BN befürwortet Weidepflicht – setzt sich aber für längere Übergangsfrist ein
„Die Umsetzung der Weidepflicht für Pflanzenfresser auf Bio-Betrieben ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung artgerechte Haltung und Fütterung. Sie ist das, was der Verbraucher erwartet, wenn er den Aufpreis für Bio-Produkte zahlt. Es ist einer, von vielen höheren Standards, die Bio von anderen Bewirtschaftungsformen unterscheidet“, erklärt die BN-Agrarreferentin Rita Rott. „Wir bedauern allerdings die Zwangslage, in der sich eine Vielzahl von Bio-Betrieben gerade befindet und diese teilweise überfordert. Es ist niemanden geholfen, wenn die Flächen und Tiere in die konventionelle Bewirtschaftung zurückwandern“.
Das Problem ist die sehr knappe Frist, die Betriebe zwingt, sich bis Ende September für oder gegen eine Kulap-Förderung als ökologisch wirtschaftender Betrieb zu entscheiden.
Der BN befürwortet eine längere Übergangsfrist für die nächsten Jahre, begleitet von einem Aktionsprogramm, das sicherstellen muss, dass betroffene Betriebe umfassend durch Ämter und Verbände beraten werden und individuelle Lösung ausgelotet werden. Oft könnte durch Flächentausch und die Unterstützung von kleinen Umbaumaßnahmen viel erreicht werden.
Die EU-Ökoverordnung bietet für die Weidepflicht Möglichkeiten zur Interpretation bei deren Umsetzung. Andere Länder wie beispielsweise Österreich haben das genutzt. „Es sind pragmatische Lösungen gefragt, um die Zukunft von Betrieben zu sichern und die Entwicklung des ökologischen Landbaus weiter voranzubringen“, so BN-Landesvorsitzender Richard Mergner.