Was interessiert Sie besonders?

Zur Startseite

Eichhörnchen beobachten und melden

Themen

  • Übersicht
  • Klimakrise

Tiere und Pflanzen

Bund Naturschutz fordert den konsequenten Ausstieg aus der Atomenergie – Sofort! Ohne schuldhaftes Zögern. Noch in dieser Legislaturperiode in Berlin!

Bayern muss vom führenden Atomstromland zum Vorbild beim Stromsparen und beim effizienten Umgang mit Energie werden!

03.06.2011

Der Bund Naturschutz kritisiert, dass die Bundesregierung und die bayerische Staatsregierung den Atomausstieg erst nach dem Jahr 2022  vorsehen und fordert den Sofortausstieg jetzt einzuleiten und die ökologische Energiewende endlich umzusetzen. „Der Atomausstieg ist heute technisch und energiepolitisch machbar, es gibt ausreichend Potentiale, um Strom und Energie einzusparen – und wir müssen diese nutzen. Die verantwortliche Politik  verfehlt ihr Ziel, ein neues Energiekonzept vorzulegen, denn die notwendigen Eckpfeiler Energiesparen und Energieeffizienz werden weder konzeptionell mit dem richtigen Nachdruck versehen noch mit den notwendigen finanziellen Ressourcen untermauert, so Prof. Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern.

Die derzeitige Planung, wonach vier von fünf bayerischen Atomkraftwerken aufgrund der möglichen Übertragung von Restlaufzeiten bis 2022 weiter betrieben werden sollen, sei völlig unverantwortlich. SPD und die Grünen dürften sich nicht auf diesen Kuhhandel einlassen.

Ein Zurückgehen der schwarz-gelben Politik in 2011 auf die rot-grüne Laufzeitbegrenzung von 2001 ist völlig unzureichend, vor dem Hintergrund der nuklearen Katastrophe in Fukushima. Zugleich zeigt dieses Hin-und-Her der schwarz-gelben Politik, dass die Entscheidung der Laufzeitverlängerung in 2010 nicht politisch und gesellschaftlich begründet war, sondern eine Unterwerfung der Politik gegenüber den finanziellen Interessen der Atomkonzerne darstellte.

Laut Unweltbundesamt produzierten Beginn 2011 in Deutschland neun von 17 AKWs Strom für den Export. Das Wuppertaler Institut hatte in 2006 im Auftrag der E.ON eine Studie zu Energiedienstleistung erstellt. Auf Basis dieser Studie kam das Umweltbundesamt in 2007 zu dem Schluss, dass bis zum Jahr 2015 insgesamt 110 Milliarden Kilowattstunden (110 Terrawattstunden) pro Jahr Strom eingespart werden könnten, mit einer Kosteneinsparung von fast 10 Milliarden Euro für die Verbraucher. Basis: konsequente Nutzung der wirtschaftlichen Stromsparmöglichkeiten in den Verbrauchssektoren. 110 Terrawattstunden entsprechen einer Leistung von 21000 Megawatt oder der Leistung von 15 großen Atomkraftwerken, mit je ca. 1400 Megawatt Leistung. Verzicht auf Export und Stromsparen ermöglichen also ohne technische Probleme den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland.

Über die Hälfte des Stromverbrauchs entfallen auf die Bereitstellung mechanischer Energie, also Motoren, wie Pumpen, etc. Studien und Erfahrungen der Energieagentur Nordbayern zeigen, dass allein 10 Prozent unseres Stromverbrauches eingespart werden könnten in Haushalten, Gewerbe und Industrie, wenn unsere Pumpen intelligent und optimal eingestellt werden würden – für das, was sie leisten müssen und nicht Strom durch falsche Regelungen und Einstellungen verschwendet wird.

„Die Bundesregierung muss die Gefahren der Atomkraft so schnell wie möglich beseitigen. Wenn selbst die Reaktorsicherheitskommission zu dem Schluss kommt, alle deutschen Atomkraftwerke haben Sicherheitsprobleme, dann müssen alle Reaktoren umgehend und ohne Wenn und Aber vom Netz. Alle Argumente der Verzögerer und Bedenkenträger lassen sich widerlegen. Jede Hintertür für einen erneuten Ausstieg aus dem Atomausstieg ist Gift für die dringend erforderliche Energiewende“, kritisierte Weiger. Der BN fordert die Oppositionsfraktionen im Landtag und Deutschen Bundestag auf sich klar für einen raschest möglichen und unumkehrbaren, das heißt im Grundgesetz verankerten Atomausstieg einzusetzen.

„CSU und FDP wetteifern nun in Bayern um das „bessere Energiekonzept“. Dem wichtigsten und effektivsten Punkt für ein neues Energiekonzept in Bayern wird kaum Platz eingeräumt: Energiesparen und Stromsparen wird stiefmütterlich. Das Energiekonzept der Zukunft lautet vor allem: Sparsamer und intelligenter Umgang mit Energie und vor allem sparsamer Umgang mit der edelsten Form der Energie – dem elektrischen Strom. Energie-Verschwendung ist von gestern und kostet sinnlos Geld. Die Zukunft gehört dem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen“, so BN-Landesbeauftragter Richard Mergner.

 

Für Rückfragen:

 

Richard Mergner

BN-Landesbeauftragter

 

Tel.: 0911-81878-25