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- Einsatz fürs Grüne Band 2024
Wie Ihre Spende dem Grünen Band 2024 geholfen hat
Das Grüne Band ist der weltweit größte Biotopverbund. Mit Hilfe vieler Naturfreundinnen und -freunde schützen wir diese Lebensräume für tausende Tier- und Pflanzenarten. Hier erfahren Sie, was wir 2024 gemeinsam bewirkt haben.

- document.getElementById('c223370').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">1 Renaturierung im Rothbachtal ein voller Erfolg
- document.getElementById('c223619').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">2 Das Herz des Grünen Bandes schlägt in Nürnberg
- document.getElementById('c223636').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">3 Leben für die Moore
- document.getElementById('c223621').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">4 Neue Flächenankäufe und Renaturierung
- document.getElementById('c223637').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">5 Biotopvernetzung am Brenner- und Paulinenbach
- document.getElementById('c223640').scrollIntoView({ behavior: 'smooth' }), 10);">6 Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft
Renaturierung im Rothbachtal ein voller Erfolg
Vor zwei Jahren haben wir über die Renaturierung im Rothbachtal im Rahmen unseres Projektes „Quervernetzung Grünes Band“ berichtet. Die Offenlandflächen dieses Talraums und die ihm innewohnende Artenvielfalt waren im Begriff zu verschwinden. Das beherzte Eingreifen des BN, allen voran unser Projektmanager Tobias Windmaißer vom BUND Kompetenzzentrum Grünes Band, konnte die Biotope retten. Hier geht’s > zur Reportage.
Eine fast zusammenhängende Fläche von rund neun Hektar (entspricht über zehn Fußballfeldern) wird dort mittlerweile in guter Zusammenarbeit mit dem LBV und zwei Landwirten naturschutzfachlich bewirtschaftet und gepflegt. Ein unabhängiges, externes Gutachten zur Wirkung der Maßnahmen und damit auch der beteiligten Spenderinnen und Spender hat eine erfreuliche Entwicklung festgestellt.
Das Herz des Grünen Bandes schlägt in Nürnberg
In der Frankenmetropole hat das Kompetenzzentrum vom Grünen Band seinen Sitz. Von hier wird seit 1998 unter Leitung der Biologin Dr. Liana Geidezis der weltweit größte Biotopverbund betreut. Mittlerweile 7 Mitarbeitende und zwei weitere Kollegen in Außenstellen am Grünen Band Bayern-Tschechien bewältigen vielfältige Aufgaben:
Das Kompetenzzentrum Grünes Band beantragt und betreut umfangreiche Drittmittelprojekte. Aktuell läuft die Quervernetzung von Biotopen am Grünen Band und wird zum Jahresende das grenzüberschreitende Projekt Life for Mires abgeschlossen. Ohne diese Projekte und damit einhergehenden Finanzmittel könnten wir nur einen Bruchteil der Maßnahmen, wie Flächenankäufe, Renaturierungen und Pflege umsetzen. Spenderinnen und Spender bringen den dafür notwendigen Eigenanteil auf.
Vom Gemeinderat über die Landes- und Bundesregierung bis zur EU: Hunderte höchst engagierte Menschen in Naturschutzbehörden, Ministerien, Verbänden und Politik unterstützen heute die vom BUND Naturschutz in Bayern angestoßene Vision. Nur so konnten bis heute große Abschnitte des Grünen Bandes unter Schutz gestellt werden.
Alleine entlang des innerdeutschen Grünen Bandes gibt es 146 Biotoptypen - von Borstgrasrasen und Zwergstrauchheiden über artenreiches Feucht- und Nassgrünland bis hin zu Binnendünen und Sandmagerrasen. Ein einzigartiger Rückzugsort für mindestens 5.000 Tier- und Pflanzenarten, davon 1.200 auf der Roten Liste. Ihre Kartierung wurde vom Nürnberger Büro koordiniert. Hinzu kommen internationale Fachkongresse sowie die bundesweite und internationalen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. So konnte sich das Grüne Band Deutschland auf 1.393 km Lebensräume von nationaler und internationaler Bedeutung entlang der ehemaligen innerdeutschen und deutsch-tschechischen Grenze erhalten und entwickeln.
