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Tiere und Pflanzen

Was der Igel jetzt im Garten braucht – Zwischenbilanz Igel-Challenge

Mit dem Ende des Sommers fangen die Igel an, sich auf den Herbst vorzubereiten.

Worauf muss ich dabei im eigenen Garten achten?

Igel-Challenge geht weiter – jeder gemeldete Igel zählt!

04.09.2025

Der Igel braucht jetzt unsere Hilfe. Naturnahe und durchlässige Gärten helfen ihm, sich auf den Herbst und Winter vorzubereiten. Für viele Igel endet ihre nächtliche Nahrungssuche oft am Gartenzaun. Igel können jede Nacht mehrere Kilometer zurücklegen. Damit sie sicher wandern können, brauchen sie Durchgänge mit mindestens 10 cm Bodenfreiheit oder gezielt angelegte 10 x 10 cm große Löcher in Zäunen. „Wer einen kleinen Durchschlupf im Zaun schafft, eröffnet dem Igel neue Lebensräume“, erklärt die BN-Igelexpertin Martina Gehret. Zudem sollte die Gartenarbeit igelfreundlich gestaltet werden. „Bitte verwenden Sie keine Motorsensen unter Hecken, Mähroboter nur tagsüber einsetzen oder ganz weglassen, Kellerschächte abdecken, Laub- und Holzhaufen anlegen sowie Blühpflanzen und Kräuterbeete pflanzen“, erklärt Gehret.  

Einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Tiere können Igelfreunde auch mit der Igel-Challenge leisten. Seit fast einem Jahr läuft die Mitmachaktion des BUND Naturschutz und Pro Igel e.V. Seit dem Start im Oktober 2024 wurden bereits 5.900 Meldungen mit 6.580 Igeln erfasst. Rund 13 Prozent betrafen tote Tiere – überwiegend Verkehrsopfer, etwa 150 wurden zudem verletzt oder krank gemeldet. Die meisten Sichtungen stammen aus Gärten und zeigen, wie eng das Schicksal der Igel mit unseren Siedlungen verknüpft ist.

„Die Igel-Challenge hat deutlich gemacht, wie groß das Interesse am Igelschutz ist“, sagt Ulli Seewald, stellv. Vorsitzende von Pro Igel e.V.

„Langfristige Beobachtungen sind entscheidend, um die Bestände besser einschätzen zu können. Deshalb: Melden Sie bitte Ihre Igel das ganze Jahr über.“ Alle Einträge fließen über Observation.org auch in die globale Datenbank GBIF (Global Biodiversity Information Facility) ein. Damit tragen deutsche Naturfreund*innen nicht nur zum regionalen Igelschutz bei, sondern auch zur weltweiten Umweltüberwachung. „So leisten wir lokalen Naturschutz, der weltweit wirkt“, ergänzt Seewald.

Die Igel können ganz einfach per Webbrowser unter www.observation.org oder unterwegs über die kostenlose App ObsIdentify gemeldet werden. Diese erkennt Igel auf Fotos mithilfe künstlicher Intelligenz. Zur Sicherung der Datenqualität werden alle Einträge zusätzlich durch Expert*innen überprüft.

Igel sind in Deutschland besonders geschützt und gelten in vielen Regionen als gefährdet. In Bayern steht der Igel auf der Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter Säugetiere. Lebensraumverlust, intensive Landwirtschaft, Pestizide, Straßenverkehr und städtische Verdichtung setzen ihm massiv zu. „Viele Menschen wissen gar nicht, wie stark die Igel inzwischen unter Druck stehen“, betont Gehret. „Darum ist die Igel-Challenge so wichtig. Sie schafft die Grundlage für gezielte Schutzmaßnahmen und zeigt, wie groß die Bereitschaft in der Bevölkerung ist, mitzumachen.“

Weitere Infos zur Teilnahme, zur App und zur igelfreundlichen Gartengestaltung gibt es unter:

www.bund-naturschutz.de/aktionen/igel-challenge
https://www.pro-igel.de/igelforschung/igel-challenge/