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Erste Schulmensa Deutschlands in Nürnberg mit BN Unterstützung bio-zertifiziert

Ab Oktober 2007 werden in der Schul-Mensa der Berufsschule 7 in Nürnberg, einmal pro Woche Bio-Menüs mit Bio-Getränk ohne Aufpreis über die Tresen gehen.

16.10.2007

Ab Oktober 2007 werden in der Schul-Mensa der Berufsschule 7 in Nürnberg, einmal pro Woche Bio-Menüs mit Bio-Getränk ohne Aufpreis über die Tresen gehen. Die B7 ist eine berufliche Schule, mit insgesamt 4 Berufsfachschulen, der Berufsoberschule für Soziales und zwei Fachakademien des sozial- und hauswirtschaftlichen Bereichs. Die Schulmensa wird eigenständig von Studierenden der Fachakademie für Hauswirtschaft innerhalb ihrer Ausbildung betrieben. Täglich gibt es etwa 60 Essen für Schüler und Lehrkräfte. In den weiteren acht Küchen der Berufsfachschule werden ab Oktober Kartoffeln und Zwiebeln ausschließlich in Bio-Qualität eingesetzt. Für Deutschland einzigartig ist, dass die Schulmensa gemäß EU-Bio-Gesetz zertifiziert ist. „Die Schule machte Nägel mit Köpfen und unterstützt bereits während der Ausbildung eine zukunftsfähige Ernährung im Sinne der Nachhaltigkeit“ so Carmen Hübner, Theorie-Lehrerin für Ernährung. Carmen Hübner, die das Projekt initiierte, fand im Bund Naturschutz Bayern e.V. (BN) „Projektstelle Ökologisch Essen“ einen kooperativen Partner. „Der Bund Naturschutz unterstützt dieses engagierte Schulprojekt, weil das Thema nachhaltige Ernährung bereits in der Ausbildung verankert werden muss“ so Sonja Grundnig, Ernährungswissenschaftlerin beim BN.

 

Im Rahmen des Projektes erarbeiteten die Studierenden mit dem Bund Naturschutz die wesentlichen Schritte um die Schulverpflegung zukunftsfähig zu machen. Höhepunkt des Projektes war die Bio-Zertifizierung der Schulmensa. Ob Bio-Einkauf, Bio-Kontrolle oder Marketing des Bio-Angebots – die Studierenden lernen so bereits in der Ausbildung wie eine nachhaltige Ernährung in die Praxis der Außer-Haus-Verpflegung umgesetzt werden kann.

 

Um die zukünftigen HauswirtschaftsleiterInnen in ihrer Führungskompetenz zu stärken wird das so genannte Tandem Verfahren angewandt. Das heißt, dass die Studierenden im letzten Schuljahr (14. Klassen) selbst als AusbilderInnen für die nachfolgende Klassen (13. Klassen) fungieren, indem sie die KollegInnen in alle Bereiche der Gemeinschaftsverpflegung einarbeiten. „Die Ernährungskompetenzen im Sinne einer nachhaltigen gesundheitsfördernden Ernährung werden somit bereits in der Fachausbildung praktisch und kompetent angewandt“ so Frau Anette Possin, Praxis-Fachlehrerin.

 

Nachhaltige Ernährungsbildung in Schulen

Gesunde und nachhaltige Ernährung in Schulen leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesundheits- und Verbraucherbildung. „Vor allem in Schulen mit Ausbildungsberufen wo zukünftige Multiplikatoren wie HauswirtschaftsleiterInnen und HauswirtschafterInnen ausgebildet werden gilt es neben einer gesundheitsfördernden auch eine zukunftsfähige Ernährung in Theorie und Praxis zu vermitteln“, so Margarete Wagner, Schulleiterin der Beruflichen Schule 7.

 

Ziel vom Fach Ernährung ist nicht nur ernährungsrelevante Basiskompetenzen zu vermitteln sondern auch sekundäre Ernährungskompetenzen zu stärken, beispielsweise die Fähigkeit, die Lebensmittelqualität richtig zu beurteilen. Demzufolge werden die Studierenden sensibilisiert, dass es für eine umfassende Bewertung der Qualität eines Lebensmittels entscheidend ist, wie es erzeugt, verarbeitet, transportiert, gehandelt, zubereitet und verzehrt wird.

Im Vordergrund steht hierbei die Aneignung von Wissen – frei von moralischen Appellen. Durch das Erkennen von Zusammenhängen in der Nahrungskette wird das kritische Urteilsvermögen der HauswirtschaftsleiterInnen in spe geschärft.

 

Hintergründe zum Projekt

Initiiert wurde das Projekt vor 2 Jahren von Frau Carmen Hübner, Lehrerin an der Fachakademie. Frau Sonja Grundnig von der Projektstelle Ökologisch Essen des Bund Naturschutz Bayern Landesverbandes unterstützte die Schule mit Workshops zu den Themen „Einsatz von Bio-Lebensmittel in der Großküche unter engen Kalkulationsvorgaben“ und „Bio-Kommunikation“. Außerdem wurde vom BN eine Exkursion in die Mensa des Studentenwerks Erlangen durchgeführt, wo Lehrerinnen und Schülerinnen die Umsetzung der Bio-Zertifizierung und den Einsatz von Bio-Lebensmittel in der Praxis mitverfolgen konnten.

Weitere Bausteine waren zwei Praxis-Schulungen für Lehrkräfte und Studierende im Rahmen des CMA Projektes „Bio. Mir zuliebe“ durchgeführt vom ÖGS und der Besuch der Weltleitmesse BioFach 2007.

 

 „Die Schule will mit dem Einsatz von Bio-Lebensmitteln einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Etwa 20 Prozent der Treibhausgase in Deutschland werden durch unsere Ernährung verursacht. Durch eine klimaangepasste Ernährung, wie etwa dem Konsum von Bio-Lebensmitteln und einem geringeren Verzehr von Fleisch könnten die Emissionen halbiert werden“ so Carmen Hübner.

 

Der Bund Naturschutz in Bayern e.V. begrüßt die Umsetzung des Lehrplans, bei dem mehr Wert auf nachhaltige Bildung gelegt wird. Zukünftige Fachkräfte und Multiplikatoren im Ernährungsbereich müssen sich bereits in ihrer Ausbildung bewusst werden, welche positiven Auswirkungen eine nachhaltige Ernährung mit biologischen, regionalen und saisonalen Lebensmittel hat. In Anbetracht der

immer wieder auftretenden Lebensmittelskandale ist qualitativ hochwertigen Lebensmittel eindeutig der Vorzug zu geben.

 

Für Rückfragen:

 

Bund Naturschutz in Bayern e.V.

Landesfachgeschäftsstelle

Marion Ruppaner, Agrarreferentin

Bauernfeindstr. 23

90471 Nürnberg

Tel. 0911-81878-20

E-Mail: marion.ruppaner@bund-naturschutz.de

www.bund-naturschutz.de

 

Bund Naturschutz in Bayern e. V.

Projektstelle Ökologisch Essen

Sonja Grundnig

Pettenkofer Straße 10a

80336 München

Tel. 089-515676-50

E-Mail: sonja.grundnig@bn-muenchen.de

www.oekologisch-essen.de

 

Berufliche Schule Direktorat 7

Fachakademie für Hauswirtschaft

Projektleitung: Carmen Hübner

Pilotystraße 4
90408 Nürnberg

0911-231-4195 (Schule)

Tel: 0911-5398544 (Frau Hübner)
Mobil: 0172-8455763

Email: carmenhuebner@t-online.de

www.kubiss.de/schulen/schb/b7/