Das Grüne Band ist außerdem Teil des über 12.500 km langen Grünen Bandes Europa, das sich vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer und an die Adria erstreckt. Es verbindet zahlreiche Schutzgebiete entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs und repräsentiert die Verbindung von Naturschutz und Zeitgeschichte in Europa.
Gefördert werden Projekte am Grünen Band durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, dem Bayerischen Naturschutzfonds, dem EU-Programm "Life+Nature and Biodiversity“ und Spenden.
Leben für die Moore
Wo bei Mitterfirmiansreut vor 35 Jahren noch eine unüberwindbare Grenze die Bundesrepublik von der Tschechoslowakei trennte, kam an einem neblig, kühlen Hochsommertag unser Projektteam mit Kolleginnen und Kollegen des tschechischen Nationalparks Šumava und Ehrenamtlichen der Kreisgruppe Passau zusammen, um dem Grünen Band eine weitere Perle hinzuzufügen.
Am Ende des Tages war ein Grenzgraben durch drei Spundwände verschlossen. Damit wird die Entwässerung der anliegenden Moorflächen beendet. Der Wasserspiegel kann nun wieder ansteigen und so die Moorbildung unterstützen.
Das 6-jährige Projekt “Life for Mires” wurde umgesetzte mit den Nationalparken Šumava und Bayerischer Wald und der tschechischen Universität Budweis. Es kommt zum Ende des Jahres 2024 zu seinem erfolgreichen Abschluss.
Neue Flächen für Biotopvernetzung und Förderung des Wasserrückhalts
Im Bayerischen Wald wurden drei Flächen mit insgesamt 6,9 ha Fläche angekauft. Durch die langfristige Pacht von 8 Flurstücken mit insg. rund 13,8 ha konnten wir zusätzlich wertvolle Biotopflächen sichern. Auf fast allen Flächen wurden bereits Instandsetzung- und Erstpflege-Maßnahmen wie Mahd, Beweidung und die Entfernung von Gehölzen begonnen. Zur Aufwertung der Biotope wurden Fels- und Lesesteinpartien als Lebensraum für Reptilien, Amphibien und Kleinsäuger freigestellt. Am Kreuzberg bei Freyung wurde im Frühsommer 2024 ein neuartiger Typ einer Lesestein-Totholzstruktur zwischen Wirtschaftswiesen von 50 auf über 300 Laufmeter erweitert. Kleingewässer und Reptilienhaufen wurde ebenfalls wieder auf mehreren Flächen angelegt.
Verschiedene Projektflächen konnten zur weiteren und langfristigen Pflege an den Naturpark Bayerischer Wald überführt werden.

Tobias Windmaißer, BN-Projektmanager vom Kompetenzzentrum Grünes Band
Bachrenaturierung im Reschbachtal
Im Bayerischen Wald konnte der BN 2,7 Hektar im Reschbachtal erwerben. Durch das frühere Niedermoor fließt ein kleines Bächlein. Leider hat die Fläche durch Entwässerung ihren Moorcharakter immer mehr verloren. Der Entwässerungsgraben hatte sich teils fast mannshoch eingetieft. Im Frühjahr wurde hier Erde umgelagert, wurden Ufer abgeflacht und Erlen zur Gewässerstabiliserung gepflanzt. Bei starken Regenfällen kann das Wasser nun über die Ufer treten und im Boden versickern, statt abzufließen.
Schauen Sie unseren Projektmanager Tobias Windmaißer in dem kurzen Film bei den Arbeiten zur Renaturierung zu:
Wie es mit der Biotopvernetzung am Brenner- und Paulinenbach läuft
Vergangenes Jahr haben wir von > unseren Plänen mit den Flächen am Brenner- und Paulinenbach bei Alt-Reichenau berichtet. Die aufgezeigten Flächenankäufe zur Biotopvernetzung konnten noch 2023 abgeschlossen und erste Aufwertungsmaßnahmen durchgeführt werden. Die ortsansässigen Landwirte haben hier über Jahrzehnte einen besonders vielfältigen Lebensraum geschaffen und erhalten. Unsere Aktivitäten tragen nun wesentlich dazu bei die vom Nutzungsmosaik abhängigen, unzähligen Tier- und Pflanzenarten zu bewahren.
