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Niedermoor-Achse Dachauer-Freisinger-Erdinger Moos

Seit vielen Jahrzehnten engagiert sich der BN in der Moorachse des Erdinger, Freisinger und Dachauer Moores für den Erhalt und die Wiederherstellung typischer Lebensräume wie seggenreiche Moor- und Streuwiesen und Arten wie Duftlauch, Mehlprimel, Prachtnelke, Sumpfschrecke, Riedteufel, Baldrian-Scheckenfalter, Bekassine oder Vogel-Azurjungfer:

Vor allem auf Niedermoorflächen ist es wichtig, nur sehr schonend Landwirtschaft zu betreiben. Statt auf Ackerbau, sollte dort auf Grünland gesetzt werden, denn durch den Umbruch von Moorflächen werden große Mengen von klimaschädlichen Gasen frei. Der BN erstellte ein Beweidungskonzept, das die Erhaltung des Grünlandes im Freisinger Moos durch extensive Beweidung zum Ziel hat. Weidetiere sollten das Gras fressen und dabei auch noch Fleisch produzieren. Wie das geht, zeigt der Daschingerhof der Familie Kratzer (Bioland). Mit ihren Freisinger-Moos-Weiderindern (PDF) erzeugen sie seit 1991 hervorragendes Fleisch und erhalten gleichzeitig artenreiche Feuchtwiesen im Freisinger Moos. Das freut die vielen Wiesenbrüter, den Feuerfalter und die Lichtnelken und erlaubt einen höheren Grundwasserstand als unter Ackerflächen. Bei der Vermarktung des biologischen, artgerecht erzeugten und „naturschutzzertifizierten“ Fleisches unterstützt der BUND Naturschutz die Kratzers.

Für drei Jahre (2023-2025) fördert der Bayerische Naturschutzfonds das Projekt "Niedermoorverbund: Biotopverbund und Moorschutz im Erdinger, Freisinger und Dachauer Moos" des BN (Flyer). Dadurch können wir unsere langjährigen Schutzmaßnahmen intensivieren, Artenschutz- und Pflegemaßnahmen durchführen, Flächen ankaufen, Landwirten staatliche Förderungen für moor- und naturverträgliche Landwirtschaft vermitteln und in Teilgebieten den Wasserstand anheben. Zwei in Teilzeit beschäftigte Projektmanagerinnen kümmern sind darum: Violetta Just für das Freisinger Moos und das Erdinger Moos (Schwerpunkt Gfällach), Elisabeth Göpfert für das Maisacher Moos und die Gebiete im Dachauer Moos.

Seit vielen Jahren pflegen wir wertvollste Kern-Flächen in den Moorgebieten selbst (Streuwiesen-Mahd), erstellen Gutachten für die Artenvielfalt und erarbeiten Konzepte, wie Klimaschutz, Naturschutz und Landwirtschaft Hand in Hand gehen können. Zentrale Voraussetzung für den Moorschutz ist, dass der infolge Entwässerung stark gesunkene Grundwasserstand wieder angehoben wird. Im Palsweiser Moos haben wir von 2013-2020 im Rahmen eines von der Regierung von Oberbayern geförderten Biodiversitätsprojektes über 26 ha Moorfläche gekauft, umfangreiche Artenschutzmaßnahmen durchgeführt und Arten wie der Baumpieper neu oder wieder entdeckt. Mehr Informationen und Termine beim BN Dachau, BN Freising und BN Erding.

Im Erdinger Moos hat der BN bereits 1933 die Moorflächen an der Gfällach gekauft, es war der 2. Ankauf des BN seit seiner Gründung 1913 (Historie). Heute sind diese Flächen eines der ältesten Naturschutzgebiete Bayerns: Naturschutzgebiet Gfällach. Durch jährliche Pflegemaßnahmen schützt der BN gefährdete Arten. Um die negativen Folgen von Entwässerung und Wasserableitungen rückgängig zu machen, wollen wir die Gfällach wiedervernässen: für Artenvielfalt und Klimaschutz.