Was interessiert Sie besonders?

Zur Startseite

Eichhörnchen beobachten und melden

Themen

  • Übersicht
  • Klimakrise

Tiere und Pflanzen

Bund Naturschutz ehrt Bergwaldförster

Hohe Auszeichnung für drei Förster aus Landkreis Traunstein

26.07.2011

Im Rahmen einer gut besuchten Festveranstaltung ehrt der Bund Naturschutz in Bayern (BN) drei Bergwaldförster aus dem Landkreis Traunstein. Georg Berger (Forstrevier Inzell) Franz Obermayer (Forstrevier Laubau) und Klaus Wieser (Forstrevier Reit i. Winkl) erhalten diese Auszeichnung für ihre herausragenden und beispielhaften Leistungen bei der naturgemäßen Bewirtschaftung der Bergwälder und bei der Umsetzung des Grundsatzes Wald vor Wild. Mit dieser Auszeichnung ehrt der Bund Naturschutz in Abstimmung mit der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft Bayern Persönlichkeiten mit außergewöhnlichen Verdiensten um den Wald. Die Bergwaldförster Berger,
Obermayer und Wieser sind die 26., 27. und 28. Preisträger der 1977 vom Bund Naturschutz gestifteten Karl Gayer-Medaille.

 In seiner Laudatio hob Hubert Weiger, Landesvorsitzender des Bundes Naturschutz, die langjährigen Verdienste der Geehrten bei der Umsetzung des Grundsatzes Wald vor Wild hervor. Gerade dem Einsatz engagierter Förster wie Georg Berger, Franz Obermayer und Klaus Wieser bei der Jagd ist es zu verdanken, dass überhaupt ein gemischter Bergwald mit Weißtannen und Laubbäumen nachwachsen kann. „Sehr überzeugend war für mich bei einem früheren Waldbegang in einem Ihrer Reviere, dass man an der Waldverjüngung ablesen konnte, seit wann Sie hier gearbeitet haben: denn seit dieser Zeit wachsen Weißtannen, vorher wurden sie fast alle verbissen!“, so Hubert Weiger in seiner Festrede. „Ihre Erfolge zeigen, dass es bei entsprechenden jagdlichem Engagement sehr wohl möglich ist, tannenreiche und damit stabile Bergmischwälder nachzuziehen“. Weiger appellierte dabei an die anwesenden Förster der Forstverwaltung und der Bayerischen Staatsforsten ihre Bemühungen bei der Umsetzung des Grundsatzes Wald vor Wild zu verstärken. Entscheidend dabei ist aber, dass die Politik vor Ort, in München und in Berlin die entsprechenden Weichen richtig stellt, so dass es auch möglich ist, den Grundsatz Wald vor Wild umzusetzen.

 Im Rahmen eines Waldbeganges, bei dem die Karl Gayer-Medaillen überreicht wurden, wurden einige gelungene Waldbilder im Revier Inzell vorgestellt. Beate Rutkowski, Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Traunstein, freute sich, dass die Bewirtschaftung der Bergwälder im Landkreis Traunstein auf so große Zustimmung trifft.

 Beim anschließenden Zusammentreffen im Forsthaus Adlgaß gab es bei den Grußworten noch einmal viel Lob für die geehrten Revierförster. Vor vielen Besuchern aus ganz Bayern würdigten Prof. Dr. Manfred Schölch (Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft Bayern), Walter Faltl (Bereichsleiter Waldbau, Naturschutz, Jagd und Fischerei bei den Bayerische Staatsforsten) und Urban Treutlein (Referatsleiter für Forstpolitik und Umwelt am Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) die Leistungen der Preisträger.

Mit der Karl Gayer-Medaille ehrt der Bund Naturschutz in Abstimmung mit der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft seit 1977 Personen, die sich in außergewöhnlicher Weise um die naturgemäße Waldwirtschaft verdient gemacht haben. Die Karl Gayer-Medaille geht auf den Münchner Waldbauprofessor Karl Gayer zurück, der als Vordenker für den naturnahen Wald gilt. Bereits im 19. Jahrhundert hat er als Gegenbewegung zu Altersklassen- und Kahlschlagswald die Vorteile des gemischten, ungleichaltrigen Waldes und des Femelschlags als kleinflächige Nutzungsform herausgestellt.

 

Für Rückfragen:

Ralf Straußberger, Waldreferent, Tel. 0911/ 81 87 8 - 22

Hans Kornprobst, Sprecher BN Ak-Wald, Mobil: 0171 / 978 45 00, Tel. 08021/ 5507