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Naturteich im Garten anlegen
Ein naturnaher Gartenteich erfreut seine Betrachter*innen und ist ein ökologisch wertvoller Lebensraum. An seinen Rändern gedeihen Wasserpflanzen, er dient Vögeln und Kleintieren als Tränke, ist Wohnort für Wasserkäfer, Frösche und Libellen. Hier erfahren Sie, wie Sie Schritt für Schritt einen naturnahen Gartenteich anlegen!
Größe und Lage des Teichs festlegen

Größe des Teichs
- Ökologisch wertvoll wird das Biotop ab 3 Quadratmetern, ab 20 Quadratmetern entwickeln sich stabile Lebensgemeinschaften.
- Perfekt sind 20 bis 30 Quadratmeter: Hier ist genügend Platz, damit sich ein gesundes Gleichgewicht aus verschiedenen Pflanzen und Tieren entwickeln kann. In der Folge kann man auch auf technische Hilfsmittel wie Pumpen und Filter verzichten.
Lage des Teichs
- Sonne bis Halbschatten: Die meisten heimischen Wasserpflanzen brauchen viel Licht und Wärme.
- Genügend Abstand zu Bäumen und Sträuchern halten, damit von diesen im Herbst nicht zu viel Laub in den Teich fällt.
- Auf ausreichende Wassertiefe achten: An der tiefsten Stelle sollte der Teich mindestens einen Meter tief sein. Dann heizt sich das Wasser trotz der sonnigen Lage nicht zu stark auf.
Teich abdichten

Teichboden abdichten
- Die natürlichsten Mittel zur Abdichtung sind Lehm oder Ton. Achtung: Trocknet Lehm aus, wird er rissig.
- Der Einsatz von Folie ist am einfachsten. Teichfolien sind inzwischen auch aus umweltfreundlichem Polyethylen, Kautschuk oder EPDM erhältlich.
- Keine PVC-Folie! Die ist sehr unökologisch, da sie problematische Stoffe wie Weichmacher enthält.
Teichrand abdichten
- Trennen Sie das Pflanzsubstrat im Teich klar vom umliegenden Gartenboden ab. Sonst zieht der trockenere Gartenboden Wasser aus dem Substrat und damit nach und nach aus dem Teich. Das nennt sich Kapillareffekt. Um diesen zu unterbinden, braucht es eine sogenannte Kapillarsperre.
- Lassen Sie dafür am Teichrand die Folie ein paar Zentimeter über die umgebende Erde stehen. Das kann man mit Steinen etc. kaschieren.
Stufenprofil im Teich anlegen

Verschiedene Wassertiefen sind essenziell
- Unterschiedliche Pflanzen brauchen unterschiedliche Wassertiefen.
- Die verschiedenen Wassertiefen sorgen dafür, dass das Wasser zirkulieren kann und sich im Sommer nicht zu sehr aufheizt.
- Dabei dürfen die Teichwände nicht gleichmäßig zur Mitte hin abfallen, weil sonst alles im Teich zur tiefsten Stelle hin abrutscht. Stattdessen legt man senkrechte Stufen an. Hier finden Pflanzen, Substrat, Steine usw. festen Halt.
Stufe 1: Sumpfzone
- Tiefe 10 bis 20 cm
- Geeignete Pflanzen: Blutweiderich, Goldfelberich, Pfennigkraut, Rohrglanzgras, Sibirische Schwertlilie, Straußfarn, Sumpfdotterblume, Sumpfschwertlilie, Sumpfvergissmeinnicht, Sumpfwolfsmilch, Trollblume, Wasserdost, Wasserminze
Stufe 2: Flachwasserzone
- Tiefe 20 bis 30 cm
- Geeignete Pflanzen: Bachehrenpreis, Blumenbinse, Fieberklee, Flechtbinse, Froschlöffel, Igelkolben, Kalmus, Pfeilkraut, Schwanenblume, Sumpfblutauge, Sumpfsimse, Wasserfeder
Stufe 3: Tiefenzone
- Tiefe: mindestens 50 cm, besser mehr als 100 cm
- Geeignete Pflanzen: Froschbiss, Gelbe Teichrose, Seekanne, Krebsschere, Quirliges Tausendblatt, Wasserhahnenfuß, Weiße Seerose
Pflanzenerde
- Die verwendete Erde muss möglichst mager sein. Hierfür kann man einfach den Aushub der untersten Stufe oder lehmigen Sand nehmen.
- Keine humusreiche Gartenerde nehmen! Die ist sehr nährstoffreich und kann zu einer Algenblüte führen.
Einzug der Tiere abwarten

Nichts tun
- Die Tiere kommen von selbst. Unter den ersten zufliegenden Tierarten sind meist schon Libellen, Wasserkäfer, Köcher- und Eintagsfliegen, die ihre Eier an Stängeln und Blättern im und am Wasser ablegen.
- Holt man anfangs ein paar Eimer Wasser aus einem schon bestehenden Gewässer, so bewirkt diese "Initialzündung" eine rasche Besiedelung mit Kleintieren wie auch mit Wasser- und Schlammschnecken.
Keine Fische!
- Fische fressen sämtlichen Amphibienlaich, ebenso wie alle Libellenlarven und sonstiges Kleintierleben auf.
- Fische kommen ohnehin erst für Naturteiche ab 40 Quadratmetern infrage. Dann sollten es heimische Kleinfischarten wie Stichling oder Moderlieschen sein.