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Fischotter-Steckbrief: Alle Merkmale im Überblick

Der BUND Naturschutz (BN) setzt sich dafür ein, dass der Fischotter wieder überall in Bayern leben kann. Erfahren Sie mehr über dieses schöne, wenig bekannte Tier!

Steckbrief
Fischotter
Die Grafik zeigt einen Fischotter – umgangssprachlich von manchen Fischmarder genannt –, bei dem die wichtigsten Merkmale wie Körperlänge, Felldichte oder sein Beutegreifer-Gebiss erläutert sind (Copyright: BUND Naturschutz (BN))

Der Eurasische Fischotter (Lutra lutra) ist eine von weltweit 13 Otterarten – mit interessanten Eigenschaften. Er ist der längste und nach dem Dachs der zweitschwerste Marder in Deutschland, er ist ein guter Schwimmer und noch besserer Taucher. Sein durchschnittliches Gewicht liegt bei fünf bis zehn Kilogramm. Vom Kopf bis zum Rumpf misst ein erwachsenes Tier etwa 60 bis 90 Zentimeter. Der rundliche und muskulöse Schwanz ist dann noch einmal etwa halb so lang.  Der Fischotter nutzt ihn als Steuer- und Stabilisierungsorgan. Die Weibchen sind in der Regel kleiner und leichter als die Männchen.

Das Verbreitungsgebiet des verspielten Tieres erstreckt sich über drei Kontinente hinweg. Ursprünglich war er in ganz Europa zuhause. Heute klafft jedoch eine riesige Lücke in den europäischen Ottervorkommen. Sie teilt die Population in eine westliche und eine östliche, die voneinander vollkommen isoliert sind. Der BUND Naturschutz setzt sich dafür ein, dass der Fischotter wieder gute Lebensbedingungen in Bayern vorfindet und sich so von Osten aus kommend über den ganzen Freistaat hinweg und weiter Richtung Westen ausbreiten kann.

  • Weltweit: ganz Europa, Nordafrika, Kleinasien und in östlicher Ausbreitung bis nach Japan; meidet allerdings die Wüsten und Steppen Zentralasiens
  • Europa: ursprünglich flächendeckend (außer Island und Mittelmeerinseln), heute Aufteilung in eine östliche (Tschechien, Ostdeutschland, Österreich) und eine westliche Population (Portugal, Spanien, Westfrankreich), die voneinander isoliert sind.
  • Deutschland: Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Ostsachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Bayern
  • Weltweit: keine Bestandszahlen vorhanden, lt. IUCN (International Union for Conservation of Nature) abnehmende Tendenz
  • Europa: keine verlässlichen Bestandsdaten vorhanden
  • Deutschland: keine verlässlichen Bestandsdaten vorhanden
  • Bayern: mehrere hundert Tiere
  • Stromlinienförmiger Körperbau
  • Einschließlich Schwanz etwa 120 cm
  • Schulterhöhe 25 bis 30 cm, die Beine sind verhältnismäßig kurz
  • Körpergewicht eines erwachsenen Fischotters 8 bis 12 kg, Weibchen 4 bis 8 kg
  • Rückenfell dunkelbraun, auf der Bauchseite heller, weißgraue Flecken an Kehle und Kinn
  • Ca. 50.000 Haare pro Quadratzentimeter: das dichteste Fell aller heimischen Säugetiere (Biber ca. 23.000/cm², Mensch ca. 120/cm²)
  • Schwimmhäute zwischen den Zehen der Vorder- und Hinterbeine
  • Ohren und Nasenöffnungen verschließbar
  • Sehr spielfreudig
  • Ausgezeichneter Schwimmer und Taucher, Tauchgänge maximal 7 bis 8 Minuten, normalerweise 1 bis 2 Minuten lang, bis zu 18 m tief
  • Ursprünglich tag- und dämmerungsaktiv, durch jahrhundertelange Verfolgung heute dämmerungs- und nachtaktiv
  • Sehr territorial, Einzelgänger
  • Beim Schwimmen ragen nur der Kopf und der Hals aus dem Wasser, der Rest des Körpers bleibt unter Wasser
  • Wanderfreudig, legen in einer Nacht bis zu 40 km zurück
  • Männchen im Alter von zwei Jahren geschlechtsreif, Weibchen im dritten Jahr
  • Hauptpaarungszeit (Ranz) zwischen Februar und März
  • Tragzeit 58 bis 62 Tage
  • Geburt der 1 bis 3 Jungen zwischen April und Juni
  • Nachwuchs öffnet im Alter von 31 bis 35 Tagen die Augen, ab der 6. Lebenswoche erste Schwimmversuche
  • Nachwuchs wird etwa 8 bis 14 Wochen gesäugt
  • Junge bleiben bis zum Alter von 14 Monaten bei der Mutter, um die Jagd zu erlernen
  • Nahrungsopportunist, d.h. frisst, was am leichtesten zu erbeuten ist
  • Fische, Krebse, Amphibien, Wasservögel, kleine Säugetiere, Insekten
  • Nahrungsbedarf etwa 0,4 bis 1,2 Kilogramm pro Tag
  • Stehende und fließende Gewässer wie Flüsse, Bäche, Seen, Sümpfe, Flussmündungen und Meeresufer
  • Gewässer müssen sauber, fisch- und strukturreich sein
  • Reviergröße hängt von Populationsdichte und Nahrungsangebot ab
  • Männchen (Rüden) besetzen bis zu 40 km Gewässerlauf, Weibchen (Fähen) bis zu 30 km
  • Besatzdichte variiert von 2 Individuen pro 100 km2 (Niederbayern) bis hin zu 16,3 Tieren pro 100 km2 in Mecklenburg-Vorpommern
  • In der Natur bis 13 Jahre
  • In Gefangenschaft bis 20 Jahre
  • Verkehrstod an Straßen
  • Zerstörung, Verschmutzung und Zerschneidung von Lebensräumen
  • Illegale Tötung
  • Fischreusen
  • Der Fischotter gehört zu den am stärksten bedrohten Säugetierarten Mitteleuropas
  • Rote Liste Deutschland: gefährdet (RL 3)
  • Rote Liste Bayern: gefährdet (RL 3)
  • In Europa nach FFH-Richtlinie geschützt
  • Eurasischer Fischotter (Lutra lutra)
  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
  • Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
  • Familie: Marder (Mustelidae)
  • Unterfamilie: Otter (Lutrinae)
  • Gattung: Altweltotter (Lutra)