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Wildkatzen brauchen unsere Hilfe

BN ruft zum Schutz der Europäischen Wildkatze auf und zeigt, wie jede*r helfen kann. Wildkatzengerechte Lebensräume aktiv mitgestalten. Freigänger-Katzen kastrieren, um Verpaarung mit Wildkatzen zu vermeiden.

06.08.2025

Die Europäische Wildkatze ist eine wilde Verwandte unserer Hauskatze – und eine wahre Überlebenskünstlerin. Nach ihrer fast vollständigen Ausrottung im vorletzten Jahrhundert schleicht sie heute wieder durch viele Teile Deutschlands – auch dank jahrzehntelanger Aktivitäten des BN, bei denen Wildkatzen in ihren ursprünglichen Lebensraum freigesetzt wurden. Doch sie bleibt gefährdet: Zerschneidung der Landschaft durch den Straßenverkehr, Verlust des Lebensraums und Vermischung und Verwechslung mit Hauskatzen setzen ihr weiter zu.

Zum Weltkatzentag am 8. August ruft der BUND Naturschutz in Bayern zusammen mit seinem Bundesverband BUND alle Menschen dazu auf, sich für den Schutz der Europäischen Wildkatze und ihren Lebensraum zu engagieren. 

Anna Katharina Hannappel, Leiterin des Projektes „Wildkatzenwälder von morgen“, erklärt: „Trotz vieler Gemeinsamkeiten mit unseren Stubentigern: Die Europäische Wildkatze ist ein echtes Wildtier, wir Menschen bekommen sie nur selten zu Gesicht. Doch Katzenfreund*innen können unserer heimlichen Waldbewohnerin helfen. Mit einfachen, aber wirksamen Schritten.“
 

Vier Wege, der Wildkatze nachhaltig zu helfen:

  • Spaziergänger*innen sollten im Wald auf den Wegen bleiben und ihre Hunde nicht frei laufen lassen. Junge, getigerte Kätzchen, die im Wald gefunden werden, dort lassen. Es könnten Wildkatzen sein, die von ihrer Mutter versorgt werden, wenn sie nicht mehr gestört werden.
  • Katzenhalter*innen sollten ihre Freigänger konsequent kastrieren lassen. Es stellt einen wichtigen Beitrag dar, um Paarungen mit Wildkatzen zu vermeiden und das Leid der rund zwei Millionen Streunerkatzen in Deutschland einzudämmen.
  • Naturfreund*innen können sich am regelmäßigen Wildkatzen-Monitoring des BN beteiligen. Durch das Ausbringen und Kontrollieren von sogenannten Lockstöcken sammeln wir wertvolles Wissen über die Verbreitung der Wildkatze und können die Schutzmaßnahmen so besser planen.
  • Waldbesitzer*innen können schon mit kleinen Maßnahmen attraktive Lebensräume für die Wildkatze gestalten und gleichzeitig ihre Wälder klimarobust umwandeln.
  • Mehr zu den Mitmachmöglichkeiten unter: www.bund-naturschutz.de/wildkatzenwaelder
     

„Der Schutz der Wildkatze beginnt mit dem Erhalt und der Erweiterung ihrer Lebensräume. Intakte und vernetzte Laubmischwälder sind zusätzlich für viele weitere Tiere der Wälder überlebenswichtig“, betont Hannappel. „Wer sich für die Wildkatze engagiert, hilft damit auch vielen weiteren Tieren der Wälder, wie der Haselmaus, dem Mittelspecht und den holzbewohnenden Käfern.“
 

Hintergrund: 

Das sechsjährige Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit und dem Bayerischen Naturschutzfonds gefördert. Das Projekt wird vom BUND in zehn Bundesländern durchgeführt.

Die Europäische Wildkatze ist nach Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt und gilt laut Roter Liste der gefährdeten Arten Deutschlands bundesweit als „gefährdet“. Unsere Hauskatzen stammen nicht von der Wildkatze ab, sondern von der Afrikanischen Falbkatze. Hauskatzen wurden von den Römern nach Mitteleuropa gebracht. Hybride aus Haus- und Wildkatze weisen veränderte genetische Merkmale auf. Die ursprünglich sehr guten Anpassungen an den Lebensraum können bei Wildkatzen-Hauskatzenhybriden verloren gehen. Hybride sind optisch meistens nicht als solche zu erkennen und können gleichermaßen wie Haus- oder Wildkatzen aussehen. Klarheit liefert nur ein Gentest.
 

Für Rückfragen

Anna Katharina Hannappel, Leitung „Wildkatzenwälder von morgen“,
Tel.: +49 30 27586-200, annakatharina.hannappel@bund.net

Hanna Walker, BUND Presse- und Öffentlichkeitsarbeit “Wildkatzenwälder von morgen”,
Tel.: +49 30 27586-594, hanna.walker@bund.net