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Lebensgrundlage Wasser: ein Schatz braucht mehr Schutz

BUND Naturschutz zum Weltwassertag am 22.03.2021

19.03.2021

Der jährliche Weltwassertag am 22. März fokussiert sich in diesem Jahr auf das Thema "Wert des Wassers".Der BUND Naturschutz fordert daher deutlich mehr Anstrengungen im Wasserschutz auch in Bayern: „2021 werden zentrale Weichen für das Wasser gestellt: Vor allem der Ausgang der aktuellen Verhandlungen um die Agrarförderungen hat enorme Auswirkung auf den Wasserschutz.“ Sebastian Schönauer, Wasserexperte des BN und stellvertretender Landesvorsitzender fordert daher:Wasserschutz muss endlich auch bei den Agrarförderungen höchste Priorität bekommen. Wer eine Ökologisierung der Agrarförderungen blockiert, blockiert auch einen besseren Wasserschutz“.

Gerade vor dem Hintergrund der massiven Auswirkungen der Klimakrise auf den Wasserhaushalt ist es dringend nötig, die Belastungen des Wassers und der Gewässer insbesondere durch zu hohe Düngeeinträge, Entwässerungen, zu hohe Wasserentnahmen, Begradigung und Aufstau sowie Flächenverluste deutlich zu reduzieren. „Das ist auch das Ziel der EU-Wasserrahmenrichtlinie seit dem Jahr 2000, doch gerade in Bayern sind wir von einem guten Zustand und gesunden Gewässern noch weit entfernt“, kritisiert Schönauer. „Die Umsetzungspläne, die heuer erstellt werden, müssen nun endlich wirksame und verbindliche Maßnahmen enthalten, ihre Umsetzung ein großes Gemeinschafts-Anliegen werden – um Wasser den nötigen „Stellen-Wert“ in allen Bereichen zu geben.“ 2021 müssen zum dritten Mal sogenannte Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme zur Erfüllung der Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie aufgestellt werden.

Wasser ist Leben – doch vielerorts ist das Leben in Flüssen und Bächen und ihren Auen infolge zahlreicher Belastungen stark zurückgegangen“, bilanziert der BN. Wo sie renaturiert werden, kehrt das Leben zurück. Doch das passiert noch an viel zu wenigen Stellen und scheitert oft an fehlender Flächenverfügbarkeit. Flüsse brauchen einen Entwicklungskorridor und breite Auen, von denen nicht nur die Natur profitiert, sondern auch der Hochwasser- und Grundwasserschutz, das Klima, die Erholungsqualität und bei extensiver Nutzung auch die Landnutzer. „Renaturierung muss einen höheren Wert bekommen und darf nicht an Einzelinteressen scheitern, damit sie endlich in die Fläche kommt.“

 

Zentrale Forderungen des BUND Naturschutz zum Gewässerschutz:

  • Wasserrahmenrichtlinie umsetzen
  • Vorsorge- und Verursacherprinzip durchsetzen
  • Flüssen und Bächen mehr Raum geben, Dynamik zulassen
  • Versiegelung stoppen
  • Abbau von Querbauwerken und Uferversteinungen
  • Wasser dezentral und naturverträglich in der Fläche halten
  • Wassernutzungskonflikte gerecht und nachhaltig lösen
  • Nähr- und Schadstoff- sowie Feinsediment-Belastungen in Oberflächen- und Grundwasser reduzieren
  • Wasserentnahmen reduzieren
  • Entwässerungen rückgängig machen, Moore wiedervernässen
  • Binnenschifffahrt den Flüssen anpassen
  • Klimaschutz

 

Hintergrund:

Zum Weltwassertag am 22. März rufen die Vereinten Nationen alljährlich auf. Der Weltwassertag 2021 steht unter dem Motto „Valuing Water“: “Wert des Wassers“. Mit diesem Motto wollen die Vereinten Nationen die Menschen dazu aufrufen, sich Gedanken über die lebenswichtige Bedeutung von Wasser und seinen Wert zu machen. Dies geht weit über den finanziellen Gesichtspunkt hinaus und umfasst auch den ökologischen, sozialen sowie kulturellen Wert von Wasser. Wasser ist die Grundlage allen Lebens und ein unverzichtbares Gut. Gerade im Hinblick auf den Klimawandel, sich ändernder Konsummuster und dem Bevölkerungswachstum sollen die Menschen sich mehr Klarheit über die Rolle und Bedeutung des Wassers in ihrem Leben und für die Umwelt verschaffen. Wasser ist eine begrenzte Ressource, deren Wert es zunächst zu erkennen gilt, um es schätzen und schützen zu können.