BUND Naturschutz fördert reife Früchtchen
Unterstützt vom BUND Naturschutz in Bayern e.V. im Rahmen des Aktionsbündnisses Streuobst hatte der Pomologische Arbeitskreis Regensburg des Pomologen-Vereins zu dem Kurs mit dem oberpfälzer Birnenfachmann Josef Wittmann eingeladen. Drei Tage vertieften die „Birnologen“ aus ganz Bayern ihr Wissen zur Bestimmung von Birnensorten. Als Referent war der deutschlandweit bekannte Birnen-Experte Jan Bade aus Kaufungen vor Ort, der seit Jahren im Pomologen-Verein aktiv ist.
Die Teilnehmenden erhielten fundierte Einblicke in die vielfältigen Frucht- und Vegetationsmerkmale von Birnensorten und kniffelten an schwierigen Unterscheidungen, etwa zwischen der „Gräfin von Paris“ und der „Pastorinbirne“. Schließlich galt es im Rahmen einer Gruppenarbeit je zwei sehr ähnliche Birnen anhand von markanten oder weniger markanten Unterscheidungsmerkmalen, wie Berostung, dem Stiel, dem Kelche oder den Kernen vorzustellen. Ein eher entspannender Programmpunkt war die Verkostung reifer Sorten.
Ein besonderes Highlight war eine beschilderte Ausstellung mit rund 70 verschiedenen Birnensorten. Zudem wurde der genetische Fingerprint bei Birnen als modernes Instrument der Sortenbestimmung vorgestellt.
„Wir freuen uns, dass wir mit diesem Seminar eine Gelegenheit geboten haben, sich intensiv mit der Vielfalt der Birnen auseinanderzusetzen“ so Horst Schwemmer vom BUND Naturschutz. „Dies ist ein bedeutender Beitrag zum Erhalt traditioneller Obstsorten und der Streuobstkultur“. Schwemmer nahm für das Aktionsbündnis Streuobst, einer Kooperation mit dem LBV und dem DVL am Seminar teil. Er betont: „Obstexperten und Naturschutzverbände müssen zusammenarbeiten um gemeinsam nach Lösungen für den Erhalt, die Pflege und auch für Neuanpflanzungen von Streuobstbeständen zu suchen".
Josef Wittmann bedankte sich für die finanzielle Unterstützung des Seminars und stellte die Gemeinsamkeiten der Akteure in den Vordergrund: „Das Seminar hat erneut gezeigt, dass es im bayerischen Raum eine große Zahl bislang kaum bekannter regionaler Birnensorten gibt. Besonders bemerkenswert ist, sie stammen von uralten Birnbäumen, die nicht nur kulturhistorisch wertvoll sind, sondern auch für den Naturschutz von großer Bedeutung sind, da sie wichtige ökologische Trittsteinbiotope und Nahrungsquellen für unser Vogel, Insekten und Tierwelt bilden.“