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Kitzinger Bürgerinnen und Bürger protestieren gegen genveränderten Maisanbau vor ihrer Haustüre

BN- Landesvorsitzender Hubert Weiger warnt vor weiterer Industrialisierung der Landwirtschaft durch Agro-Gentechnik – Massiver Widerstand in der Bevölkerung gegen eine „Gentechnikregion Kitzingen“

25.02.2008

Im Landkreis Kitzingen planen derzeit einige wenige Landwirte den Anbau von etwa 100 Hektar gentechnisch verändertem Mais der Linie MON 810. Bei der Kundgebung am heutigen Sonntag an den geplanten Standorten in Fröhstockheim bei Rödelsee wies der BN Landesvorsitzende Hubert Weiger auf die Gefahr der Ausbreitung der gentechnisch veränderten Pollen und Pflanzenteile in die Umwelt und die damit verbundenen Risiken für Umwelt und Gesundheit hin. Mögliche Gefährdung von heimischen Schmetterlingen, wie dem Tagpfauenauge oder Schwalbeschwanz, von Nützlingen wie Florfliegen, aber auch von Bienen, wenn diese durch Infektionskrankheiten geschwächt seien, seien zu erwarten. Darüber hinaus existierten keine langfristigen Fütterungsversuche, die die Risiken für Mensch und Tier verlässlich ausschlössen.

 

„Der Anbau von genmanipulierten  Pflanzen wird der weiteren Industrialisierung der Landwirtschaft und Ausbeutung der Böden Vorschub leisten“, warnte Weiger. Außerdem sei der weitere Rückgang der Artenvielfalt programmiert, wenn Gentechmais in größerem Stil angebaut würde. Bienen, wichtige Garanten für die Bestäubung der Natur- und Kulturpflanzen seien durch den Genmaisanbau potenziell  bedroht. Als erfreuliche Entwicklung bezeichnete Weiger, dass sich bei einer Abstimmung im Landwirtschaftsausschuss im bayerischen Landtag neben SPD und Grünen jetzt auch CSU Abgeordnete für ein Verbot von MON 810 starkgemacht haben. Weiger kritisierte massiv, dass die CSU sich letztlich aber doch nicht zu einem klaren Votum gegen MON 810 durchringen konnte. Neben Österreich und Ungarn hat vor kurzem auch  Frankreich ein Anbauverbot für den gentechnisch veränderten Mais erlassen.

Weiger kritisierte in seiner Rede außerdem die unzureichenden Regeln für die sogenannte gute fachliche Praxis des Gentechnikanbaus. Nicht nur die vorgeschriebenen Abstände zu anderen Maisfeldern mit 150 Metern seien viel zu gering, sondern auch die Vorgaben für Lagerung , Transport und Reinigung von maschinen, die mit Gentechnik in Berührung kamen, viel zu unkonkret und kaum kontrollierbar. Der BN setzt sich nach wie vor für ein Moratorium für den Gentechnikanbau im Freiland ein, solange die Risiken nicht endgültig geklärt seien, und fordert Landwirtschaftsminister Seehofer auf, MON 810 sofort die Zulassung zu entziehen und eine Aufklärungskampagne für die jetzt mögliche ohne Gentechnikkennzeichnung bei Bevölkerung, Landwirten und Verarbeitern zu starten.

Für Rückfragen:

Marion Ruppaner
Agrarreferentin
Bauernfeindstr. 23, 90471 Nürnberg
Fon 0911/81 87 80 oder am Sonntag: Mobil:  0173/4466553

Email: marion.ruppaner@bund-naturschutz.de