensräumen.
- Viele Vogelarten leiden unter einem starken Rückgang. Doch das liegt nicht am winterlichen Nahrungsengpass. Daran sind die Vögel seit Urzeiten angepasst.
- Entscheidend ist, ob die Vögel einen geeigneten Lebensraum für sich finden. Der Rückgang vieler heimischer Vogelarten geht auf den Verlust oder die Verschlechterung ihrer Lebensräume zurück.
- Ernsthaft bedrohte Vogelarten kann eine Winterfütterung deshalb nicht retten.
Wie Sie den Vögeln wirklich helfen können

Echter Vogelschutz besteht darin, den Vögeln ihren Lebensraum zurückzugeben. Dafür kann jeder Gartenbesitzer schon auf kleinsten Flächen etwas tun.
- Lassen Sie im Herbst Gartenstauden, Altgras oder Disteln stehen. Darin überwintern viele Insektenlarven – ein Leckerbissen für viele Vögel. Die Samen der stehen gelassenen Stauden dienen Körnerfressern wie Finken als Nahrung.
- Lassen Sie abgefallenes Laub im Garten liegen – entweder flächig, wo es eben hinfällt, oder gesammelt, zum Beispiel auf Beeten oder unter Hecken.
- Legen Sie einen Komposthaufen an. Auch hier finden Vögel ein reichhaltiges Nahrungsangebot.
- Verzichten Sie auf Insekten-Vernichtungsmittel. Insekten sind die Hauptnahrung vieler Vogelarten.
- Nutzen Sie unsere weiteren Tipps zur Gartenpflege im Herbst.
- Legen Sie einen naturnahen Garten an.
- Kaufen Sie regionale und biologisch angebaute Produkte. Der Ökolandbau hilft, strukturreiche Landschaften mit Lebensraum für viele verschiedene Vogelarten zu erhalten.
So füttern Sie Vögel richtig

Wer trotzdem Vögel füttern will, sollte folgende Aspekte beachten.
- Füttern Sie nur bei dauerhaft geschlossener, hoher Schneedecke und gleichzeitigem Frost unter minus fünf Grad.
- Achten Sie auf Sauberkeit am Futterplatz, da sich sonst Krankheiten verbreiten. Die Futterstelle am besten täglich reinigen.
- Werfen Sie das Futter nie auf den Boden. Es vermischt sich sonst mit dem Kot der Vögel und kann besonders bei mildem Wetter zu tödlichen Vogelkrankheiten führen.
- Nutzen Sie stattdessen ein Futtersilo.
- Liegt ein toter Vogel an der Futterstelle, könnte das ein Zeichen für eine Infektionskrankheit unter den Vögeln sein. Futterstelle abbauen, gründlich reinigen und erst nach zehn Tagen wieder füttern.
- Füttern Sie nie Speisereste, da sie Gewürze und Salz enthalten, die zum Tod der Vögel führen können.
- Als Vogelfutter geeignet sind Sonnenblumenkerne, Hanf, Hirse, Getreidekörner, Fett-Kleie-Gemische, Haferflocken, Obst, Rosinen, Futterringe und Futterknödel, Kokosnusshälften mit Rinderfett oder Rindertalgstücke.