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Jahresbilanz 2025: BUND Naturschutz wächst und wirkt

Die Mitgliederzahlen von Bayerns größtem Umweltverband sind 2025 erneut gestiegen. Dank dieser Unterstützung konnte der BUND Naturschutz auch dieses Jahr wieder mit zahlreichen Projekten die Natur überall im Freistaat schützen. Große Enttäuschung gab es seitens des BN über die Aufgabe des bayerischen Klimaziels und weiterer Schutz-Vorgaben. Im kommenden Jahr ist die Kommunalwahl 2026 ein Schwerpunktthema.

29.12.2025

Der BUND Naturschutz in Bayern blickt trotz anhaltend herausfordernder Rahmenbedingungen positiv auf das Jahr 2025 zurück. Der neue BN-Vorsitzende Martin Geilhufe erklärt: „Wir spüren, dass gesellschaftliche Unsicherheiten, globale Krisen und wirtschaftlicher Druck viele Menschen beschäftigen. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein, wie unverzichtbar Natur- und Klimaschutz für eine stabile Zukunft sind. Extreme Wetterereignisse, Artenverlust und zunehmende Belastungen der Ökosysteme machen deutlich, dass ökologisches Handeln kein Hindernis für die Wirtschaft ist. Es ist vielmehr Voraussetzung für zukünftigen Wohlstand, Lebensqualität und Sicherheit in Bayern.“

Trotz schwieriger Gesamtlage wächst der Verband weiter. Nahezu 2.000 neue Unterstützer*innen haben sich 2025 dem BN angeschlossen. „Mit inzwischen rund 270.000 Mitgliedern und Förderern sieht sich der BN gut gerüstet, die großen Aufgaben der kommenden Jahre entschlossen anzugehen. Die Mitgliederentwicklung ist ein starkes Signal für den Wert ehrenamtlichen Engagements und für das Vertrauen in unsere Arbeit“, betont Geilhufe. 

„Wo wir uns praktisch, rechtlich oder gesellschaftlich für den Schutz der Natur, des Wassers oder des Bodens und für nachhaltige Entwicklungen einsetzen, erfahren wir breite Unterstützung“ bilanziert die stellvertretende BN-Landesbeauftragte Dr. Christine Margraf. Beispiele aus den vielen Aktivitäten vor Ort im Jahr 2025 sind: neue Projekte zum Schutz der Waldbirkenmaus oder für mehr Hecken, 25 Jahre „Sandachse Franken“, vielfältige Maßnahmen zur Renaturierung von Gewässern und Mooren, bis hin zu tausenden Stunden praktischer Biotop-Arbeit - viele davon gemeinsam mit Landwirten und anderen Interessierten. Zudem wurden erneut hunderttausende Amphibien sicher über Straßen getragen, im Frankenwald startete ein Wiederbewaldungs-Forschungs-Projekt, in den Mittleren Isarauen ein Bürgerforschungs-Projekt zum Naturwald. Zudem wurden weitere Flächen wurden zum Schutz vor Eingriffen angekauft. 

Auch 2025 hat der BN Naturschutz-Skandale aufgedeckt und der Natur zu ihrem Recht verholfen. Große Resonanz erfuhren die Mitmachprojekte wie Igel-Challenge, Eichhörnchen- und Hummel-App sowie die neue App „Mein Baum“, außerdem die zahllosen Angebote des BN in der Umweltbildung. Auch die Aktivitäten zum Schutz des Wassers vor Gefährdungen wie dem Gipsabbau bei Würzburg oder für besseren natürlichen Wasserrückhalt finden zunehmend Unterstützung. Erfolgreich neu gestartet ist auch der BN-ÖPNV-Führerschein, der eine nachhaltige Mobilität genauso voran-bringen soll wie der Einsatz des BN gegen überzogene Straßenausbauten wie die Ortsumfahrung Giebelstadt (B19), deren Planung 2025 endlich eingestellt wurde.  

Mit vielen dieser Tätigkeiten übernimmt der BN staatliche Aufgaben. „In diesem Zusammenhang freut es uns, dass im aktuellen Haushalt die befürchteten Mittel-Kürzungen für Naturschutz-Maßnahmen abgewendet werden konnten“, betont die stellvertretende Vorsitzende Beate Rutkowski. „Beim Klimaschutz rudert die Staatsregierung leider zurück. Dass sie das Klimaziel 2040 aufgegeben hat, ist eine riesige Enttäuschung. Die Klimakrise ist Fakt und belegt durch Wissenschaft und leidvolle Erfahrungen der Betroffenen - auch in Bayern.“ Der BN lässt in Sachen Klimaschutz aber nicht locker, auch im auslaufenden Jahr haben beispielsweise viele Aktive in Reichling am Ammersee gegen die dortigen Gasbohrungen protestiert und eine Petition an den Bayerischen Landtag auf den Weg gebracht. Die BN-Gruppen vor Ort arbeiten unbeirrt für mehr Klimaschutz durch naturverträglichen Ausbau der Wind- und Sonnenenergie und regenerativer Heizungssysteme.

Weitere wichtige Ereignisse in diesem Jahr waren (Auswahl): die symbolträchtige Sprengung der Kühltürme des stillgelegten AKW Gundremmingen, die Verleihung des Publikumspreises „Goldene Henne“ an das Grüne Band, der erfolgreiche Kampf für die Erhaltung des Deutschlandtickets im „Bündnis sozialverträgliche Mobilitätswende“, der Einsatz für eine Biosphärenregion Spessart, die fundierte Kritik an den sog. Modernisierungsgesetzen der Staatsregierung zu Lasten von Schutzbestimmungen und Beteiligungsmöglichkeiten, die Klage gegen die Kampenwandbahn, die vor dem VGH verlorene Klage gegen den sog. „Ewigkeitsbescheid“ für die 3. Startbahn am Flughafen München, inhaltliche Vorschläge für einen wirksamen Wassercent sowie der Kampf gegen die Nitratbelastung in der Landwirtschaft. 

Ein zusätzlicher Schwerpunkt im kommenden Jahr ist die Kommunalwahl. Hier will der BN die Kandidat*innen auf verbindliche Vorschläge zur Umsetzung von Natur-, Klima- und Wasserschutz vor Ort festlegen. Außerdem wird der BN die nationale Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes begleiten: „Wir wollen aufzeigen, dass wir alle von nassen Mooren, lebendigen Flüssen mit breiten Auen, Bestäuber-Artenreichtum und mehr Bäumen in der Siedlung profitieren“, so Margraf. Und der Verband wird sich gegen einen weiteren vermeintlichen Bürokratieabbau bei Regelungen stemmen, die unsere Natur schützen.