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BN empört über Vorgehen von Wiesheu

Anschlag auf die Donau durch die Hintertür der Europäischem Union

14.11.2003

Als Steuergeldverschwendung und Kuhhandel zu Lasten der Donau hat der Vorsitzender des Bundes Naturschutz, Prof. Dr. Hubert Weiger, die beabsichtigte Einleitung eines Raumordnungsverfahrens auch für den Staustufebausbau der Donau bezeichnet. "Die Ankündigung vom zuständigen Infrastrukturminister Otto Wiesheu, neben dem vom Bundestag beschlossenen sanften Ausbau der Donau auch die Staustufenvariante prüfen zu lassen, ist eine massive Missachtung der rotgrünen Bundestagsentscheidung und torpediert die notwendigen Verbesserungen für die Schifffahrt bei Schonung des bayerischen Naturerbes", so Weiger.

Vorgeschoben wird bei diesem Vorgehen von Wiesheu der Bericht einer "Hochrangigen Gruppe" für das Transeuropäische Verkehrsnetz im Auftrag der Europäischen Kommission. Dieter Scherf, Vorsitzender der Bund Naturschutz Kreisgruppe Deggendorf: "Die Forderung in diesem Bericht nach einem Ausbau auf eine Tauchtiefe von mindestens 2,50 Meter unabhängig von der Jahreszeit im Abschnitt zwischen Straubing und Vilshofen sowie im weiteren Donauverlauf sind völlig unangemessen. Diese Ziele könnten nur mit Staustufen erreicht werden. Hier wird von der Baulobby versucht, über die Europäische Union Bauaufträge in der gesamten schiffbaren Donau zu erwirken!" Der Ausbau des Streckenabschnitts Straubing-Vilshofen auf 2,50 m Tauchtiefe als "vorrangiges Vorhaben" hätte zur Folge, dass bis zu 30% der Baukosten von der Europäischen Kommission übernommen würden. Entscheidungen zum Transeuropäische-Netz-Paket werden die europäischen Umwelt- und Verkehrsminister sowie die Regierungschefs bis Ende des Jahres in Brüssel fällen.

Dr. Anton Huber, Bürgerforum Umwelt Vilshofen: "Würde das Verkehrsnetz mit den geforderten Baumaßnahmen beschlossen, so würde die Donau nicht nur in Deutschland als Lebensraum bedrohter Arten, als Garant für Wassergüte und als unersetzbarer Lebens- und Erholungsraum zerstört, auch in Österreich, Ungarn, Kroatien, Bulgarien und Rumänien wären auf mehr als 1.000 Kilometern einzigartigen Flusslandschaften an der Donau, drei Nationalparke, als Weltkulturerbe eingestufte Gebiete und mehrere Ramsar-Schutzgebiete betroffen."