Durchsuchen Sie unser Wissen

Zur Startseite

Eichhörnchen beobachten und melden

Themen

  • Übersicht
  • Klimakrise

Tiere und Pflanzen

Finanzen: Nachhaltig Investieren

Wollen auch Sie Ihr Erspartes sinnvoll anlegen? "Grüne" Geldanlagen investieren in eine nachhaltigere Wirtschaft – und können eine adäquate Wertentwicklung bieten.

Der Begriff "Grüne Geldanlage" steht für ökologisch, ethisch und sozial sinnvolle oder doch zumindest unbedenkliche Investitionen. An Angeboten ist mittlerweile nahezu alles zu haben, was es auch im herkömmlichen Bereich gibt. Und in punkto Rendite und Sicherheit unterscheiden sich die beiden Märkte kaum, urteilte "Finanztest" im September 2010.
Grundsätzlich gelten die altbekannten Regeln: Anleger müssen sich gut informieren und ihre Situation richtig einschätzen. Viele Sparer haben weder Zeit noch Lust, sich dauerhaft intensiv um ihre Geldgeschäfte zu kümmern. Sie kaufen deshalb statt einzelner Wertpapiere Anteile an Investmentfonds – auch, um ihr Risiko zu streuen. Anleger mit hohem Sicherheitsbedürfnis setzen hier auf Rentenfonds, Risikobereitere hoffen auf eine höhere Rendite und investieren in Aktienfonds. Den goldenen Mittelweg versprechen Mischfonds.

Für grüne Fonds sammeln Anbieter Wertpapiere, die sie für sozial und ökologisch unbedenklich erachten. Teils arbeiten sie dabei mit Ausschlusskriterien, nehmen also keine Atom-, Rüstungs- oder Agrogentechnikfirmen auf. Bei der Positivauswahl landen dagegen nur besonders nachhaltig handelnde Unternehmen im Fonds oder die jeweils Besten ausgewählter Branchen.

Nachhaltig in Umweltprojekte investieren

Im Gegensatz zu den oben beschriebenen offenen Fonds beteiligt sich ein Anleger über geschlossene Fonds oder Genussrechte direkt an einem Umweltprojekt. Damit hat er Anteil am Gewinn – wie auch am etwaigen Verlust, meist begrenzt auf die Höhe seiner Einlage.

Viele Solar- oder Windparks bieten solche langfristig angelegten Beteiligungen an. Sie sollten über zehn oder 20 Jahre gehalten werden. Denn wer sein Geld früher braucht, wird seine Anteile schwerer veräußern können als bei einem offenen Fonds oder einer Aktie. Bei einer Mindestbeteiligung von 5000 bis meist 10000 Euro sind geschlossene Fonds für Kleinsparer eher ungeeignet. Sogenannte Ratensparpläne mit geringen monatlichen Einzahlungen von 50 Euro bezeichnet
"Finanztest" als teuer und unseriös.

Auch mit Anleihen und Genussrechten oder -scheinen können Anleger ökologisch wirtschaftende Unternehmen unterstützen und ihr Geld nachhaltig investieren. Bleibt der Erfolg allerdings aus, gilt dies möglicherweise auch für die jährliche Ausschüttung und den Zins für die Einlage. Kommt es zur Insolvenz, verliert der Geldgeber im schlechtesten Fall seine gesamte Einlage.

Zehn Tipps zur grünen Geldanlage

  • Der Berater Ihrer Hausbank hält grüne Geldanlagen für Hokuspokus? Dann wechseln Sie zu einer sozialökologisch orientierten Bank.
  • Überlegen Sie zu allem Anfang, wie viel Geld Sie wie lange investieren wollen, und wozu und zu was nicht Ihr Geld dienen soll.
  • Branchenfonds investieren in Bereiche wie Umwelttechnologie, Erneuerbare Energien oder Wasser. Aber auch hier gilt: geringe Streuung, höheres Risiko.
  • Genau hinsehen: Längst nicht alle "Nachhaltigkeitsfonds" schließen Atomkraft, Rüstung oder Gentechnik mit Garantie aus.
  • Legen Sie Wert darauf, dass der Fonds von einem unabhängigen Beirat kontrolliert wird.
  • Der Begriff "Genussrecht" ist rechtlich nicht definiert und die Produkte sind sehr unterschiedlich. Hier lohnt es sich, genau hinzuschauen.
  • Die private Altersvorsorge lässt sich mit nachhaltiger Kapitalanlage kombinieren. Mehr dazu im BUND-Ratgeber "Bank wechseln".
  • Auch bei der betrieblichen Altersversorgung  kann man, gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat, mit den Arbeitgebern über grüne Modelle sprechen. Wenn staatliche Förderungen (Riester und anderes)  ins Spiel kommen, sollte man für jeden persönlichen Fall genau hinschauen.
  • Übrigens können sich auch private Investitionen auszahlen: So rechnet sich eine energetische Sanierung oft nach wenigen Jahren durch eingesparte Heizkosten.
  • Die direkte Nutzung der Solarenergie kann für Hausbesitzerinnen und zunehmend auch für Mieter interessant sein. Hier ist fachliche Beratung auf jeden Fall notwendig.

Rat holen, nachlesen

Buch "Grüne Geldanlage", Stiftung Warentest, 2010, 208 S., 16,90 Euro
Grüne Banken online: www.gls.de, www.umweltbank.de, www.ethikbank.de