BUND Naturschutz fordert Einschlag-Stopp im „Hohen Buchenen Wald“
„Es zeigt sich immer mehr, dass es der Bayerischen Staatsregierung mit der Ablehnung des Nationalpark Steigerwalds und der Aufhebung des vormaligen Schutzgebietes ‚Hoher Buchener Wald‘ nicht um den Schutz der Wälder ging, sondern darum die dicken Bäume weiterhin fällen zu können“, kritisiert Ralf Straußberger, Waldreferent des BUND Naturschutz. „Es geht nicht ums Gemeinwohl, sondern um einige tausend Euro an Gewinn durch solche Holzeinschläge, für den dieser fränkische Naturschatz geopfert wird.“ Dies widerspricht den Zielen im Bayerischen Naturschutzgesetz, wonach im Staatswald das vorrangige Ziel zu verfolgen ist, die biologische Vielfalt des Waldes zu erhalten oder zu erreichen. Die Buchenwälder im Steigerwald sind für Natur und Region zu wertvoll, als dass die verbliebenen wenigen Altbuchen für einen derartigen Ausverkauf geopfert werden dürfen. Der BN fordert, den Einschlagsstopp fortzusetzen, wie ihn die Bayerische Staatsforsten in den Jahren nach der Aufhebung des vormaligen Schutzgebietes „Hoher Buchener Wald“ praktiziert haben.
Schutz währte nur kurz
2014 hatte der Landkreis Bamberg das Schutzgebiet “Hoher Buchener Wald” ausgewiesen, um damit eine Bewerbung für den Weltnaturerbetitel der UNESCO zu ermöglichen. Auf Druck von oben wurde das Schutzgebiet 2015 wieder aufgehoben. Nur ein Jahr lang waren sie geschützt und konnten auf ein hohes Alter hoffen: jetzt liegen zahlreiche alte und dicke Bäume im Grenzbereich der Landkreise Bamberg und Schweinfurt in der Waldabteilung „Steinkreuz“ des Forstbetriebs Ebrach bei Handthal gefällt am Boden. „Ein schlechtes Weihnachtsgeschenk auch für Specht und Co, die auf alte Wälder mit vielen Habitatbäumen angewiesen sind“, so Erich Spranger, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Bamberg und Edo Günther, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Schweinfurt. Bereits zu Beginn des Jahres ereilte zahlreiche dicke Buchen in der Abteilung „Winderrangen“ bei Ebrach dasselbe Schicksal.
Wertvollster fränkischer Naturschatz braucht Schutz durch Nationalpark
Die Buchenwälder im Nordsteigerwald sind Heimat vieler europaweit geschützter Arten. Sie sind eines der letzten und besten großflächigen Laubwaldgebiete Deutschlands und bestens geeignet für den wichtigen Schutz ungestörter Naturabläufe. Das dafür angemessene Qualitätssiegel „Nationalpark“ bietet auch eine Riesenchance für die gesamte Region.
Für Rückfragen:
Ulla Reck
Informationsbüro Freundeskreis Nationalpark Steigerwald, Ebrach
Tel: 0176-20038523
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