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Lebensmittelverschwendung vermeiden

Millionen Tonnen Essbares wandern pro Jahr in den Müll – eine gigantische Lebensmittelverschwendung. Das muss nicht sein. Jede*r einzelne kann im Haushalt den Anteil des Lebensmittelabfalls deutlich reduzieren: durch planvolles Einkaufen, sinnvolles Lagern und gezieltes Verwerten von Lebensmitteln. Hier erfahren Sie, wie das am besten funktioniert.

Checkliste: weniger Lebensmittel verschwenden

  • Einkauf: Bedarf ermitteln, Liste schreiben, saisonal kaufen, „krumme“ Formen zulassen.
  • Vorrat: Lebensmittel richtig lagern, so dass sie lange halten. Konservieren statt wegwerfen.
  • Kochen: Portionen planen, Reste nutzen, Datum prüfen.
  • Gemeinschaft: Einkaufsgemeinschaften bilden, Ware bei lokalen Direktanbietern beziehen, Food Sharing-Initiativen unterstützen.

Einkauf und Vorratshaltung planen

Lebensmittelverschwendung vermeiden: Eine Frau steht vor einem Gemüpseregal und hält eine Einkaufsliste in der Hand.

Weniger kaufen bedeutet weniger verschwenden. Deshalb gilt es, mit Bedacht einzukaufen: so viel wie nötig, so wenig wie möglich.

  • Kaufen Sie nur Nahrungsmittel, die Sie wirklich benötigen. Bleibt weniger übrig, müssen Sie auch weniger Lebensmittel wegwerfen. Machen Sie deshalb vor dem Einkauf eine Liste: Was brauchen Sie in den nächsten Tagen wirklich?
  • Seien Sie vorsichtig sein beim Kauf von Großpackungen, die zu einem (vermeintlichen) Schnäppchenpreis angeboten werden, aber Ihren Bedarf übersteigen.
  • Achten Sie auf Saisonware und regionale Produkte. Die sind oft frischer, haben kürzere Transportwege und der Vorrat bleibt überschaubar.
  • Greifen Sie auch zu „krummem“ Gemüse – Form ist nicht Geschmack! Kaufen Sie deshalb nach Möglichkeit direkt beim Bauern, denn Hofläden dürfen Produkte jenseits der optischen Normen anbieten.
  • Bestellen Sie eine Gemüse- oder Obstkiste beim Bioladen. Der Händler kann so besser kalkulieren und Ware nach Bedarf ordern bzw. ernten lassen.
  • Produkte direkt beziehen: Schließen Sie sich einer Einkaufsgemeinschaft mit Direktbezug an.
  • Mindesthaltbarkeitsdatum richtig nutzen: Erwerben Sie (preisreduzierte) Produkte, deren Mindesthaltbarkeitsdatum bald erreicht ist; meist halten die Produkte deutlich länger. Prüfen Sie deshalb genau, ob ein Produkt nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums wirklich verdorben ist, um weniger Lebensmittel wegzuwerfen.

Haltbarkeit verstehen und richtig einlagern

Lebensmittelverschwendung vermeiden: Ein Mann steht avor einem geöffneten Kühlschrank und riecht prüfend an einer Gurke.

Bewahren Sie Lebensmittel so auf, dass sie möglichst lange genießbar bleiben. Das hilft sehr dabei, weniger Lebensmittel zu verschwenden.

Mindesthaltbarkeitsdatum richtig verstehen

  • Ein abgelaufenes Mindesthaltbarkeitsdatum heißt nicht automatisch „nicht mehr genießbar“. So kann Quark oder Käse nach Ablauf noch viele Tage lang genießbar sein.
  • Prüfen Sie deshalb genau, ob ein Produkt nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums wirklich verdorben ist, um weniger Lebensmittel wegzuwerfen.
  • Im Unterschied zum Mindesthaltbarkeitsdatum bedeutet ein überschrittenes Verzehrdatum tatsächlich, dass man die Ware nicht mehr verzehren sollte, da ein gesundheitliches Risiko besteht.

Lebensmittel entsprechend lagern

  • Gemüse und Obst im Kühlschrank nicht direkt am Kältebereich lagern.
  • Reste verwerten: So kann man alte Brote können wieder aufbacken oder zu Semmelknödeln verarbeiten.
  • Reste einfrieren statt in den Müll werfen.
  • Lebensmittel konservieren

Kochen und Verwerten: Reste clever nutzen

Lebensmittelverschwendung vermeiden: In einem Topf kochen Gemüsereste.

Verwenden Sie Lebensmittel, die schon im Haus sind, bestmöglich – und werfen Sie nichts ungenutzt weg.

  • Kochen Sie bewusst nur soviel, wie Sie auch wirklich essen werden.  
  • Planen Sie bewusst Reste-Gerichte ein. „Aus dem Kühlschrank kochen“ statt nochmal voll einkaufen.
  • Schauen Sie genau hin vor dem Wegwerfen: Ist das Produkt noch gut? Prüfen Sie selbst Geschmack, Geruch und Konsistenz anstatt nur auf das Datum zu schauen.
  • Werden Sie kreativ: Gemüseabschnitte lassen sich zu Brühe verarbeiten. Überreifes Obst kann man einfrieren, zu einem Smoothie oder Kompott verarbeiten.

Einfluss nehmen auf Handel und Gesellschaft

Lebensmittelverschwendung vermeiden: Ein junger Mann im Gespräch mit einer Verkäuferin vor einem Gemüseregal.

Als Verbraucher*in haben Sie Einfluss auf Handel, Gemeinschaft und Politik.

  • Fragen Sie im Laden nach, wie viele Lebensmittel weggeworfen werden und ob überschüssige Ware weitergegeben wird. Je mehr Menschen das tun, umso besser kann man damit Druck auf den Einzelhandel aufbauen.
  • Unterstützen Sie Einkaufsgemeinschaften mit Direktbezug, die Lieferung regionaler Erzeuger und Hofläden mit „nicht normgerechter“ Ware.
  • Teilen Sie Wissen: Sprechen Sie in der Familie sowie im Freundes- und Kollegenkreis über Lebensmittelverschwendung.
  • Unterstützen Sie Initiativen wie Tafeln, Food-Sharing oder lokale Nachhaltigkeitsprojekte. 

Warum das Thema wichtig ist

Lebensmittelverschwendung vermeiden: Eine Hand hält essbare Weintrauben aus einer Kiste mit Essensresten.

In Deutschland werden pro Jahr knapp elf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen.

  • Die Lebensmittel haben bereits Anbau, Ernte, Verarbeitung und Transport hinter sich – sie sind also mit Umwelt- und Ressourcenaufwand verbunden.
  • Weggeworfene Lebensmittel sind nicht nur ethisch bedenklich, sondern produzieren zum Beispiel auf Deponien klimaschädliches Methan.
  • Bereits beim Acker sowie im Handel entsteht große Menge Abfall: zum Beispiel Obst und Gemüse, das vom AUssehen nicht der Norm entspricht, gar nicht erst in den Handel kommt.

Welche Lebensmittel in Privathaushalten weggeworfen werden - Anteile in Prozent 
(Quelle: Gesellschaft für Konsumforschung, 2021)

Weniger Lebensmittel zu verschwenden, schont Natur und Geldbeutel.

  • Abfall zu reduzieren heißt auch weniger belastete Umwelt durch Transport, Verarbeitung, Lagerung.
  • Weniger Lebensmittelverlust schont unsere natürlichen Ressourcen Wasser und Boden, spart Energie und wirkt global gegen Hunger und Ungleichheit.