Neue Gentechnik: BN protestiert gegen geplanten Wegfall der Kennzeichnungspflicht
Am 3. Dezember soll das laufende so genannte Trilog-Verfahren zur Regulierung Neuer Genomischer Techniken (NGT) in Brüssel zu Ende gebracht werden. Die bestehenden EU-Vorschriften zu Kennzeichnung, Rückverfolgbarkeit und Risikoprüfung für Pflanzen aus Neuen Gentechniken wie CRISPR/Cas sollen damit aufgehoben werden.
„Ob ein Lebensmittel gentechnisch verändert ist oder nicht, kann man im Supermarkt dann nicht mehr auf den ersten Blick erkennen“, kritisiert der BN-Vorsitzende Martin Geilhufe. „Dabei lehnen die allermeisten Bürger*innen die Risikotechnologie ab. Abgesehen davon profitieren große Konzerne von Patenten auf gentechnisch veränderte Pflanzen – während die Heilsversprechen der Gentechnik für die Ernährung der Zukunft auch nach Jahrzehnten intensiver Forschung sowie kommerziellen Anbaus unerfüllt bleiben.“
Mit einer Kundgebung am heutigen Dienstag (25.11.2025) vor der Staatskanzlei in München forderte das Bündnis Bayern für eine gentechnikfreie Natur und Landwirtschaft die zuständigen Politiker*innen aus Landes- und Bundesebene dazu auf, das Bayerische Naturschutzgesetz zu befolgen und dem Gesetzesvorschlag nicht zuzustimmen. Denn Bayern hat sich 2009 gesetzlich dazu verpflichtet gentechnikfrei zu sein - und das soll auch so bleiben.
Unterstützt wurde das Bündnis von Pola Krenkel und Nicole Schmitt, zwei jungen Landwirtinnen aus Bayern, deren laufende Petition bereits mehr als 126.000 Bürgerinnen und Bürger unterzeichnet haben. Nicole Schmitt: „Wir wollen, dass Züchter, Bauern, Verarbeiter und Händler von Lebensmitteln auch in Zukunft – durch effektive Koexistenz- und Haftungsregeln – gentechnikfrei wirtschaften können, ob ökologisch oder konventionell. Der Zugang zu Saatgut und genetischen Ressourcen muss erhalten bleiben und darf nicht unter die Kontrolle weniger Saatgut- und Chemie-Konzerne geraten!“
Pola Krenkel: „Wir wollen nicht, dass über unsere Köpfe hinweg entschieden wird. Deshalb erinnern wir Manfred Weber, Vorsitzenden der konservativen EVP-Fraktion, und Alois Rainer, Bundeslandwirtschaftsminister, daran, dass ihre eigene Partei, die CSU, die Gentechnikfreiheit in Bayern laut Koalitionsvertrag erhalten will. Hierfür müssen sich die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker europaweit einsetzen!“
Hintergrund Bündnis für eine gentechnikfreie Natur und Landwirtschaft
Das Bündnis hat sich im März 2023 neu gegründet, mit dem Ziel, dass die Prinzipien der Vorsorge, Risikoprüfung und Kennzeichnungspflicht auch bei sogenannten neuen Gentechniken strikt beibehalten werden. Dem Bündnis gehören 25 Organisationen und Gruppen aus Landwirtschaft, Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz an. Dazu zählen unter anderem die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM), die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ) mit den Mitgliedsverbänden Bioland, Naturland und Biokreis, der Bund Naturschutz in Bayern (BN) und der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) uvm.




