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Regionale Strukturen stärken in Zeiten von Corona

Gesundheit in Zeiten der Pandemie steht für sich und andere an erster Stelle. Dann kommt schnell die Frage nach einer sicheren und guten Versorgung mit Lebensmitteln.

03.04.2020

„Der BUND Naturschutz ruft die Verbraucher*innen dazu auf, regionale und nach Möglichkeit auch ökologisch erzeugte Lebensmittel nachzufragen. Denn teilweise über Jahrzehnte aufgebaute zukunftsweisende und nachhaltige Erzeugungs- und Vermarktungsformen wie der ökologische Landbau und regionale Versorgung über Direktvermarktung dürfen der Corona Pandemie nicht zum Opfer fallen“, so Richard Mergner, BN Vorsitzender.

In Bayern ist es nach wie vor möglich, auf Wochenmärkten einzukaufen. Hofläden sind weitgehend noch geöffnet, dort freuen sich die Direktvermarkter über Kundschaft. Ein Einkauf auf dem Bauernhof bietet auch für die Kinder eine kleine erlaubte Abwechslung im Corona-Alltag. Wo es möglich ist, kann der Einkauf mit dem Fahrrad ein wichtiger Fitnessbeitrag in sonst bewegungsarmen Zeiten sein. Das schont zusätzlich das Klima. Wohlgemerkt immer unter Berücksichtigung der offiziellen Verhaltensregeln. Der BUND Naturschutz schlägt vor: Erkundigen Sie sich bei dem Hofladen, Wochenmarktstand und Naturkostladen ihres Vertrauens, wie sie sich dort sicher mit guten Lebensmitteln versorgen können. Von Bio Abo Kisten und Biolieferdiensten kann man sich direkt zu Hause beliefern lassen. Viele kommen derzeit mit der gewachsenen Nachfrage zwar kaum noch nach, aber Versuch macht klug. In vielen Naturkostläden und (Bio)-Supermärkten gibt es Gemüse aus der Region zu kaufen, greifen sie auch dort saisonal und regional zu.

Direktvermarkter*innen in Ihrer Nähe finden Sie auf folgenden Internetseiten:
https://www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/essen-und-trinken/einkaufscheck.html
oder https://bio-einkaufsfuehrer-bayern.de/
und RegioApp vom Bundesverband Regionalbewegung https://www.regioapp.org/regionales-finden/

Solidarische Landwirtschaft als zukunftsweisendes Modell

Was früher food coops waren, sind heute Projekte der Solidarischen Landwirtschaft. Wer Mitglied in einer solchen Solidargemeinschaft ist, teilt sich die Risiken, die das Wetter und mögliche Krankheits- oder Schädlingsausfälle auf die Erntemengen bringen mit dem Bauern. So gibt es für einen festen Betrag mal mehr und mal weniger Lebensmittel im Abo. In vielen Solidargemeinschaften werden die Ernteteiler auch gebeten, selbst mit Hand anzulegen und bei Arbeitseinsätzen mitzumachen oder sich an der Lieferung und Verteilung der Waren zu beteiligen. Diese Form der Verbraucherbeteiligung baut eine neue Beziehungsqualität zwischen Stadt und Land auf, zwischen denen die essen und denen die für die Herstellung des Essens sonst alleine verantwortlich sind.

Infos über diese Projekte, die auch in Coronazeiten unter verstärkten Sicherheitsbestimmungen weiterhin ausliefern dürfen unter: https://www.solidarische-landwirtschaft.org/aktuelles/news/corona-krise-und-solawi/

Internetbestellungen -Wer die Wahl hat übernimmt Verantwortung

Während Lebensmittelgeschäfte noch geöffnet haben, ist das bei anderen Geschäften, die Kleidung, Bücher oder Elektrogeräten verkaufen, nicht mehr der Fall.

Der BUND Naturschutz empfiehlt, wo immer möglich und nicht nur bei Lebensmitteln, die kleinen Geschäfte vor Ort zu bevorzugen, anstatt bei den großen Konzern-Lieferdiensten zu bestellen

Insbesondere kleine, inhabergeführte Läden bemühen sich mit kreativen Angeboten und eigener Auslieferung in der Nähe, ihre Geschäfte in der jetzigen Krisenzeit über Wasser zu halten. Rufen Sie bei ihrem Lieblingsladen oder -restaurant an oder schauen Sie digital vorbei, welche Angebote es während der Ausgangsbeschränkungen gibt.

Der BN befürchtet ansonsten den weiteren Ausbau von großen Logistikzentren und die stärkere Konzentration der Marktmacht großer Konzerne, die über Preisdruck mittelständische Strukturen gefährden.

Für Rückfragen:

Marion Ruppaner, BN Agrarreferentin, 0911 81 87 8 – 20, oder mobil: 0160 76 14 336
marion.ruppaner@bund-naturschutz.de