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Flüsse und Auen – Unsere Forderungen

Flüsse und Auen sind die Lebensadern unserer Natur. In den letzten Jahrhunderten hat ihnen unsere Bau- und Kontrollwut arg zugesetzt. Nun ist es an der Zeit, die letzten naturnahen Flüsse und Auen zu schützen. Für uns und die Natur!

Flüsse und Auen sind wie das Leben selbst: Das einzig Beständige an ihnen ist der Wandel. Wer den Arten und Lebensreichtum dort schützen und einen naturnahen Hochwasserschutz realisieren will, darf nicht ständig eingreifen. Die fixe Idee, Wildnis bezwingen und alles genau planen zu wollen, müssen wir überwinden. In der Aue gibt es keine Kompromisse, die ökologischen Prozesse sind zu komplex, als dass der Mensch sie nachahmen oder gar vorausberechnen könnte. Wie wir unseren Flüssen und Auen helfen können?


BN-Hintergrund: Lebendige Flüsse für Bayern

Unsere Forderungen an die Politik

Forderung 1: Flüsse brauchen Raum und Dynamik

Mit der Natur statt gegen sie zu arbeiten, heißt Deichrückverlegung, Entkanalisierung, natürliche Flussdynamik (genug Wasser und Geschiebe), Entfernung von Uferversteinerungen und Querbauwerken, Wiederherstellung der Durchgängigkeit für Fisch und Geschiebe. Renaturierungen müssen mehr sein als Wasserspiele. sie sollen die Einschränkungen beseitigen und den Rahmen schaffen für die Eigendynamik von Fluss und Aue.

Forderung 2: Ein Rettungsplan für unsere Auen

Es gibt genug ausformulierte Ziele für einen guten und wirksamen Auenschutz, die Biodiversitätsstrategien Bayerns, Deutschlands und der EU sowie auch das Europäische Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 verpflichten zu mehr Auenschutz. Bayern hat ein gutes Auenprogramm. Allein: Sie müssen endlich in der Fläche umgesetzt werden! Dazu braucht es eine Kommunikations- und Umsetzungsstrategie,  eine bessere personelle und finanzielle Ausstattung und die Nutzung der Synergien mit dem Hochwasserschutz und der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (siehe Forderung 6).

Forderung 3: Gewässer-Entwicklung in breiten Uferstreifen

An allen Gewässern müssen mindestens zehn Meter breite ungenutzte Uferstreifen für eine vermehrte Eigenentwicklung zur Verfügung gestellt werden. Der seit 2019 auch in Bayern verbindliche Gewässerrandstreifen von 5 m (staatliche Gewässer 10 m) muss entsprechend genutzt und freiwillig erweitert werden.

Forderung 4: Kein Neubau von Wasserkraftwerken

Die Energiewende und die Umstellung auf regenerative Energien brauchen keinen Ausbau der Wasserkraft: Deren energetischen Potenziale sind sehr gering und der entstehenden Schaden für unsere Fließgewässer sehr hoch.

Forderung 5: Rückbau von Querbauwerken

"DeDamming" – unter diesem Stichwort werden immer mehr und überall auf der Welt Querbauwerke und Staudämme zurückgebaut. Erfahren Sie hier mehr über diese Bewegung und die konkreten Forderungen des BN und anderer Umweltverbände.

Forderung 6: Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie

Bis 2015 hätten alle Gewässer Europas in einem "guten Zustand" sein sollen, so das Ziel der 2000 von den Mitgliedstaaten verabschiedeten Wasserrahmenrichtlinie. Wir fordern seit Beginn an eine ambitionierte Umsetzung, die bessere Anreize für freiwillige Maßnahmen, aber auch verbindliche Vorgaben enthält. Die Bevölkerung muss wesentlich stärker einbezogen werden, wir brauchen ein "Wasserbewußtsein" - gerade in Zeiten der Klimakrise und den gravierenden negativen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt auch in Bayern.

Forderung 7: Nachhaltiger Hochwasserschutz

Der ökologische Hochwasserschutz muss Vorrang vor technischen Lösungsversuchen durch immer höhere flussnahe Deiche und Staupolder bekommen: Rückverlegung von Deichen für mehr naturnahe Auen, Renaturierung der Fließgewässer mit Ausweisung von Uferstreifen, Renaturierung von Mooren und mehr Naturnähe in den Bergwäldern, Stopp der Bebauung und Versiegelung von Auen und eine dezentral wasserspeichernde Landbewirtschaftung im gesamten Einzugsgebiet (d.h. eine Art der Bewirtschaftung, die die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens verbessert). Hochwasserschutz heißt Wasserrückhalt in der gesamten Landschaft. Davon profitiert auch der Wasserhaushalt in zunehmenden Dürrezeiten.