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AKW-Weiterbetrieb – Hohes Risiko und fast keine Auswirkung auf Strompreise

Die drei verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland können den Strompreis maximal um vier Prozent drücken. Erneuerbare werden aus dem Netz gedrängt.

02.11.2022

Der Vorstand des BUND Naturschutz in Bayern hat am heutigen Mittwoch das Atomkraftwerk Isar 2 bei Landshut besucht. Dabei unterstrich der Landesvorsitzende Richard Mergner, dass es zwischen der Höhe des Strompreises und dem Betrieb der verbliebenen AKW in Deutschland einen vernachlässigbaren Zusammenhang gibt: „Wenn der Weiterbetrieb der Atomkraftwerke angeblich so einen starken Effekt hat, dann ist es schon komisch, dass der Strompreise zuletzt nach unten gegangen ist, obwohl Isar 2 derzeit wegen Reparaturarbeiten gar keinen Strom liefern kann. Die Behauptung, dass es nur die Atomkraft ist, die uns vor hohen Strompreisen und einem angeblichen Blackout schützen kann, ist eine Märchenstunde von Söder, Aiwanger, Lindner und Co – nichts anderes!“  

Mergner unterstreicht: „Auch spart die Laufzeitverlängerung kaum Erdgas ein, drängt grünen Strom aus dem Netz und behindert den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Die Atomkraft ist es vielmehr, die uns gerade die hohen Strompreise beschert. Denn die maroden Atomkraftwerke in Frankreich, die reihenweise in Revision sind, zwingen uns Strom zu unserem Nachbarn liefern zu müssen. Atomkraft macht den Strom in diesem Fall nicht billiger, sondern teurer!“

Laut einer Studie könnte ein Weiterbetrieb von Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 den Strompreis in Deutschland sowieso lediglich um maximal vier Prozent senken. „Im Verhältnis zu den gesamten Energiekosten fällt diese geringe Einsparung beim Strom für die Verbraucher*innen nicht so stark ins Gewicht“, erklärt Kathy Mühlebach-Sturm, Vorstandsmitglied und Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Landshut. „Der Weg zu günstigeren Energiepreisen ist das Energiesparen und der möglichst schnelle Ausbau der Erneuerbaren Energien. Denn sie sind die günstigsten Energieformen, die es gibt und machen bereits heute 80 % des weltweiten Zubaus von Kraftwerken aus. Die gesamte Welt setzt also auf Erneuerbare!“