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Ein Spatenstich macht noch keine Autobahn!

Bund Naturschutz protestiert gegen Spatenstich für A6

09.06.2004

Für den "größten ökologischen und verkehrspolitischen Sündenfall" in der Oberpfalz - die von Amberg/Ost bis Pfreimd geplante A 6 - soll am 9. Juni 2004 im Bereich des jetzigen Autobahnendes im Lkr. Amberg-Sulzbach mit Verkehrsminister Manfred Stolpe der erste Spatenstich zelebriert werden.

Dabei spielt es offensichtlich keine Rolle, dass der Weiterbau der A6 großflächig zu massiven Substanzverlusten beim "Grünen Tafelsilber" der Oberpfalz, zu Attraktivitätsverlusten der Region für viele Urlauber und zu unzumutbaren Belastungen für Anwohner wie Landwirte führt. Mit dem vom Bund Naturschutz jahrelang geforderten Ausbau der B 85 hätten die Verkehrsprobleme weit effektiver, billiger und naturschonender gelöst werden könnten.

Die für dieses Spektakel Verantwortlichen verschließen ebenso die Augen davor, dass von den geschätzten 34 Mio. Euro Baukosten bislang lediglich ein einstelliger Millionenbetrag zur Verfügung gestellt worden ist. Angesichts der wachsenden Haushaltsprobleme gerade im Verkehrsbereich ist damit die Finanzierbarkeit und somit auch die Fertigstellung dieses Großprojektes keineswegs auch langfristig gesichert.

In den Augen des Bundes Naturschutz kann deshalb dieser Spatenstich zusammen mit den im Anschluss daran angekündigten Bau eines Feldwegüberganges nur als durchsichtiger Versuch gewertet werden, möglichst schnell Markierungen ins Gelände zu setzen und so scheinbar vollendete Tatsachen zu schaffen.

Dabei wird sogar das Risiko in Kauf genommen, dass Steuermillionen förmlich in den Sand gesetzt werden, während die Mittelknappheit im Sozial- und Gesundheitswesen zu schmerzlichen Einschnitten führt und längst überfällige Ausbauprojekte bei der Bahn nicht finanziert werden können.

Der Bund Naturschutz hat kein Verständnis dafür, dass Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe als Vertreter einer Rot-Grünen Koalition persönlich an diesem Spatenstich teilnimmt und damit diese verkehrspolitische, ökonomische und ökologische Fehlplanung im Nachhinein sanktioniert.

Der Bund Naturschutz wertet sein Kommen als weiteren Beweis dafür, dass die von vielen Wählern von Rot-Grün erhoffte grundsätzliche Wende in der Verkehrspolitik immer noch auf sich warten lässt.