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Preisverleihung der Wiesenmeisterschaft 2021

„Eigentlich gibt es nur Gewinner“, stellten die Veranstalter gemeinsam fest, „denn die Unterschiede zwischen den Preiskategorien sind gering und alle beteiligten Landwirtefamilien tragen zur Naturschönheit und Erhaltung der Artenvielfalt in ihrem Landkreis bei.“

Nach einer Begrüßung durch Marion Ruppaner und Martin Geilhufe (BUND Naturschutz in Bayern) sowie Rosa Kugler (Ökomodellregion Mühldorfer Land) sprach zunächst Stephan Sedlmayer (Präsident der Landesanstalt für Landwirtschaft), der allen Teilnehmern für ihren Einsatz dankte. Weitere Grußworte kamen von Sabine Kahle-Sandner (Regierungsvizepräsidentin von Oberbayern), Max Heimerl (Landrat Mühldorf am Inn) und Josef Kobler (Behördenleiter Amt für Landwirtschaft und Ernährung, Töging).

In Ihrer Festrede wies Beate Rutkowski, stellvertretende Landesvorsitzende des BUND Naturschutzauf die Bedeutung von Wiesen und Weiden als „Multitalente“ für die Biodiversität und zum Schutz von Boden, Klima und Wasser hin.

Zitate:

Stephan Sedlmayer: „Bäuerliche Betriebe prägen mit artenreichen Wiesen das Gesicht der bayerischen Landschaft. Dafür ist viel Einsatz und Wissen bei den Landwirten nötig.“

Beate Rutkowski: „Die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern für die arbeitsaufwändige Pflege der Wiesen, Futterwerbung, Viehaustrieb oder Weidemanagement muss bei der Agrarförderung künftig noch besser berücksichtigt werden. Auch eine mengenbezogene Regulierung des Milchmarktes ist notwendig, um Einkommen aus der Grünlandbewirtschaftung zu sichern.“

Sabine Kahle-Sander: „Wiesen spielen für die Attraktivität Oberbayerns als Urlaubsregion eine wichtige Rolle“

Max Heimerl: „9.000 Quadratmeter ‚Eh-da‘-Flächen wurden landkreisweit in Blühwiesen umgewandelt“

Josef Kobler: „Aus- und Fortbildung ist die nachhaltigste Form auch bei der Biodiversität voranzukommen“

Dr. Gisbert Kuhn (LfL) skizzierte die Artenvielfalt im bayerischen Wirtschaftsgrünland. Mehr dazu unter https://www.lfl.bayern.de/iab/kulturlandschaft/025011/index.php

Nach der Vorstellung von Wettbewerbsgebiet und –kriterien durch Dr. Sabine Heinz (Lfl) und Inge Steidl (BUND Naturschutz) erreichte die Spannung mit der Bekanntgabe der Preisträger ihren Höhepunkt.

„Eigentlich gibt es nur Gewinner“, stellten die Veranstalter gemeinsam fest, „denn die Unterschiede zwischen den Preiskategorien sind gering und alle beteiligten Landwirtsfamilien tragen zur Naturschönheit und Erhaltung der Artenvielfalt in ihrem Landkreis bei.“

Der erste Preis: Georg Kurz aus Hungeröd bei Neumarkt - Sankt Veit

Sie standen in der Zeitung, kamen ins Radio und sogar ins Fernsehen. Soviel Resonanz auf die Wiesenmeisterschaft hätten Maria und Georg Kurz eigentlich gar nicht erwartet – aber mehr als verdient: „50 Jahre auf dem Buckel ohne ein Wochenende Urlaub“ fasst der Landwirt den bisherigen Berufsalltag zusammen. Kurz sieht sich selbst als „Wiesenliebhaber“, der entgegen dem Trend alle Hanglagen im Laufe der Jahre in Grünland umgewandelt hat. Nicht zuletzt, weil ihn „der Humus derbarmt“, der sonst abgeschwemmt würde. Lohn der Jahre: ein Gutschein für einen Aufenthalt im Biohotel im Wert von 500,- der von den Veranstaltern zur Verfügung gestellt wurde

Wir gratulieren!

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Der zweite Preis: Josefine und Matthias Reißaus aus Oberneukirchen

Die artgerechte Mutterkuh-Haltung mit Murnau-Werdenfelsern und Wasserbüffeln ist zusammen mit der Landschaftspflege und Direktvermarktung Arbeitsschwerpunkt auf der Reiserer-Hof. In die Landschaftspflege sind sie „immer mehr reingerutscht“, sagt Matthias Reißaus. Er betont: „Der BN mit Dr. Andreas Zahn ist unser wichtigster Projektpartner“. Die ersten Büffel sind mit dem Beweidungsprojekt der Kreisgruppe Mühldorf auf den Hof gekommen. Das Tierwohl nimmt einen hohen Stellenwert ein – bis zur Schlachtung am Hof mit einer mobilen Schlachtanlage. Für Reißaus der „ethisch beste Weg“ der Verantwortung bi zuletzt gerecht zu werden.

Josefine und Matthias Reißaus werden mit einem Gutschein für einen Aufenthalt im Biohotel im Wert von 300 € ausgezeichnet.

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Der dritte Preis: Sebastian Sonner aus Reichertsheim

Die prämierte Reimerwiese braucht „mindestens drei heiße Tage, um verwertbares Futter zu ernten“, weiß Sebastian Sonner aus langjähriger Erfahrung. Und dann „hilft die ganze Familie mit“. Auf dem sehr steilen Hang kann es schon mal passieren, dass der handgeführte Motormäher abstürzt. Trotzdem überwiegt die Freude, die vielen Pflanzen blühen zu sehen. Das feine Kräuterheu wird dem „Vieh gegeben, das nicht so gut beieinander ist“. Eine ganze Zeit wurde die Wiese sogar ohne Förderung bewirtschaftet, bis sie auf Empfehlung von Landratsamt und Bund Naturschutz in das Programm B40 „artenreiches Grünland“ aufgenommen wurde. Statt vorgegebenen Schnittzeitpunkt müssen auf der Fläche bestimmte Kennarten vorhanden sein. Die Sonners fühlen sich mit dem neuen Vertragsnaturschutzprogramm gut beraten.

Der dritte Preis umfasst Geldgutscheine im Wert von 150 Euro,bereitgestellt von der UNB am Landratsamt und dem Kreisverband der Imker.

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Weitere Siegerbetriebe

Auf dem vierten, fünften und sechsten Platz durften sich die Betriebe von Franz Wieser aus Kirchdorf,  Johann und Roswitha Zott, aus Maitenbeth und Georg Hans aus Obertaufkirchen über einen Obstbaum freuen, bereitgestellt vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege.

Lesen Sie in der Pressemitteilung zur Preisverleihung alles über die weiteren teilnehmenden Betriebe

Danke an alle, die mitgemacht haben!