Die Entnahme von Fichten wurde dieses Jahr fortgesetzt. Zusammen mit der Instandsetzung ehemaliger Wässergräben hat das zu deutlich positiven Veränderungen der Vegetation vor allem im Bereich der Hanglagen geführt. Außerdem wurden im Talbereich mehrere Kleingewässer entlang des Bachlaufs und auf der südlich davon gelegenen Wiese ausgehoben. Durch die in der Folge erhöhte Bodenfeuchte konnte sich innerhalb weniger Jahre eine artenreiche Hochstaudenflur entwickeln mit Mädesüß, Behaarte Kälberkropf , Wald-Simse, Schlangenknöterich und Sumpfkratzdistel. Der ehemals monotone Fichtenstangenwald am unteren Paulinenbach ist nun licht und strukturreich genug, damit Wachstum von Kräutern und Torfmoos stattfinden kann und Tiere Unterschlupf finden. Das vermehrte Auftreten der Waldbirkenmaus zeigen den Erfolg dieser Maßnahmen. Sie hat einerseits eine klare Vorliebe für artenreiche Bestände krautiger Vegetation in Gewässernähe. Gleichzeitig nutzt sie auch die geschaffenen lichten Waldbereiche mit Totholzhaufen oder Stubben als Winterquartier. Zur Nahrungsaufnahme sind die großen Offenlandbereiche mit artenreicher Magerrasenvegetation und einer entsprechend hohen Insektendichte wichtig.
Diese Teiche wurden in den Begehungen 2023 auch auf Vorkommen von Libellen hin untersucht.
Austausch und Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft
Am 30.07.2024 folgte die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber unserer Einladung und besuchte verschiedene Projektflächen. Mit zahlreichen Mitgliedern des Landtags sowie dem Bezirkstagspräsidenten, Vertreter*innen des Bayerischen Bauernverbandes und von Fachbehörden wurden Pilotflächen des Veitshöchheimer Hanfmixes besichtigt. Der Mix aus mehrjährigen, blühenden Energiepflanzen ist ein Alternative zu Energiemais. Neben der energetischen Nutzung wirken die Felder als Trittsteinbiotope und fördern zugleich den Boden- und Wasserschutz in Hanglagen. Zusammen mit beteiligten Landwirten konnten wir die ökologischen und betriebswirtschaftlichen Vorteile anschaulich erklären.
In Vorträgen oder im direkten Gespräch informiert unser Projektmanager Tobias Windmaißer, selbst Bio-Landwirt im Nebenerwerb, über Themen wie den Wert artenreichen Grünlands oder Extensivbeweidung mit geeigneten Rinderrassen sowie natürlich auch über einsprechende Fördermöglichkeiten. Im Rahmen von Veranstaltungen, wie dem mit Naturpark und der ILE Ilzer Land organisierten Landschaftspflegeforum, werden ebenfalls aktuelle Themen wie Mähgutverwertung oder Vermarktungs- bzw. Wertschöpfungschancen vorgestellt.
Vor allem aufgrund der Kleinteiligkeit und teilweise schweren Zugänglichkeit der Flächen müssen im Inneren Bayerischen Wald viele Flächen per Hand bzw. ohne größere Maschinen gepflegt werden. Gleichzeitig geht die Anzahl an Weidetierhaltern und -halterinnen zurück. Trotzdem konnten jüngst zwei neue Viehhalter für Moorkomplex- und Feuchtstandorte gefunden werden, die zudem das Fleisch der Weidetiere (Robustrinder und Wasserbüffel) in Gasthöfen der Region vermarkten. Insgesamt sind mittlerweile etwa zehn Weidetierhalter auf Eigentums- oder Projektflächen des BUND unterwegs.
Im Inneren Bayerischen Wald sind jedes Jahr etwa 20 Landwirtinnen und Landwirte an den Maßnahmen beteiligt. Fast alle sind zufrieden mit der Zusammenarbeit.
Hier finden Sie mehr über die die Quervernetzung am Grünen Band im Inneren Bayerischen Wald > “Lebensadern für unsere Artenvielfalt”,
Außerdem den > Projektbericht 2022 sowie den > Projektbericht 2023.