Durchsuchen Sie unser Wissen

Zur Startseite

Eichhörnchen beobachten und melden

Themen

  • Übersicht
  • Klimakrise

Tiere und Pflanzen

Bergstraßen autofrei machen!

Die bayerischen Alpen sind als Ausflugsgebiet beliebt wie nie zuvor. Doch durch die Blechkarawanen und ausufernde Parkplätze verlieren sie ihre Erholungsqualität und wertvolle Lebensräume werden beeinträchtigt. Der BUND Naturschutz fordert deshalb, kleine Bergstraßen, die weit in das Berggebiet hineingehen, für den öffentlichen Kfz-Verkehr zu sperren und stattdessen Busverkehre und Radverleihe einzurichten.

17.08.2021

„Wir freuen uns, dass klimafreundlicher Nahurlaub im eigenen Land immer beliebter wird“, erläutert Beate Rutkowski, stellv. Landesvorsitzende und Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Traunstein. „Doch ist es jetzt Aufgabe der bayerischen Staatsregierung und der Gemeinden im bayerischen Alpenraum, den Ausflugsverkehr in ökologische Bahnen zu lenken.“

„Anstatt die Zufahrtsstraßen und die Parkplätze am Ende der Täler immer weiter auszubauen, sollten kleine Straßen, die weit in das Berggebiet hineingehen, für den öffentlichen Kfz-Verkehr gesperrt werden und stattdessen Busverkehre und Radverleihe eingerichtet werden“, fordert Axel Doering, Sprecher des BN-Landesarbeitskreises Alpen und Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Garmisch-Partenkirchen. „Durch die leichte Anfahrt kommen abgelegene Ruheräume, in denen seltene Tier- und Pflanzenarten ihren Lebensraum haben, immer mehr unter Druck.“

Julian Fürholzer, Sprecher des AK Alpen der Jugendorganisation BUND Naturschutz (JBN) erklärt: „Um die Klimaschutzziele von Paris einzuhalten, brauchen wir jetzt eine konsequente Verkehrswende. Dabei ist der Tagesausflugsverkehr ein wichtiger Bestandteil, der auf Bus und Bahn umgelenkt werden muss. Deshalb fordern wir den starken Ausbau von Bus und Bahn von der bayerischen Verkehrsministerin Kerstin Schreyer.“

Der BN hat unter dem Titel „Bergstraßen Autofrei (PDF)“ ein Papier verfasst, in dem er die Sperrung von Bergstraßen für den öffentlichen Pkw-Verkehr fordert.

Beispiel Mautstraße Tegernsee–Valepp

„Gerade das bayerische Oberland erstickt an Ausflugstagen im Kfz-Verkehr“, berichtet Manfred Burger, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Miesbach. „Wenn man zum Ausgangspunkt seiner Wanderung ohnehin in den Bus umsteigen muss, wächst die Bereitschaft, gleich von Zuhause mit Bahn und Bus anzureisen.“

Das Forsthaus Valepp, tief im Mangfallgebirge gelegen, war früher sowohl vom Spitzingsee als auch vom Tegernsee als Mautstraße für den öffentlichen Kfz-Verkehr befahrbar. Mitte der 80er-Jahre wurde der Abschnitt zwischen Spitzingsee und Valepp für den öffentlichen KfZ-Verkehr geschlossen. Heute gilt sie als Radler-Paradies.

„Die Sperrung der Straße vom Spitzingsee zum Forsthaus Valepp und die Einrichtung eines Busverkehrs haben sich hervorragend bewährt und können Vorbild für die heutige Mautstraße Moni-Alm–Valepp sein“, sagt Hans Kornprobst, Sprecher des BN-Landesarbeitskreises Wald und ehemaliger Leiter des bayerischen staatl. Forstamtes Schliersee.