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Grünes Band im Bayerischen Wald: Gemeinsam das Netz für heimische Artenvielfalt gestärkt

Bei der Abschlussveranstaltung des sechsjährigen Projekts „Quervernetzung Grünes Band“ (Bundesprogramm Biologische Vielfalt, Bayerischer Naturschutzfonds) zieht der BUND Bayern (BN) eine überaus positive Bilanz: Im Inneren Bayerischen Wald hat er in Kooperation mit Gemeinden und Akteuren aus Landwirtschaft, Forst und Naturschutz den Biotopverbund und die Artenvielfalt nachhaltig gefördert.

03.10.2025

“Das Projekt war ein großer Erfolg, an der bayerisch-tschechischen Grenze konnten wahre Perlen der Artenvielfalt etabliert werden. Auf mehr als 80 Hektar Fläche wurden artenreiche Lebensräume erhalten oder wiederhergestellt, somit sind wichtige Trittsteinbiotope und Verbindungsachsen entstanden. Dies kommt gefährdeten Arten wie Randring-Perlmuttfalter, Kreuzotter, Knabenkraut oder Silberdistel zugute“, resümiert Richard Mergner, Landesvorsitzender des BN.

Der BN hat das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderte Projekt in zehn Gemeinden im östlichen Landkreis Freyung-Grafenau umgesetzt. Das Projekt wurde durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klima, Naturschutz und nukleare Sicherheit und durch den Bayerischen Naturschutzfonds mit einem Zuschuss von insgesamt rund 2,4 Mio. € gefördert.

Die Vorständin des Bayerischen Naturschutzfonds, Ulrike Strohmeier, erläutert: „Solche Projekte sind enorm wichtig, um das Ziel der Staatsregierung, einen Biotopverbund auf 15 % des Offenlands bis 2030 zu erreichen. Der Bayerische Naturschutzfonds hat das Vorhaben mit rund 398.000 € kofinanziert. So haben wir nicht nur gefährdete Arten gefördert, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der artenreichen Hochlagen-Kulturlandschaft geleistet.“ Sie würdigt das Projekt „Quervernetzung Grünes Band“ als vollen Erfolg und dankt dem BN für sein herausragendes grenzüberschreitendes ökologisches Engagement.

Tobias Windmaißer, BUND-Projektmanager vor Ort: „Die Bandbreite an Aufgaben war enorm. Viele der ehemaligen Offenlandflächen – insbesondere die artenreichsten – lagen seit Jahrzehnten brach und waren stark zugewachsen. Im Rahmen des Projekts konnten wir sie wieder pflegen, also etwa nachgewachsene Fichten entfernen und so für Arten wie Waldbirkenmaus oder Arnika einen Lebensraum schaffen. 
Andere Flächen werden nun von Betrieben bewirtschaftet, die auf ökologische Aspekte ausgerichtet sind“. 

Wichtig für die Akzeptanz der Maßnahmen war es, die Öffentlichkeit mit vielen verschiedenen Angeboten zu informieren. So war das Projekt-Team auf der Landesgartenschau 2023 in Freyung präsent, hat den Moor-Erlebnispfad im ‚Mauthler Filz‘ angelegt sowie eine interaktive 360°-Tour entwickelt. Diese vermittelt Natur, Kultur und Geschichte des Grenzgebietes am ehemaligen Eisernen Vorhang. 

Als ebenfalls entscheidend für den Erfolg des Projektes zeigte sich die sehr gute Kooperation mit den Gemeinden, dem Naturpark und Nationalpark Bayerischer Wald sowie mit den Vertreterinnen und Vertretern aus Landwirtschaft und Forst. Auch der Austausch mit Naturschützerinnen und Naturschützern auf der tschechischen Seite der Grenze war relevant. Denn so gelang es, die grenzübergreifenden Biotopverbundachsen dauerhaft zu stärken.

Um lückenlos an Erfahrungen und Erfolge des Projektes „Quervernetzung Grünes Band“ anzuschließen, hat der BN zusammen mit lokalen Partnern ein weiteres Projekt begonnen: Gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz und kofinanziert durch die Europäische Union, verbessert es den Lebensraum für die Waldbirkenmaus und andere gefährdete Arten wie den Randring-Perlmuttfalter und Hochmoorlaufkäfer. Damit soll auch dem massiven Verlust der biologischen Vielfalt begegnet werden. 

Für Rückfragen:
Tobias Windmaißer, Nationales BUND Kompetenzzentrum Grünes Band – Außenstelle Perlesreut, Projektmanager „Innerer Bayerischer Wald“
Mobil 0171-8269739; tobias.windmaisser@bund-naturschutz.de

Weiterführende Informationen:
https://www.bund.net/gruenes-band/quervernetzung/ 

Interaktive 360°-Tour durch das Vernetzungsgebiet Innerer Bayerischer Wald:
https://360-grad.bund.net/gruenes-band/bayerischerwald/

Das Projekt „Quervernetzung Grünes Band“ wird von Oktober 2019 bis Dezember 2025 gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit und den Bayerischen Naturschutzfonds.