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Wie Ihre Spende dem Grünen Band 2025 geholfen hat
Das Grüne Band ist der weltweit größte Biotopverbund. Mit Hilfe vieler Naturfreundinnen und -freunde schützen wir diese Lebensräume für tausende Tier- und Pflanzenarten. Hier erfahren Sie, was wir 2025 gemeinsam bewirkt haben.

Renaturierung im Bayerischen Wald
Mit unseren Aktivitäten entwickeln wir viele kleine und größere Flächen im Inneren Bayerischen Wald kontinuierlich zu einem Biotopverbund weiter. Hier finden unzählige, gefährdete Tier- und Pflanzenarten Lebens- und Verbreitungsraum.
In den zurückliegenden Jahren haben wir davon berichtet: Hier finden sie eine> Projektreportage von 2022, den > Projektbericht 2023 und den > Projektbericht 2024. Wie es mit den Biotopkomplexen Brennerin, Brennerbach, Reschbachtal und Co weitergegangen ist erfahren Sie jetzt:
Schwerpunkt der Aktivtäten am Grünen Band im Inneren Bayerischen Wald waren in diesem Jahr die Verbesserung von Lebensräumen für die Waldbirkenmaus. Die winzigen Nager mit dem charakteristischen Aalstrich auf dem Rücken sind geschickte Kletterer. So kommen sie auch in Mooren und sehr nassen Feuchtwiesen zurecht – ein großer Konkurrenzvorteil. Zum Überleben brauchen Waldbirkenmäuse außerdem Hochstauden und niedriges Weidengestrüpp für den Nestbau und zum Verstecken sowie insektenreiche Magerwiesen. Dieses vielfältige Mosaik an Lebensräumen schaffen wir auf unseren Flächen. Und ganz wichtig: Wir vernetzen diese miteinander!
Dort, wo sich die anspruchsvolle Waldbirkenmaus wohlfühlt, gedeihen auch zahllose andere seltene Arten, wie Kreuzotter, Waldeidechse, Heuschrecken, Zikaden, Spinnen, Libellen und Tagfalter, Arnika, Silberdistel und seltene Vogelarten wie Wiesenpiper, Wachtelkönig und Braunkehlchen.
Die folgende Grafik zeigt konkret, wie schnell unsere Flächen nach der Umsetzung von Verbesserungs-Maßnahmen von Arten besiedelt werden bzw. ihre Bestände sich entwickeln. Entwicklung der Artnachweise von Reptilien und Amphibien auf der Maßnahmen- und Untersuchungsfläche "Brennerin"

Am Hang neben dem Bachlauf des Brennerbach in der Gemeinde Neureichenau wurden im März 2025 auf ca. 0,8 Hektar Fläche Fichten gefällt, um Licht in die Fläche zu bringen. In Zukunft soll hier ein Mischwald mit Laubgehölzen entstehen, sowie ein Waldrand mit einheimischen Sträuchern. Zudem wurden im bestehenden Laubholzbestand mehrere Strukturhaufen für Waldbirkenmaus, Kreuzotter und Co. angelegt.
Im August erfolgte eine Pflanzung von Hochstauden wie Mädesüß und Verschieden-blättrige Kratzdistel, um die Uferbereiche für die Waldbirkenmaus attraktiver zu gestalten.
Die Fläche konnte nach dem Spendenaufruf 2023 erworben werden. Doch nicht nur wir gestalten dort die Landschaft positiv: Auch der Biber, der dank dem Ankauf nun endlich dort walten darf, sorgt für Wasserrückhalt und Strukturreichtum.


Mitte September wurden in der Gemeinde Hinterschmiding ehemalige Entwässerungsgräben des Rossdümpfl-Moores verschlossen. An drei Stellen wurden Spundwände mit Hilfe eines Raupenbaggers eingebaut, um das Wasser auf der Fläche zurückzuhalten. Letztlich konnten aus den verbauten 70 m² Spundungsbrettern ca. 27 Laufmeter an Dämmen hergestellt werden. Diese zeigten bereits am Tag nach dem Einbau eine deutliche Anhebung des Wasserniveaus oberhalb. Nach wenigen Wochen waren die Becken komplett gefüllt und der Zielwasserstand erreicht. Das Projektteam steht hier in einem engen Austausch mit der unteren Naturschutzbehörde hinsichtlich weiterer Maßnahmen zum Wasserrückhalt in der weitläufigen Fläche.
Im Gemeindegebiet Philippsreut haben Schüler*innen des Leopoldinum-Gymnasiums Passau begleitet von ehrenamtlichen BN-Aktiven im Rahmen des Wildkatzenprojektes eine Moorwaldfläche wiedervernässt, Kleingewässer und Lichtungen mit Totholzhaufen angelegt.


