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Grüne Bilanz 2021: Erfolgreiches Jahr für den BN in Oberfranken – Flächenverbrauch bleibt oberfränkisches Dauerthema

BUND Naturschutz in Bayern verzeichnet neuen Mitgliederhöchststand. Großer Erfolg beim Erhalt der Landschaft unterhalb von Vierzehnheiligen. Einsatz gegen Ortsumfahrung Dormitz und gegen die Lerchenhoftrasse geht 2022 weiter.

07.02.2022

Der BUND Naturschutz in Bayern zieht für Oberfranken eine positive Jahresbilanz für 2021. „Der BN konnte seine Mitgliederzahl bayernweit um rund 7.000 Personen auf den bisherigen Höchststand von rund 260.000 Mitgliedern und Förderern erhöhen, daran hat auch die hervorragende Arbeit in Oberfranken mit all seinen haupt- und ehrenamtlichen BN-Mitarbeiter*innen ihren Anteil“, so der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner.

In Oberfranken ist der BN mit neun Kreisgruppen und 45 Ortsgruppen vertreten. Der BN verzeichnete 2021 in Oberfranken einen Mitglieder- und Fördererzuwachs von 18.630 auf 19.400 (+4,1%). „Wir sehen dies als enormen Rückenwind und werden im Jahr 2022 verstärkt Druck machen, damit die Versprechen der bayerischen Staatsregierung und der neuen Ampelkoalition in Berlin zu konsequenterem Klima- und Flächenschutz auch in Oberfranken umgesetzt werden!“, so Mergner weiter.

Im Regierungsbezirk sind besonders diese Erfolge des BN hervorzuheben:

  • Die Maintallandschaft bei Grundfeld unterhalb Vierzehnheiligen wurde vor einem weiteren Gewerbegebiet bewahrt.
  • Nach etlichen Protesten zusammen mit der örtlichen Bürgerinitiative konnte eine Verfüllung des Kalksteinbruches bei Gräfenberg mit belastetem Material im Karstgebiet bislang verhindert werden.
  • Am ehemaligen Grenzstreifen zu Tschechien konnte der BN ein riesiges Gewässer mit Mooranteilen bei Selb (Breiter Teich) erwerben und bereits naturschutzgemäß umgestalten.

Dafür gingen im Regierungsbezirk wieder ganze Landschaften durch Straßenbau verloren: Die Eröffnung der lange Jahre bekämpften Umfahrung von Stadtsteinach (Lkr. Kulmbach) war ein schwarzer Tag für Oberfranken, genauso wie der Spatenstich für die flächenfressende Umfahrung von Trieb und Hochstadt (Lkr. Lichtenfels).

Auch im Jahr 2022 wird der BN seine Arbeit in Oberfranken in gewohnter Weise fortsetzen und als „grünes Gewissen“ Natureingriffe kritisch begleiten. Dazu gehört beispielsweise der Kampf gegen die geplante Ortsumfahrung von Dormitz durch schönste Landschaft, gegen die Lerchenhoftrasse bei Küps oder die Rastanlage bei Drossenhausen. In Oberfranken sind im Jahr 2020 379 Hektar Fläche trotz Bevölkerungsrückgang verbraucht worden (plus 4,3%!). Das waren 3,6 m2 pro Einwohner*in (Quelle: Letzte staatliche Statistik vom Oktober 2021, BayStat und eigene Berechnungen). „Der Flächenverbrauch darf so nicht weitergehen. Wir tun alles, um zu verhindern, dass weite Teile des Landes unter einer Betondecke verschwinden“, gibt sich der BN-Regionalreferent für Oberfranken Tom Konopka kämpferisch.

Ein besonderer Erfolg war im vergangenen Jahr die Unterzeichnung des Streuobstpaktes. Der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe dazu: „Ein großer Erfolg, bei dem der BN maßgeblich beteiligt war. Das anspruchsvolle Ziel muss es jetzt sein, den Pakt adäquat umzusetzen. Dabei sind wir auch auf die Hilfe von Landwirten, privaten Streuobstwiesenbesitzern und den Kommunen angewiesen.“ In Oberfranken sind etliche Kreis- und Ortsgruppen des BN in der Streuobstwiesenpflege sehr aktiv.

Zum Schutz des gefährdeten Feuersalamanders hat der BN zusammen mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) und dem Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz (LARS) ein gemeinsames Artenschutzprogramm ins Leben gerufen, welches von der Staatsregierung mit 1,7 Millionen Euro (!) gefördert wird. Am 15.10.2021 trafen sich dazu der bayerische Umweltminister Torsten Glauber, Richard Mergner, Vorsitzender des BUND Naturschutz, Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des LBV Christian Köbele, Vorsitzender vom Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz an der Lillachquelle in der Gemeinde Weißenohe, Lkr. Forchheim. An solch sensiblen Quellbereichen der Mittelgebirge sowie in alpinen Bereichen lebt das markante Tier.

In Oberfranken werden künftig im Frankenwald und in der Fränkischen Alb die Larven des Feuersalamanders in den bekannten Laichgebieten gezählt, um einen Überblick über den Status quo zu bekommen und Bestandseinbrüche frühzeitig zu erkennen. Bayernweit gibt es acht Schwerpunktgebiete.

Besonders hervorzuheben ist auch die anstehende Aktion zur Amphibienrettung. Auch in diesem Jahr betreuen in den oberfränkischen BN-Kreisgruppen freiwillige Helfer*innen Schutzzäune, um die Tiere auf dem Weg zu ihren Laichgewässern vor dem Tod auf den Straßen zu bewahren. Die bayernweite Aktion rettet jährlich 500.000 bis 700.000 Amphibien das Leben.

Bildmaterial

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Klimawahl-KG Kronach-Foto Anna Schmidt