Ende März 2025 führten wir mit einem Raupenbagger auf am Saubach (Zufluss zum Michlbach) in der Gemeinde Neureichenau viele kleine Gestaltungsmaßnahmen durch. Unter anderem konnten dabei Uferbereiche auf rund 50 Metern Länge abgeflacht werden. Auf diese Weise wird die Fließgeschwindigkeit des Baches entscheidend reduziert, bei hohem Wasserstand werden anliegende Auwaldbereiche geflutet. Die Uferbereiche wurden mit Mädesüß bepflanzt. Die Pflanzung von Einzelgehölzen (z. B. Grau-/Schwarzerle, Weiden, Berberitze) ist für 2026 geplant. Damit entsteht nicht nur Lebensraum für Arten wie die Waldbirkenmaus. Auch der Wasserrückhalt in der Landschaft wird verbessert und wirkt als Schutz vor Hochwasser wie Trockenheit.
Unweit des Sportzentrum Finsterau in der Gemeinde Mauth wurden im Frühjahr auf einer Nasswiese mit reichen Staudenvorkommen mit einem Forstmulcher aufkommende Gehölze (insbesondere Zitterpappel) entfernt und der randliche Zwergstrauchbereich von der Fichtensukzession befreit. Neophyten (Lupine und Staudenknöterich) wurden einzeln bekämpft. Die von uns besonders geförderte Arnika reagierte erfreulich positiv auf die Aktion. Die Fläche kann nun wieder gemäht und damit für ein breites Artenspektrum optimiert werden. Bereichen mit Hochstauden werden zur Förderung der Waldbirkenmaus und der Insektenwelt als Brachestreifen belassen.
Ganz ähnlich war das Vorgehen auf der Feuchtwiesenfläche Rossdümpfl in der Gemeinde Hinterschmiding. Auch hier wurden bultige Grasbestände erstmals wieder in Pflege genommen. Einzelne Fichten wurden gefällt und in dem Zuge Reptilienhaufen angelegt.
Unmittelbar nach der Schneeschmelze im Frühjahr 2025 wurde bei hervorragend trockener Witterung der Bachlauf der Hochmaisseige (Zufluss zum Saußbach, Gemeinde Mauth) befreit. Er verlief bislang unterirdisch in Rohren. Die wurden zunächst ausgegraben. An der Oberfläche wurde dann ein komplett neuer, geschlungener Bachlauf mit vielfältiger Gewässerstruktur angelegt. Neben Steinen wurden starke Totholzstämme und Birkenkronen für die Gestaltung verwendet. An den Uferböschungen wurden Strukturen für Reptilien angelegt. Durch Pflanzung von Mädesüß und Förderung anderer Hochstauden, wurde der Grundstein für die Entstehung von Staudenfluren gelegt. Die Ufer wurden außerdem mit Grau- und Schwarzerle bepflanzt sowie mit Weidenstecklingen versehen, um den Gewässerlauf zu sichern und mittelfristig besser zu beschatten. Das neue, renaturierte Gewässer mit einer Länge von ca. 90 Metern hat den ersten Hochwässern gut standgehalten.
Neue Fläche im Reschbachtal und Gstöcket
Der Gstöcket-Komplex hat einen Teil reinen Fichtenbestand, der ausgelichtet werden wird. Weiterhin gibt es hier einen Bereich Laubmisch-Auwald und eine strukturreicher Magerrasenbrache, die Pflege braucht.
Im Reschbachtal haben wir Anfang 2024 die Renaturierung eines Graben- und Bachabschnittes mit der Kamera begleitet. In diesem Jahr konnten wir hier weitere ca. 9,5 ha bei Kreuzberg ankaufen. Renaturierungsmaßnahmen sind für das Folgejahr geplant. Schauen Sie unseren Projektmanager Tobias Windmaißer in dem kurzen Film bei den Arbeiten zur Renaturierung zu:
Wildkatzenwälder von Morgen
Ab etwa 1940 galt die Wildkatze in Bayern als ausgestorben. Daher begann in den 1980er-Jahren der BUND Naturschutz mit der Wiederansiedlung: In 25 Jahren wilderten wir Hunderte der Tiere aus. Unser Erfolg: Rund 700 der scheuen Tiere leben heute in freier Natur bei uns in Bayern. Damit ist ihr Bestand jedoch noch nicht gesichert. Um die Wildkatze dabei zu unterstützen, dass sie sich erfolgreich fortpflanzen und ausbreiten kann, verbessern und vergrößern wir ihre Lebensräume.*
Lesen sie hier mehr über das Projekt > hier im Bericht vom Vorjahr
Die scheue Wildkatze kommt uns Menschen so gut wie nicht unter die Augen. Der Nachweis, wo sie vorkommt und wo wir ihr dann ihren Lebensraum verbessern und mit anderen Vorkommen vernetzen können, erfolgt meist durch das sogenannte Lockstock-Monitoring. Dabei helfen uns ehrenamtlich Aktive, die wir informieren und anleiten. Dieses Jahr konnte so das Vorkommen der Wildkatze in unserem Projektgebiet im Bayerischen Wald bestätigt werden.
Wir konnten die knapp 2 Hektar große Fläche „Saußbachhänge Zwölfhäuser“ ankaufen und auch hier Wildkatzenfreundliche Waldinnen- und -außenränder mit Stubben, Buchten und Wildkatzenburgen und Sträuchern schaffen.
Auf sechs weiteren Flächen bei Bärndorf, Lieberberg, Reutenstraße, Steinriegelweg, Heinrichsbrunn und Finsterauer Reuten haben wir ebenfalls begonnen, standortfremde Fichten zu fällen, heimische Laub- und Straucharten zu pflanzen, Tümpel, Stein- und Totholzhaufen für wildkatzenfreundliche Waldrand und Waldinnensaumstrukturen anzulegen. Insgesamt wurden in den ersten 9 Monaten des Jahres 800 Sträucher und Bäume gepflanzt.
* Das Projekt Wildkatzenwälder von morgen wird vom BN gemeinsam mit neun anderen BUND-Landesverbänden durchgeführt und Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, des Bayerischen Naturschutzfonds und Spenden.
Artenerfassung im Grünen Band Deutschland
Im Frühjahr und Sommer wurden im gesamten Grünen Band Insekten bzw. Gliederfüßer erfasst. Bisher konnten mehr als 7.000 Arten bestimmt werden, darunter zahlreiche sehr seltene und Arten der Roten Liste Deutschlands wie die Schwebfliege Microdon miki.

Dr. Liana Geidezis, Leiterin Grünes Band Zentraleuropa
Citizen Science: lokale Bevölkerung und Besucher*innen helfen bei der Suche nach Waldbirkenmaus und Tagfaltern
Schon immer setzt der BUND Naturschutz bei der Erfassung von Arten erfolgreich auf ehrenamtliche Artenkenner*innen und die breite Beteiligung der Bevölkerung, gerade auch am Grünen Band.
So haben wir dieses Jahr knapp 16.000 Haushalte aufgerufen, Waldbirkenmausfunde zu melden. Damit wollen wir einerseits Informationen zum Vorkommen der Waldbirkenmaus sammeln. Andererseits möchten wir die Menschen für Artenschutz, die Förderung der Waldbirkenmaus und ihrer Lebensräume sensibilisieren.
Bei der Erfassung von Tagfaltern rufen wir neben der lokalen Bevölkerung auch Besucher*innen des Bayerischen Waldes zur Mithilfe auf. Insbesondere interessieren uns die Tagfalter in Feuchtlebensräumen im Projektgebiet. Die Meldung erfolgt über die Handy-App „ObsIdentify“ als Foto. Die Meldungen werden gleich beim Upload von einer KI identifiziert und im Nachgang von menschlichen Artenkenner*innen bestätigt.












